Die Rolle der Juden in der Geschichte

Welchen Anteil haben die Juden an unserer europäischen Kultur, das heißt an ihrer Entwicklung? Haben sie diese beeinflusst, und in welchem Sinne? Waren sie Förderer und Mitbaumeister unserer Kultur, oder immer nur Schmarotzer und Schädlinge an ihr?

Ich glaube, hierauf muss man die Frage zuspitzen. Denn die Kultur ist das, was aus der Vielheit der Einzelindividuen, Gruppen, Klassen und ganzen Völker eine Einheit im großen Stil macht; sie ist also für die Betreffenden das Gemeinsame und das Verbindende. Von einem gewissen Zeitpunkt der Entwicklung an, wo die Menschen und Völker anfangen, ihre Geschichte mit Bewusstsein zu machen, ist sie in einem gewissen Umfange auch das Gewollte, weil sie, ebenfalls bis zu einem gewissen Grade, das jeweilige Resultat des allgemeinen Strebens nach fortschreitender Vervollkommnung des Einzelnen wie des Ganzen darstellt. Aus der Art und dem Umfang, in dem die genannten einzelnen Teile eines bestimmten Kulturkreises an der spezifischen Ausbildung der betreffenden Kultur mitgewirkt haben oder noch mitwirken, ergibt sich der Maßstab für deren historischen Wert oder Unwert.


Die Antwort auf die Frage nach dem Anteil der Juden an der europäischen Kultur bekommt man, wenn man feststellt, welche Rolle die Juden bei der Ausbildung und Durchbildung der kapitalistischen Wirtschaftsweise gespielt haben. Denn diese ist Wurzel und Nährboden zugleich unserer gesamten modernen europäischen Kultur.

Die Kultur einer historischen Epoche ist niemals etwas anderes als die direkte Ausstrahlung der wirtschaftlichen Kräfte, die in ihr lebendig sind, und der Organisationsform ihrer Produktionsweise. Das heißt: der Denk- und Gefühlskomplex einer Zeit, ihre Morallen, ihre Kraft zu künstlerischer Gestaltung der Erscheinungen des Lebens, — sie alle sind letzten Endes bedingt von der Höhe der Entwicklungsstufe, auf der die betreffende Zeit ihre materiellen Lebensbedürfnisse — Essen, Kleiden, Wohnen — befriedigt. Wie eine Zeit produziert und wie sie konsumiert, — davon hängt in letzter Instanz alles andere ab, und danach formt sich darum auch alles Geistige. Je primitiver die Wirtschaftsweise einer Zeit ist, desto primitiver ist deren Denken und Fühlen. Und umgekehrt; je hoher die Stufenleiter der ökonomischen Allgemeinentwicklung einer Zeit ist, um so weiter ist der Umfang des Horizontes ihres Denkens, um so komplizierter ist ihre Gefühlswelt, umso reicher ihr künstlerisches Gestaltungsvermögen. Diese Zusammenhänge zwischen Wirtschaft und Kultur brauchen hier nicht mehr naher begründet zu werden, das ist von Berufeneren längst erschöpfend getan.

Auf Grund dieser Erkenntnis muss man also sagen: wie z. B. die mittelalterliche Kultur der Reflex der feudalen Produktionsweise, der reinen Naturalwirtschaft war, so ist unsere moderne bürgerliche Kultur nichts anderes als die Ausstrahlung der kapitalistischen Wirtschaftsweise, und deren Besonderheiten sind ihre Besonderheiten.

Auf diese Besonderheiten kommt es nämlich an. Das heißt auf die beiden Fragen: Worin bestehen sie, und auf welchem Wege kamen sie in die Geschichte? Das festzustellen, sind die beiden zu lösenden Aufgaben.

Die Antwort auf die erste Frage — Worin bestehen diese Besonderheiten? — lautet: Sie bestehen im Aufkommen und vor allem in dem Ins-Bewegung-Kommen der Geldwirtschaft. Dieser Prozess setzte am frühesten im südlichen Italien ein, und zwar im 11. und 12. Jahrhundert. Auf Italien folgten Frankreich und Spanien, dann der Reihe nach alle westeuropäischen Länder; bis zum Ausgang des 15. Jahrhunderts waren allmählich alle Mittelmeerländer von diesem Prozess ergriffen, und damit in ihnen das Mittelalter überall abgeschlossen. Das Geld hatte in allen diesen Ländern seinen revolutionären und alles von Grund auf umwühlenden und umstürzenden Siegeszug über die Welt begonnen. In einzelnen Gebieten des Mittelmeerkreises, wie z. B. in Italien, war es im 14. und 15. Jahrhundert sogar schon zu einer der imponierendsten Ausstrahlungen der neuen, auf der Geldwirtschaft aufgebauten Wirtschaftsweise gekommen, zu der so zauberhafte Blütentreibenden Frührenaissance, und zwar infolge einer ganz ungeheuren Blüte der Geldwirtschaft in diesem Lande. —

