Die Bronze

1) die Bronze. Sie besteht aus Kupfer und Zinn, oder aus Kupfer, Zinn und Zink, oder auch aus Kupfer und Aluminium. Durch Zusatz dieser Metalle wird das Kupfer leichtflüssiger, füllt beim Gießen die Formen besser aus, wird dichter und dadurch auch politurfähiger, zugleich auch härter, spröder, klingender und tönender. Die Hauptarten der Bronze sind Glockenmetall, Kanonenmetall und Statuenbronze.

Vom Glockenmetall fordert man, dass es Klang mit Härte und Festigkeit verbinde. In früherer Zeit glaubte man, dass ein Zusatz von Silber der Glocke einen besonders hellen Klang verleihe, nach neueren Erfahrungen ist dies indes nicht der Fall.


Das Kanonenmetall muss folgende Eigenschaften besitzen, wenn es seinem Zwecke entsprechen soll: Zähigkeit, damit es durch den großen Druck, dem es beim Entzünden der Ladung (1200 bis 1500 Atmosphären) ausgesetzt ist, nicht gesprengt wird; Elastizität, Härte und chemische Beständigkeit. Die letzte Eigenschaft ist notwendig, damit es möglichst wenig von der Luft, den Zersetzungsprodukten des Schießpulvers und der hohen Temperatur bei der Entzündung desselben zu leiden hat.

Die Statuenbronze, die man zu Bildsäulen, Büsten und Verzierungen verwendet, besteht aus Kupfer, Zinn, Blei und Zink. Man fordert vor allen Dingen von ihr, dass sie im geschmolzenen Zustande so dünnflüssig sei, dass sie nicht nur die Gussform vollständig ausfüllt, sondern auch einen reinen und scharfen Guss liefert. Sehr geschätzt ist an ihr zugleich die Eigenschaft, sich bald mit einer gleichmäßigen und schön grünen Oxydschicht zu überziehen. Früher betrachtete man diese Erscheinung als ein charakteristisches Kennzeichen der Antikbronze; bei neueren Kunstschöpfungen sucht man dies gegenwärtig durch chemische Mittel zu bewirken.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Metalle und ihre Verwendung.