Gartenrotschwanz-Nest

Gartenrotschwanz-Nest

Während der Hausrotschwanz nur selten in Höhlen mit engem Eingange nistet, ist der Baumrotschwanz ein richtiger Höhlenbrüter. Er brütet ebenso gern in geeigneten Mauerlöchern wie in hohlen Bäumen. Die oben abgebildete Nisthöhle wurde im Herbst 1910 beim Neubau einer Gartenmauer für den Vogel angelegt. Am 8. Mai brütete ein Weibchen des Gartenrotschwanzes darin. Daß ich den Vogel vom Neste nahm, um ihn und ein Ei zu betrachten, und die Art sicher festzustellen, störte ihn nicht im Weiterbrüten. Es war dies nötig, da auch beim Hausrotschwanz blaue Eier in seltenen Ausnahmefällen vorkommen.

Am 11. Mai wurde die obere Aufnahme gemacht, indem das sonst im Dunkel der Höhle unsichtbare Nest mit einem Spiegel beleuchtet wurde, der die Sonnenstrahlen hineinwarf (davon der helle Schein auf der Außenseite der Mauer). Am 21. Mai waren Junge darin. Bei ihrem später erfolgten Ausfliegen musste ich zweimal eine Katze verjagen, die ihnen in den nahen Himbeerbüschen auflauerte, aber von den alten Vögeln entdeckt und fortgesetzt umlärmt wurde.


Die untere Abbildung ist eine Aufnahme des später herausgenommenen Nestes. Wo man alte Nester bequem entfernen kann, tue man dies stets, um die kleinen Parasiten zu entfernen und den Nistplatz rascher wieder bewohnbar zu machen. Man lasse nur einige Halme zurück, da diese gewissermassen die Lust des Vogels, an der Stelle zu brüten, anregen.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Singvögel der Heimat
Tafel 96 Ein herausgenommene Gartenrotschwanz-Nest.

Tafel 96 Ein herausgenommene Gartenrotschwanz-Nest.

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