Das Geld. Das Geld als spezieller Faktor der Entwicklung bedarf im Rahmen dieser Arbeit einer besonderen Erörterung. Der revolutionäre Charakter des Geldes kann kaum übertrieben werden. Das Geld ist das revolutionärste Element, das überhaupt jemals in die Welt eintrat. Diese Wirkung entsteht aus den folgenden Eigenschaften des Geldes. Durch die Einführung des Geldes als Tauschmittel für geleistete Arbeit wird die Arbeit mobil und transportabel. Bis dahin war sie fast ausschließlich an den Ort ihrer Entstehung gebannt. Sie musste bis zu einem hohen Grade dort verbraucht werden, wo sie geleistet worden war. Damit waren der Produktivität und der Auswirkung der Arbeit naturgemäß die engsten Grenzen gezogen, und die Allgemeinzustände einer solchen Zeit konnten sich nur in einem durchaus primitiven Rahmen bewegen. Das war in Europa z. B. die Signatur des frühen Mittelalters. Diese Beschränktheit der Arbeitsverwertung hörte in dem Augenblick auf, als es zur Einführung des Geldes in der Form von Metallgeld kam. Edelmetall war wegen seiner spezifischen Eigenschaften überall begehrt und dadurch wurde das Metallgeld schließlich zum alleinigen Wertmesser und Wertträger. Von dieser Stunde an konnte man die an einem Ort geleistete Arbeit an jeden beliebigen anderen Ort nicht nur des Landes, in dem man lebte, überführen, sondern schließlich überall dorthin, wo ebenfalls Tauschhandel auf der Basis des Metallgeldes sich entwickelt hatte. An jedem dieser Orte konnte die im Gelde verkörperte Arbeit wieder lebendig und damit die Arbeit wieder fruchtbar gemacht werden, die Arbeit des Südländers im hohen Norden und umgekehrt. Dies ist, das braucht nicht erst näher begründet zu werden, eine derart wichtige Eigenschaft, dass sie in ihrem Einfluss kaum überschätzt werden kann. Aber zu dieser einen Eigenschaft des Geldes, der Beweglichmachung der Arbeit, tritt noch eine andere, gleich wichtige. Durch die Einführung des Metallgeldes als Tauschmittel für Arbeit war, im Prinzip, hinfort keinerlei überschüssige Arbeit mehr nutzlos getan und verloren; weder von der Arbeit des Einzelnen noch von der ganzer Gruppen, wie es bis dahin stets der Fall war. Bis zur Einführung des Metallgeldes war die an einem Ort geleistete Arbeit zu dem Teil verloren, der nicht an Ort und Stelle verbraucht werden konnte. Darum gab es auch zur Zeit der Naturalwirtschaft kein intensives Streben zur Steigerung des Arbeitsertrages, und die Entwicklung dieser Periode vollzog sich nur im Schneckentempo. Die Lokomotive der Entwicklung muss mit überschüssiger Arbeit geheizt werden; und sie kann nur damit geheizt werden. Das war, wie gesagt, möglich mit dem Aufkommen der Geldwirtschaft. Aller Arbeitsüberschuss konnte von da an aufgestapelt und beliebig lang aufbewahrt werden. Man konnte die Arbeit im vollen Sinne des Wortes „auf Lager“ legen, sie bekam hierdurch ein wahrhaft ewiges Leben. In Verbindung mit der erstgenannten Eigenschaft des Geldes, der Beweglichkeit, konnte man jetzt die Arbeit, d. h. ihre geheimen Kräfte, in ihrer ewig lebenden Form zugleich an jedem Ort, wo man ihrer bedurfte, konzentrieren, und obendrein in unbeschränktem Umfang. Auf diese Weise war den Menschen die Möglichkeit geschaffen, Aufgaben zu unternehmen und zu lösen, die über die Befriedigung der nackten Lebensbedürfnisse hinausgingen. Jetzt erst konnten sie Häuser und Städte bauen, gewaltige Kathedralen und stolze Rathäuser aufführen; jetzt erst konnten sie breite Flüsse mit Brücken überspannen, den Flüssen ihre Wege weisen und ihre Kräfte sich dienstbar machen; jetzt erst konnten sie den Schoß der Erde aufbrechen und deren Schätze ans Licht heben; jetzt erst konnten sie die Gebirge durchbohren, die Meere überqueren und schließlich einen Weltteil an den anderen ketten. Jetzt erst entstanden aber auch solche Bedürfnisse in der Menschheit.

Auf diese Weise und durch diese Eigenschaften revolutionierte das Geld die Welt. Wo es zur Geldwirtschaft kam, wurden die gesellschaftlichen Verhältnisse reich und vielgliedrig; sie komplizierten sich in dem gleichen Maße, wie sich der Geldverkehr ausdehnte. Der Horizont des Denkens der Menschen reichte so weit, als das Geld zu rollen vermochte, und die Phantasie der Menschen bekam täglich neue Schwingen.

Alles dieses in einen Satz zusammengefasst heißt: Das Geld ist der Erwecker aller Kultur. Im besonderen Falle: unserer Kultur, aller ihrer Errungenschaften, aller ihrer technischen Wunder, aller ihrer künstlerischen Schöpfertaten. Das Geld hat unser Leben gestaltet auf Schritt und Tritt bis auf den heutigen Tag, — im Bösen freilich ebenso wie im Guten: die silbernen Kugeln haben tatsächlich den Weltkrieg entschieden, wie sie jeden welthistorischen Kampf in letzter Instanz entscheiden. Mit Genie, sagte Napoleon I. einmal, kann man höchstens eine Schlacht, aber keinen Krieg gewinnen. Obendrein ist das größere Genie meistens beim größeren Geldhaufen. Nur auf dem mit Gold gedüngten Kulturboden wachsen geniale Köpfe oder reifen geniale Taten. Nur weil jahrhundertelang ein Goldstrom durch Itallen flutete, erwuchsen an seinen Ufern solche Wunderstädte wie Siena, Perugia, Bologna, Venedig, Florenz, Rom und Dutzende von anderen. Wunderstädte mit Wundermenschen wie: Giotto, Michelangelo, Raffael, Leonardo da Vinci, Cellini, Ghiberti, Donatello und hundert andere. Einzig deshalb erlangten hier die Literatur und die Wissenschaften um jene Zeit ihre höchste Blüte. Nur weil zu anderer Zeit ebenfalls große Geldströme nach dem kleinen Holland fluteten, entwickelten sich dort ein Rembrandt, Franz Hals, Jan Steen usw., nur deshalb florierten um diese Zeit in Holland die Universitäten. Man kann dieses alles vielleicht noch viel besser im Negativen als im Positiven beweisen: Wo das Geld aus irgend welchen äußeren Gründen ausblieb, kam es niemals zu einer größeren Kultur, wo das Geld rar wird oder gar ganz verschwindet, dort verdörrt auch alsbald die Kultur und geht schließlich ganz zugrunde, mag sie zuvor noch so blühend, noch so mächtig gewesen sein. Das alte Rom zerbrach mit seiner gesamten gewaltigen Kultur am Edelmetallmangel; es fehlte allmählich das Geld, um dauernd die zum Schutze seiner Macht nötigen Söldner abzulöhnen. Das blühende Spanien der Renaissance ging zugrunde und blieb bis in die letzten Jahrzehnte unserer Gegenwart eine trostlose Steinwüste, weil ihm im 15. Jahrhundert das Geld ausging (weil es von dort auswanderte), — darum ging Kolumbus auch auf die Fahrt, um neues zu holen. Denn was er zu entdecken suchte, war nur Ophir, das sagenhafte Goldland der Alten. Der Zusammenbruch dieser beiden Kulturen infolge Versiegens des Geldstroms sind nur zwei besonders augenfällige Beispiele aus der Geschichte, wo diese Ursache ganz offen zutage liegt, und nicht, wie in zahlreichen anderen Fällen, erst als letzte, wenn auch entscheidende Instanz wirkte. Mit dem Geld geht die Sonne über den Menschen auf, mit seinem Verschwinden geht sie unter.

