Ein junger Mann begab sich auf die Besitzungen, die ihm kürzlich durch Erbschaft zugefallen waren.

Ein junger Mann begab sich auf die Besitzungen, die ihm kürzlich durch Erbschaft zugefallen waren. Mit sich führte er ein Fräulein der lustigen Sitten; unterwegs wird sein Wagen in der Nähe eines Schlosses schadhaft; er ist gezwungen, sich dort zu melden, um Gastfreundschaft zu erbitten. Als man ihn in den Salon führt, erkennt er mehrere Damen von Rang, mit denen er in der Pariser Gesellschaft verkehrt. Er stellt seine Begleiterin als eine Dame von Stand vor, die ein ihm benachbartes Schloss bewohne, und flüstert ihr ins Ohr, ihre Rolle gut zu spielen.

Während der Wagen ausgebessert wird, schlägt man den Reisenden eine Partie Brelan vor. Die vorgebliche Dame hätte ein anderes Spiel lieber gesehen, jedoch entschließt sie sich zum Brelan, das sie schlecht und recht versteht. Gelegentlich eines besonders guten Blattes, das sie hält, schlägt die Schloßdame Brelan. „Ich pfeife darauf,“ ruft die Dame, „ich habe einen weit besseren.“ Ihr Ritter wirft ihr einen verweisenden Blick zu. Um das Versehen wieder gutzumachen, sagt sie ohne sich beirren zu lassen: „Ich bitte um Verzeihung, Madame, ich pfeife nicht darauf.“


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Sitten des Rokoko.