Steinschmätzer, Saxícola grísea Brehm

Steinschmätzer, Saxícola grísea Brehm

Der Steinschmätzer hat eine ähnliche Färbung wie der Raubwürger. Man sieht ihn zur Zugzeit zahlreich auf den Äckern und an den Wegen. Da sein Brutgebiet weit nach Norden hinaufreicht, sind es große Massen dieser Vögel, die alljährlich Deutschland durchwandern. Der weiße Schwanz leuchtet auf große Entfernung hin. Noch mehr kommt er zur Geltung, wenn das Männchen am Brutplatz singend oder mit seinesgleichen kämpfend in die Luft steigt. Die Weibchen und die Herbstvögel sind bis auf den Schwanz, der bei allen gleich ist, mehr oder wenig eintönig braun gefärbt.

Name: „Schmätzer“ von der Stimme, „Saxicola“ = Steinbewohner, „griseus“ = grau. „Brehm“ = Christian Ludwig Brehm, Vater des bekannten Schriftstellers.


Vorkommen: Allenthalben und nicht nur an steinigen Plätzen, sitzt gern auf Steinen und Erdschollen.

Artmerkmal : Der weiße Schwanz mit schwarzer Endbinde und schwarzen Mittelfedern.

Größe: Wie Haussperling, Flügel 8,9 — 9,9 cm. Gewicht 18— 24 g.

Weibchen: Die grauen Teile mehr braun und die schwarzen matter, ähnlich auch das Herbstkleid des Männchens.

Junge: Licht braungrau mit hellen Fleckchen und dunklen Wellenlinien.

Lockton: „Giw töcktöck“ (schmatzend) oder nur „Giw Giw“.

Gesang: Der Lockton („Giw“) mit krächzenden Lauten untermischt, meist in niedrigem, kurzem Singflug.

Eier: 5 — 6, blaßbläulich, manchmal auch einige braune Fleckchen, Mai, ]uni, eine (?) Brut.

Nest: Aus Grashalmen, innen Haare oder Federn, meist beides.

Nistplatz: Unter Steinen oder in Erdlöchern, gern an Stellen mit kurzer (abgeweideter) Vegetation, die Freierdbrüter meiden.

Nahrung: Insekten, besonders Käferlarven (Drahtwürmer).

Zug : März, April — August, Oktober.

Realgattung Saxicola Borádlis*). Außer der bei uns brütenden Form (grisea) zieht die etwas größere skandinavische S. oenánthe L. bei uns durch. Vielleicht brütet sie in Ostpreußen. Außerdem berührt die grönländische viel größere Form leucórhoa Gm. Deutschland auf dem Zuge.

*) Die Steinschmätzer sind den Rotschwänzen ähnliche Vögel mit meist schwarzweißem Schwanz. Sie leben auf der Erde und verkriechen sich gern in Löcher. Im Süden sind sie sehr artenreich, nur Saxicola Borealis (d. h. der Nordische) reicht bis in die Polarländer.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Singvögel der Heimat
Tafel 39 Steinschmätzer (links Männchen im Frühlingskleide, rechts Weibchen,  im Hintergrund kämpfende Männchen) 3/4 nat. Gr.

Tafel 39 Steinschmätzer (links Männchen im Frühlingskleide, rechts Weibchen, im Hintergrund kämpfende Männchen) 3/4 nat. Gr.

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