Erkennt man diese von Grund aufbauende und grundstürzende revolutionäre Rolle des Geldes in der Geschichte, und akzeptiert man diese Bedeutung, so bedarf es fürwahr keines Saltomortales der Logik, um daraus den sehr wichtigen Schluss zu ziehen: also sind die Geldbesitzer, als Träger der Geldwirtschaft, zu allen Zeiten die wichtigsten Mitbaumeister am Aufbau der europäischen Kultur, und ihre besondere geistige Wesenheit muss unserer Kultur einen Teil ihrer bezeichnendsten Züge verliehen haben.

Diese Geldbesitzer aber waren in Europa von der Zeit an, von der ich mit dieser Arbeit einsetzen will, bis herauf in unsere Gegenwart, infolge Abstammung, Herkunft und einer Reihe anderer historischer Umstände in einem ganz auffallend großen Umfange — die Juden.

Da nun die Juden in ganz besonderem Maße die Geldbesitzenden waren und sind, so sind also auch sie es, die in besonderem Maße das kulturelle Antlitz Europas beeinflusst haben und es ist ein gleicherweise untrennbares historisches Schicksal, dass man den Spuren der geistigen Wesenheit des Judentums in zahlreichen unserer politischen und gesellschaftlichen Zustände begegnen muss.

Das ist die Antwort auf die zweite der beiden oben gestellten Fragen: Auf welchem Wege kam in Europa die Geldwirtschaft in die Geschichte?

Das Wie dieses Geschehens, und in welchem Umfange es ein historisches Schicksal war, dass es gerade die Juden waren, welche die Geldwirtschaft in Europa in Fluss brachten und in ihrem neuen und besonderen Wesen bestimmten, das ist angesichts der Tatsache, dass mit dieser veränderten Wirtschaftsweise eine neue ganz einzigartige Kultur entstand, natürlich der Kernpunkt unseres Themas. Man muss dabei bedenken: aus diesem „Wie?“ resultieren letzten Endes auch alle die Konflikte und Spannungen, die sich in den Tausenden von anti-jüdischen Karikaturen spiegeln, die seit dem 14. Jahrhundert erschienen sind. Deshalb erfordert dieses „Wie?“ auch eine breitere Behandlung.

Man kann natürlich nicht behaupten: zur kapitalistischen Wirtschaftsweise (und damit zur kapitalistischen bürgerlichen Kultur) sei es in Europa einzig und allein durch die Juden gekommen. Eine solche Behauptung wäre gedankenlos. Denn jedes historische Ereignis, und noch mehr eine welthistorische Situation von solchem Ausmaß nach Breite und Tiefe, wie es die kapitalistische Wirtschaftsorganisation geworden ist, kann nur das Resultat einer ganzen Reihe zusammenwirkender, nach derselben Richtung drängender und sich gegenseitig ergänzender Faktoren sein. Was man jedoch sehr wohl behaupten kann, ist dies: es ist zum Kapitalismus in Europa gekommen, weil es gerade die Juden waren, die „unter Völkerschaften gerieten, die reif zur Entwicklung des Kapitalismus waren“, und weiter, dass es ohne diesen Zusammenstoß der nordischen Völker mit den Juden wohl kaum zum Kapitalismus gekommen wäre. Hier muss jedoch hinzugefügt werden, dass es zu einer kapitalistischen Entwicklung freilich trotz alledem nicht hätte kommen können, wenn man die Edelmetallschätze Amerikas nicht gefunden hätte; denn dann wären die von den Juden der Entwicklung zugeführten geistigen Elemente eben nicht lebendig geworden. Um eine Maschine in Gang zu bringen und in ständiger Bewegung zu halten, bedarf man der Kohle, die sie heizt. Für eine intensiv entwickelte Geldwirtschaft, denn eine solche stellt der Kapitalismus dar, braucht man ständig große Mengen Edelmetall.

Die Hauptrolle der Juden beim Aufbau des Kapitalismus, die man mit tausend guten Gründen belegen kann, besteht darin, dass die kapitalistische Wirtschaftsweise nicht nur bei ihrer Entstehung, sondern auch in ihrem ganzen weiteren Verlauf dadurch von den Juden in außerordentlichster Weise beeinflusst worden ist, dass diese, wie gesagt, in der ganzen Zeit die maßgebendsten Vertreter der Geldwirtschaft geblieben sind, und dass infolgedessen fast alle Formen und Institutionen der kapitalistischen Geldwirtschaft sozusagen jüdische Erfindungen oder jüdische Schöpfungen sind. Alle größeren und kleineren geldwirtschaftlichen Umwälzungen, die sich während der letzten sechs bis acht Jahrhunderte in den verschiedenen Ländern des europäischen Kulturkreises abgespielt haben, sind mehr oder weniger mit den Juden verknüpft. Die notwendige Folge dieser außerordentlich wichtigen Rolle der Juden im kapitalistischen Entwicklungsprozess musste sein, dass die kapitalistische Wirtschaftsweise in ihren wichtigsten

Teilen deutliche Züge der jüdischen geistigen Wesenheit an sich trägt. Diese Rolle der Juden im Werdeprozess des Kapitalismus kann man nun nicht nur behaupten, sondern schon heute, obgleich das vorhandene Material erst zu einem geringen Teil durchforscht ist, Zug um Zug beweisen. Ich werde versuchen, die wichtigsten Ergebnisse der Wissenschaft in dieser Richtung hier wenigstens summarisch zusammenzustellen.

Die Juden waren die Träger des Geldverkehrs fast seit dem Tage, an dem sie in die Geschichte eintraten. Sie waren dies, rein äußerlich angesehen, schon infolge ihres notorischen Geldreichtums, der sich wie ein goldener Faden durch ihre ganze Geschichte zieht, ,,ohne an einer Stelle abzureißen: von Salomo bis Bleichröder“. Dieser notorische Reichtum der Juden ist nicht dadurch widerlegt, dass man selbstverständlich mit vollem Recht sagen kann: es gibt unzählige arme Juden. Und wer nur einen einzigen Blick in das Judenquartier einer östlichen Judenstadt geworfen hat, z. B. in das von Lodz, der weiß überhaupt erst, was Massenarmut ist. Darauf kommt es jedoch nicht an, sondern auf die Verhältniszahl und den Durchschnittsreichtum innerhalb eines bestimmten Bezirkes. Und darnach sind unter der gleichen Zahl Juden und Christen immer mehr reiche Juden als reiche Christen. Andererseits ist der Durchschnittsreichtum der Juden stets ein größerer als der der Christen. Einige positive Zahlen aus Deutschland mögen dies belegen. In Berlin betrug (um 1905) der prozentuelle Anteil der Juden an der Gesamteinwohnerzahl 5,06 Prozent, der prozentuelle Anteil der von den Juden aufgebrachten Steuern am Gesamtsteuerertrag dagegen 30,77 Prozent. Ganz ähnlich ist das Verhältnis in anderen Städten, wo besonders viele Juden wohnen. In Breslau sind die Juden mit 4,3 Prozent an der Bevölkerung beteiligt, am Einkommen dagegen mit 20,3 Prozent. Auch wenn sich die Zahlen über ein ganzes Land erstrecken, ist das Resultat das gleiche. Im früheren Großherzogtum Baden waren die Juden (am 1. Dezember 1905) mit 1,29 Prozent an der Bevölkerung beteiligt, an der Einkommensverteilung auf Grund der Gesamteinkommenssteuer dagegen mit 9,06 Prozent. Die Juden sind also auf Grund dieser Zahlen im Durchschnitt stets nahezu fünf- bis sechsmal so reich wie die Christen. So war es durch alle Zeiten hindurch. Und es ist sogar anzunehmen, weil es in der Natur der Sache lag, dass in früheren Jahrhunderten, im Mittelalter und in der Frühzeit der kapitalistischen Entwicklung, als das Geld in den Händen und Truhen der Bauern und Handwerker noch eine gar seltene Sache war, das Reichtumsverhältnis zugunsten der Juden noch wesentlich großer war. Für die Tatsächlichkeit des jüdischen Reichtums in jenen Zeiten will ich hier nur ein paar historisch feststehende Beispiele nennen: Mardochai Meisel in Prag, der im 16. Jahrhundert lebte, war so reich, dass er es vermochte, eine prächtige Synagoge bauen und die ganze Judenstadt pflastern zu lassen. Das Vermögen des im 17. Jahrhundert in Holland lebenden portugiesischen Juden De Pinto wurde auf acht Millionen Gulden geschätzt. Aus dem Jahre 1725 sind über die vermögenden Juden in Altona und Hamburg folgende Namen und Zahlen bekannt: Salomon Berens besitzt 1.600.000 Mf., Meyer Berend 400.000 Mf., Elias Oppenheimer 300.000 Mf., Joel Salomon 210.000 Mf., Berend Salomon 600.000 Reichstaler, Meyer Berens 400.000 Reichstaler und so fort. Aus Frankfurt sind vom Ende des 18. Jahrhunderts folgende Zahlen und Namen bekannt: Speyer 604.000 Gulden, Reiß Ellissen 299.916 Gulden; Haas Kann 256.500 Gulden, Amschel Schuster 253.000 Gulden und so fort. Unendlich lange Listen konnte man in dieser Weise füllen. Für das 16. und 17. Jahrhundert ist die außerordentliche Höhe der Zwangsdarlehen beweiskräftig, die den Juden dieser oder jener Stadt von den Königen oder Kaisern immer wieder auferlegt und von den betreffenden Juden auch aufgebracht wurden. In derselben Zeit gab es zahlreiche Gemeinden, wo die Mehrzahl der ansässigen christlichen Bevölkerung einigen wenigen, mitunter sogar einer einzigen Judenfamilie verschuldet war.

Der große Reichtum der Juden ist in allen Zeiten und Ländern sprichwörtlich gewesen. Soweit eine Nachprüfung im einzelnen Fall möglich ist, erweist sie stets die Richtigkeit dieser Annahme, und obendrein die Tatsache, dass die Juden fast immer die reichsten Leute der betreffenden Stadt sind, d. h. dass sie zumeist mehrfach reicher sind als die Christen, in deren Mitte sie wohnten. Gewiss kann man aus der jüngsten Vergangenheit sagen, dass z. B. im zaristischen Russland der reichste Mann kein Jude war, weil es der Zar war, und man kann weiter sagen, dass die reichsten Amerikaner, sofern ich mich nicht täusche, ebenfalls keine Juden sind, aber darin kann nur ein Dummkopf einen Widerspruch finden.

Hier an dieser Stelle möchte ich gleich noch etwas einschalten: weil der jüdische Geldreichtum einen so großen Anteil am Gesamtvermögen ausmacht, und früher, wie gesagt, einen noch größeren als heute, so erklärt sich schon dadurch, dass eine Stadt oder ein Land alsbald verarmten und in ihrer Kultur verblassten, wenn die Juden der betreffenden Stadt oder des betreffenden Landes aus irgendeinem Grunde auswanderten, während andererseits dort als bald eine besondere Blüte der Kultur entstand, wo die andernorts vertriebenen Juden ihre neuen Wohnsitze aufschlugen. Es gibt für diese krasse Erscheinung zahlreiche Beispiele in der Geschichte. Der schon oben erwähnte Zusammenbruch Spaniens und die Blüte Hollands und Englands im 17. Jahrhundert sind durch diese Geldverschiebungen fast restlos zu erklären. Die Verschiebung des wirtschaftlichen Schwergewichtes vom Süden Europas nach dem Norden Europas im 16. Jahrhundert dürfte viel weniger, oder richtiger gar nicht, zusammenhängen mit der Entdeckung der neuen Seewege, sondern vielmehr mit der durch Gewalt herbeigeführte Abwanderung der Juden aus dem Süden nach dem Norden Italiens, denn mit ihnen, in ihren Reisesäcken, wanderte der mobile Reichtum aus dem Süden nach dem Norden. Als der Senat von Venedig 1550 beschloss, auch die getauften Juden, die Marannen, auszuweisen und den Handel mit ihnen zu verbieten, erklärten die christlichen Kaufleute, dass sie dann auch gleich mit fortziehen könnten, weil die Juden den gesamten Handel mit dem Ausland in Händen hatten. In Antwerpen erlebte man um dieselbe Zeit genau dasselbe Schauspiel. Die Bemühungen der christlichen Kaufleute Antwerpens waren jedoch erfolglos; die Juden wandten sich nach Amsterdam, und mit Antwerpens Blüte war es zu Ende. Die kurze Blüte Antwerpens im 16. Jahrhundert fällt tatsächlich genau in die Zeit zwischen der An- und Abwanderung der Juden. Als in Bordeaux im Jahre 1675 infolge der Plünderungen eines Söldnerheeres einige große portugiesische Juden (darunter Gaspard Gonzales und Alvares) die Stadt verlassen hatten, horte alsbald der ganze Großhandel auf. Hamburg und Frankfurt haben im 17. und 18. Jahrhundert eine Blütezeit durchgemacht wie zur selben Zeit wenig französische und englische Städte, und beide waren damals die klassischen Judenstädte. Um 1700 zählte Frankfurt 3.000 Juden bei einer Gesamteinwohnerzahl von 18.000! In Hamburg dürfte das Verhältnis ein ähnliches gewesen sein. Nürnberg, Ulm, Augsburg verfallen um die gleiche Zeit, — dort werden die Juden verfolgt. Genau ebenso ist die Situation in Frankreich: alle die Städte blühen sehr bald, wohin die andernorts vertriebenen Juden hinströmen: Bordeaux, Marseille, Rouen. Es sind die blühendsten Städte Frankreichs im 18. Jahrhundert, und es sind zugleich Frankreichs Judenstädte in dieser Zeit. Diese zwingenden Zusammenhänge sind bis jetzt den allerwenigsten Wirtschaftshistorikern aufgegangen.

Auf die Frage, der wir uns jetzt zuwenden müssen: woher rührt ursprünglich der Reichtum der Juden? dürfte zu sagen sein, dass es so scheint, „als sei ihnen in den Anfängen ohne ihr Zutun viel Geld zugeflossen; oder richtiger: Edelmetall zugeflossen, das sich dann später in Metallgeld umgewandelt hat. Man hat, so viel ich sehe, noch niemals darauf geachtet, welche großen Mengen von Edelmetall — damals vorwiegend nicht in der Geldform natürlich — zur Königszeit in Palästina müssen aufgehäuft gewesen sein.“ (Sombart.) Diese Reichtümer sind später, als sich das Bargeld durchgesetzt hatte, ständig und in ganz außerordentlicher Weise durch die Tempelsteuern der vielen jährlich nach Jerusalem wandernden Pilger angewachsen. Diese ließen natürlich auch sonst viel Geld in Jerusalem. Es gibt mehrere Berichte aus dem Altertum, die Angaben über den gewaltigen, auf diese Weise in den Händen der Juden sich sammelnden Reichtum machen. In Jerusalem muss darnach in jenen Zeiten ein ganz ungeheurer Geldzusammenfluss stattgefunden haben, der selbstverständlich zu sehr viel individuellem Reichtum führte, und der zu einem großen Teil natürlich auch in den Händen oder Taschen der aus Palästina abwandernden Juden blieb.

Aber durch diesen Umstand allein, dass ursprünglich große Geldströme nach Palästina fluteten, ist der notorische Reichtum der Juden, der durch alle Jahrhunderte hindurch und bis auf den heutigen Tag festzustellen ist, absolut nicht erklärt. Und noch weniger der Umstand, der schließlich der allerwichtigste ist, dass unter den gleichen Verhältnissen die Vermögen der Juden immer viel rascher zunahmen als die ihrer christlichen Mitbürger, worüber es ebenfalls eine ganze Reihe zuverlässiger Zahlen gibt. Gewiss „heckt das Geld von allein“, wie das Sprichwort sagt. Aber andrerseits ist es doch ebenso notorisch, dass in hunderten von Fällen die großen Vermögen im Laufe der Zeit wieder in Nichts zerflossen sind. Freilich muss hier die Einschränkung gemacht werden, dass es sich bei diesen Vermögensauflösungen in den selteneren Fällen um jüdische Vermögen gehandelt hat. Aber trotz alledem reicht die palästinensische Urquelle des jüdischen Reichtums nicht aus für die Erklärung, dass die über die ganze Welt verstreuten Juden dauernd und in wachsendem Maße an dem lokalen, wie an dem nationalen Reichtum beteiligt waren. Es mussten unbedingt noch andere Umstände hinzutreten, um zu diesem Resultat zu fuhren. Die Juden mussten einesteils in eine Lage kommen, die sie zwang, oder die es ihnen mindestens ermöglichte, den jeweils vorhandenen oder erworbenen Besitz zu bewahren, und andererseits mussten sie ein besonderes Talent dafür haben, ihren Besitz ertragreicher als die Völker, in deren Mitte sie lebten, anzulegen und zu mehren. Und diese beiden Umstände kommen auch tatsächlich hinzu. Ich werde versuchen, dies zu beweisen. In Deutschland z. B. hat die Juden ihr Schicksal fast immer dazu verdammt, viel weniger Gelegenheiten als die Christen zu haben, ihr Geld auszugeben. Infolge ihrer ständigen Zurücksetzung im bürgerlichen Leben mussten sie noch bis in die jüngste Vergangenheit allen jenen Veranstaltungen fernbleiben, die nie Geld eintrugen, sondern nur viel Geld kosteten. Ihre Söhne konnten weder Offiziere werden, noch sonstige Berufe ergreifen, die zu einem standesgemäßen, geschweige denn zu einem luxuriösen Leben zwangen. In früheren Jahrhunderten standen die Juden — freilich nicht nur sie allein, sondern auch alles sogenannte niedere Volk — direkt unter einem ihnen auferlegten Luxusverbot. Im Ghetto war ihre Wohnungsweise die denkbar dürftigste, und gerade dieser Zustand hat sich überall nur sehr langsam gebessert. Mit einem Wort: alle „Geschäftsspesen“ der herrschenden Klassen waren den Juden erspart. Eine solche historische Situation wirkt enorm kapitalbildend, und da dieser Zustand, der kategorische Ausschluss von allem grandseigneuralen Leben, Jahrhunderte währte, so wurde den Juden hierdurch außerdem das Sparen systematisch angezüchtet. Der Jude wurde auf diese Weise zum typischen Sparer. Weil jedem Juden schon in der frühesten Jugend das Sparen angewöhnt worden war, so zerfloss der vererbte Reichtum in den seltensten Fällen in den Händen verschwenderischer Erben.

In alledem ist gewiss eine der Wurzeln des jüdischen Reichtums zu suchen. Aber viel ausschlaggebender ist doch der zweite Umstand, das angeborene Talent der Juden zum Geldverdienen: dass sie es verstehen, ihren Besitz ertragreicher als die Christen anzulegen und umzusetzen. Das ist in der Tat der in letzter Instanz ausschlaggebende Faktor. Dieses Talent zum Geldverdienen besteht in dem ausgesprochenen Sinn der Juden für die Geldwirtschaft. Dieser Sinn hat die Juden frühzeitig die lohnendste Seite der Geldwirtschaft finden lassen: die Geldleihe. Selbstverständlich nicht die Geldleihe aus Gefälligkeit, sondern als Geschäft, gegen Entschädigung, gegen Zins. Geldleihe gegen Zins bedeutet: ohne brutalen Zwang andere für sich arbeiten zu lassen und auf diese Weise auch des Ertrags der Arbeit anderer teilhaftig zu werden. Dieser angenehmsten aller Beschäftigungen hat sich der Jude mit Vorliebe und mit dem allergrößten Eifer durch alle Jahrtausende hindurch gewidmet, wo er auch war: der Jude lieh in Palästina „auf Pfänder“ — denn diese mussten ihm als Sicherheit für das hergeliehene Geld dienen; er lieh im Mittelalter „auf Pfänder“, er tat dies als Hofjude im 18. Jahrhundert, und er tut heute noch dasselbe als Bankier. Aus dieser Tätigkeit vor allem stammt der notorische Reichtum der Juden, von dem wir oben einige genauere Zahlen kennen gelernt haben. Aus dieser Tätigkeit stammt aber auch noch ein zweites, nämlich die kapitalistische Wirtschaftsweise. Der Kapitalismus ist aus der Geldleihe geboren. Was das Wesen des Kapitalismus ausmacht, steckt im Keime alles in der Geldleihe. In der Geldleihe fehlen alle persönlichen Beziehungen zur Arbeit. Die Geldleihe ist keine Arbeit, die zu einem Produkt führt, sondern sie führt nur zu einem Gewinn. Die Geldleihe ist ein nacktes Rechenexempel, wobei es sich ganz gleich bleibt, ob es sich bei der Hergabe des Geldes um die Installierung eines Hurenhauses oder um den Bau eines Sanatoriums handelt. Alles das sind auch die Wesenszüge des Kapitalismus. Vor allem aber deckt sich der Kapitalismus mit der obersten, schon weiter oben genannten Haupteigenschaft der Geldleihe: andere für sich arbeiten zu lassen; mit den schwersten körperlichen Arbeiten Geld zu verdienen, ohne sich selbst im Geringsten körperlich anstrengen zu müssen. Weil also die Juden die Geldwirtschaft in Fluss brachten, und weil sie dabei in Europa mit einer Entwicklung zusammentrafen, die reif zum Kapitalismus war, darum wurden sie auf diese Weise direkt und dauernd die ständigen Inspiratoren der kapitalistischen Wirtschaftsweise. Das ist dieser Frage letztes Geheimnis.

Der auffallende und gewiss nicht wegzuleugnende besondere Sinn der Juden für die Geldwirtschaft wurde seither zumeist aus der Ursache erklärt, dass den Juden seit dem Ausgang des Mittelalters keine andere Form des Geldverdienens zugänglich gewesen sei, und dass sie früher ebenfalls auf andere Weise, z. B. als Ackerbauer, ihr Geld verdient hatten. Diese Erklärung ist zum größeren Teil falsch und zum übrigen mindestens unzureichend. Es ist nicht wahr, dass die Juden früher Ackerbauer gewesen sind. Es ist auch falsch, dass die Juden von Natur ein handeltreibendes Volk sind. Die klassischen Handelsvölker der Antike waren die Phönikier, die Griechen, die Syrier, aber nicht die Juden. Die Juden haben dagegen von Anfang an eine besondere Begabung für das Geldleihgeschäft gehabt, und sie trieben dies, wie gesagt, schon in Palästina. Mit welch großem Erfolg, das erfährt man aus der Bibel mit aller Deutlichkeit. Jahve, der Gott der Juden, verheißt seinem Volke: „Der Herr Dein Gott wird dich segnen, wie er dir geredet hat. So wirst du vielen Völkern leihen und wirst von Niemand borgen.“ Das Religionsbuch der Juden, der Talmud, ist nicht zum kleinsten Teil ein wahres Lehrbuch für diese ertragreichste aller Tätigkeiten. Wie ertragreich das „Geld auf Pfänder leihen“ im Mittelalter und in der Frühzeit der kapitalistischen Wirtschaftsweise war, erfährt man aus einer Reihe Verordnungen, worin die Höhe des Zinses festgelegt worden ist, der den Juden zu nehmen erlaubt war. Nach den Feststellungen von Dr. Ignaz Schwarz in seiner Studie zur Geschichte der Wiener Juden betrug der Zinssatz im 15. u. 16. Jahrhundert in Wien bis zu 65 Prozent. Der Zins, den die Juden nahmen, war früher nicht selten sogar so hoch, dass er im Verlauf eines Jahres ebenso viel und noch mehr ausmachte als die Höhe des geliehenen Kapitals. Das wurde vor allem durch den sogenannten Wochenwucher erreicht, indem man den vereinbarten Zins per Woche berechnete. „Nur ein Groschen von der Mark wöchentlich“ (Kohut) galt schon als eine Mäßigung. Diesen hohen Zinssätzen standen freilich ständig große Verluste an den ausgeliehenen Beträgen gegenüber, und sie wurden sehr häufig damit auch begründet. Im 17. und 18. Jahrhundert waren 10 bis 15 Prozent Zinsen noch allgemein übliche Sätze, die man gar nicht übertrieben fand, und für die der Geldbedürftige froh war, Geld zu bekommen, auch wenn er dem Darleiher sowieso alle gewünschten Sicherheiten leisten konnte. Dazu kam, dass der Jude jahrhundertelang keinerlei ernstliche Konkurrenz bei dem Beruf des Geldleihens hatte; denn dem Christen war es nach der Bibel verboten, Zins zu nehmen; dem Juden dagegen war es ein Verdienst, wenigstens gegenüber dem Fremden, und das waren alle Nichtjuden. Das, worauf es hier ankommt, ist jedoch, dass es sich um ein Sondertalent der Juden „zum Wuchern“ handelte. Gemocht und gemacht haben es nämlich trotz allen kirchlichen Verboten gewiss sehr viele Christen, d. h. alle Nationen und alle Glaubensbekenntnisse; aber verstanden hat dieses Geschäft niemand so gut wie die Juden. Darüber gab es nirgends und bei niemand einen Zweifel. Und darum hat man in den Zeiten des sich steigernden Wirtschaftsverkehrs, als alle Welt flüssiges Geld brauchte, das Nehmen von Zins, d. h. den Wucher der Juden, nicht nur geduldet, nein, die Stadtoberhäupter haben den jüdischen Wucher sogar mit allen Kräften gefördert. Weil niemand die neuen Probleme der Geldwirtschaft in derselben Weise zu bewältigen verstand wie die Juden, wurden diese von den Stadtverwaltungen im Mittelalter geradezu angefleht, sie mochten doch ja in die Stadt , wuchern kommen. Sie sollten alle nur erdenklichen Vergünstigungen erhalten. Förmliche Verträge wurden noch im 15. und 16. Jahrhundert von itallenischen Stadtgemeinden mit den angesehensten jüdischen „Wucherern“ abgeschlossen, damit diese eine Leihbank errichteten oder sonst wie auf Pfänderliehen. Auf diese Weise wurde der Wucher, worunter man ursprünglich auch das reelle Zinsgeschäft verstand, über all das Monopol der Juden. Statt Zinsen sagte man daher vielfach ,Judenkosten“. Natürlich waren reiche Juden in den geldbedürftigen Zeiten obendrein auch sehr begehrte Steuerzahler, deren Zuzug sehr erwünscht war. Das galt nicht nur für einzelne Städte, sondern für ganze Länder, so z. B. für England zur Zeit des Langen Parlaments im 17. Jahrhundert, und unter Karl II. , wo die Geldbedürfnisse in England sehr groß waren. Als Dank für ihre oft sehr erwünschte Anwesenheit und Tätigkeit nahmen die Städte und Fürsten die Juden in kritischen Zeiten in Schutz; wenigstens bestimmte Familien. So entstand das System der Schutzjuden, der Kammerknechte und im 17. Jahrhundert das der Hofjuden.

Vermöge ihres individuellen Reichtums und noch mehr infolge ihrer internationalen Beziehungen konnten die Juden den Städten und den Fürsten auch die nötigen großen Kredite verschaffen, die diese im Zeitalter der Geldwirtschaft zur Bewältigung ihrer kommunalen Aufgaben oder zur Deckung ihrer Kriegführung brauchten. So wurden die Juden die frühesten und häufigsten Anleihegeber. Der Jude Suasso leiht Wilhelm von Oranien im Jahre 1688 zwei Millionen Gulden. Der Jude Sinzheimer, der neben den Juden Oppenheimer und Wertheimer der bedeutendste Staatsgläubiger Osterreichs war, hatte im Jahre 1739 Forderungen an den Staat von etwa fünf Millionen Gulden. Sampson Gideon bringt im Jahre 1745 in England eine Anleihe von 1.700.000 Pfund auf. Auf die Gideons folgen in England die Juden Salvador als Finanzmacht und bei Beginn des 19. Jahrhunderts die über ganz Europa verbreitete Finanzdynastie Rothschild. Samuel Bernard ist in Frankreich unter Ludwig XIV. der Geldgeber im spanischen Erbfolgekrieg. Er galt damals als der größte Bankier Europas.

Eine außerordentlich große Rolle spielten die Juden vom 15. bis 18. Jahrhundert als Heereslieferanten. Sie lieferten einfach alles: Waffen, Munition, Ausrüstung, Verpflegung, und außerdem das Geld für die Löhnungen. Eine ganze Anzahl Juden sind geadelt worden bloß wegen ihrer großen Verdienste um die erfolgreiche Heeresbelieferung. Der portugiesische Jude Carvajal, der um 1630 in London einwanderte, ist der bedeutendste Heereslieferant des damaligen englischen Freistaates gewesen. Zur Zeit der großen englischen Revolution gehört er zu den fünf großen englischen Kaufleuten, denen der Staatsrat die Getreidelieferung für das Parlamentsheer übertrug. Man nannte ihn „the great Jew“. In der nächsten Periode spielte Sir Solomon Medina dieselbe Rolle, er wurde dafür in den Adelsstand erhoben „er ist der erste (ungetaufte) adlige Jude in England“. Der Marschall Moritz von Sachsen, der Sieger von Fontenoy, äußerte, dass seine Armeen niemals besser verproviantiert gewesen seien, als wenn er sich an die Juden gewandt hatte. Der Jude vermochte solche Leistungen, die den Christen versagt waren, zu Wege zu bringen, kraft seiner Beziehungen und infolge des Zusammenhaltes unter den Juden, wodurch er überall seine Helfershelfer hat. Die Juden erwiesen sich so als die ersten großen geschäftlichen Organisatoren.

Ohne die finanzielle Geschicklichkeit und Willfährigkeit der Juden lässt sich kein Krieg führen, — das war bis in unsere Zeit herein die feste Meinung der meisten Staatenlenker, und es ist jedenfalls mehr als bloß ein guter Witz, wenn die Anekdote erzählt wird, die Frau von Amschel Rothschild habe einmal gegenüber einem Besuch auf die Frage, ob es wohl Krieg gabe, geantwortet: ,,Nei, nei, es gibt kein Krieg, mei Amschel gibt kei Geld her.“ Aus den Hofjuden wurden die Steuerpächter, die Schatzmeister und schließlich die Finanzminister, die nicht nur hinter den Kulissen, sondern ganz offen die Finanzen der Städte und Länder beherrschten. Man kann wohl sagen, dass die Juden jahrhundertelang die Finanzen Europas fast ausschließlich beherrscht haben. Während der Regierung der Königin Anna II. in England ist Menasseh Lopez der leitende Finanzmann Englands. Im 17. und 18. Jahrhundert gibt es nicht einen deutschen Hof, der nicht seinen Hofjuden hatte, manchmal hatte er auch mehrere. Über anderthalb Jahrhunderte lang waren die Hofbankiers am Wiener Hof nur Juden. Auch Bismarck und die Hohenzollern hatten ihren Hofjuden, nämlich Bleichröder. Und wie immer, so auch in diesem Falle, kamen alle drei Parteien auf ihre Kosten: Bismarck, die Hohenzollern und Bleichröder.

So wurde die besondere Geschicklichkeit der Juden in den Fragen der Geldwirtschaft die oberste Ursache ihrer großen Macht und ihres starken Einflusses in Gemeinde und Staat, worüber sie trotz ihrer Unterdrückung immer und überall verfügten, oder wenigstens immer wieder sehr bald verfugten, wenn sie auch kurz zuvor noch so heftig verfolgt worden waren.

Wie es nicht wahr ist, dass die Juden von Natur ein Ackerbauvolk sind, so gehört es, wie gesagt, zu den verbreitetsten Irrtümern, dass sich die Juden immer nur gezwungenermaßen der Geldwirtschaft zugewandt hatten, weil ihnen angeblich schon im Mittelalter und vielfach bis nahe an unsere Gegenwart heran alle anderen Berufe verschlossen gewesen waren. Es ist gewiss richtig, dass den Juden früher in unendlich vielen Fällen und an sehr vielen Orten die Ausübung eines Handwerks verboten war, dass sie in den Zünften und Gilden niemals Zutritt fanden, dass sie nur mit ganz bestimmten Artikeln Handel treiben durften, und das ihnen der Erwerb von Grund und Boden an vielen Orten versagt war. Hieraus darf auch gefolgert werden, dass diese stark eingeengte Stellung im Erwerbsleben die Neigung zur Beschäftigung in der reinen Geldwirtschaft bei ihnen sehr gefördert hat, und dass damit eine vorhandene Geldliebe künstlich bei ihnen weiter gezüchtet worden ist. Aber wenn es mir auch nicht einfällt, die den Juden in früheren Zeiten zuteil gewordenen Beschränkungen geringer einzuschätzen, als sie in Wirklichkeit gewesen sind, so muss doch mit aller Entschiedenheit immer wieder gegen den landläufigen Irrtum protestiert werden, als sei die vorzugsweise Beschäftigung der Juden auf den Gebieten der Geldwirtschaft ein ihnen erst in Europa sozusagen mit Gewalt angezüchteter Beruf. Ich habe bereits geschildert, dass auch in Palästina die Geldwirtschaft die Hauptfunktion der Juden bildete. Es ist aber auch nicht wahr, wenn man sagt, dass ihnen in Europa niemals ein anderer Ausweg geblieben sei, als die Beschäftigung in der Geldwirtschaft. Es ist leicht nachzuweisen und durch Hunderte von Beispielen zu belegen, dass sich die Juden in unendlich vielen Fällen der Geldwirtschaft widmeten, wo absolut kein äußerer Zwang dazu vorlag, dass sie auf die Ausübung eines Handwerks verzichteten, obgleich sie nichts daran gehindert hatte, als ihr eigener Wille; es steht fest, dass sie niemals einem Berufe sich widmeten, der größere körperliche Anstrengungen erforderte; Und zwar handelte es sich hierbei nicht nur um vorübergehende Möglichkeiten, denn solche wurden nichts bedeuten, sondern um sehr lange wahrende Möglichkeiten; ich nenne nur Holland vom 17. und England vom 18. Jahrhundert an. Immer und überall hat sich nur ein verschwindend kleiner Teil der Juden der Landwirtschaft gewidmet, auch wenn ihnen der Betrieb der Landwirtschaft nicht im geringsten verwehrt war. Alles das sind absolut feststehende und leicht belegbare Tatsachen.

Was ergibt sich nun hieraus als Schlussfolgerung? Ich meine, dass man gar keinen Grund hat, hieraus auf eine moralische Minderwertigkeit der Juden gegenüber den Christen zu schließen und zu sagen, dass die Juden den leichten und den unehrlichen Gelderwerb der ernsten redlichen Arbeit vorzogen. Das ist die Logik des wildgewordenen Spießbürgers, der unter den Wirkungen der sich stets umwälzenden Geldwirtschaft leidet und in seiner bornierten Wut den Vermittler mit dem geheim wirkenden Gesetz verwechselt. Wohl aber muss man aus diesen Tatsachen schließen, dass die Juden von Natur zu der abstrakten Tätigkeit der Geldwirtschaft prädestiniert sind und darum einem fast unwiderstehlichen inneren Zwange folgen. Das ist wirklich der einzige vernünftige Schluss, den man ziehen muss. Die Juden sind tatsächlich im Vergleich zu uns Nordländern rein abstrakte Naturen. Darin besteht die spezifische Wesenheit ihrer Psyche, sie sind ausgesprochene Intellektualisten. Die letzte Ursache dieser spezifischen Geistes- und Gemütsart liegt in ihrer Herkunft und in ihrer Abstammung, d. h. also: sie liegt den Juden im Blute. Die Juden sind in ihrem Ursprung ein Wüstenvolk und außerdem ein Nomadenvolk. Der Pentateuch ist das Religionsbuch eines Nomadenvolkes, das ergibt sich auf jeder Seite. Die Herkunft aus der Wüste bedeutete den Zwang, die Dinge immer im klaren Lichte und mit ungebrochenen Konturen zu sehen — denn so zeigt sie die Wüste und niemals im auflösenden Nebelschleier unserer Flusstäler, unserer nordischen Wälder und unserer Sümpfe. Dieser Ursprung und dieser Zustand, in dem die Juden nach neueren Forschungen mindestens zehntausend Jahre verbrachten, hat das Abstrakte in ihnen gezüchtet. Dass die Juden außerdem durch ihr historisches Schicksal sehr früh zu einem Nomadenvolk wurden, das hat ihre spezifische geistige Wesenheit, ihren Intellektualismus auf jenes Gebiet des Erwerbs gelenkt, das unbedingt eine der wichtigsten Wurzeln der Geldwirtschaft darstellt. Der Nomade ist stets ein Hirt, der Hirt aber sieht am raschesten die Ergebnisse seiner Tätigkeit heranreifen, er muss nicht so lange warten wie der sesshafte Bauer, der seinen Besitz nur langsam wachsen sieht. Als Nomade in der Wüste ist der Hirt außerdem steten Gefahren ausgesetzt. Sein Besitz muss deshalb beweglich und realisierbar sein. Das Wüstenleben entwickelte infolgedessen frühzeitig ein starkes Organisationstalent, und ebenso die Fähigkeiten des Verstandes, um eine drohende Gefahr rechtzeitig zu erkennen, ihr aus dem Wege gehen zu können, und die Dinge im Wechsel zu meistern. Das Nomadenleben entwickelte weiter eine starke Anpassungsfähigkeit an jede veränderte Situation. Alle diese Eigenschaften sind abstrakter Natur, sind intellektuelle Fähigkeiten. Und diese Fähigkeiten zeichnen den Juden in erster Linie aus. Das spätere historische Schicksal der Juden hat diese Eigenschaften zweifellos noch gesteigert. Die Nomaden wurden Wanderer über die ganze Welt, die stets das gelobte Land suchten, den Ort, wo sie endlich den Frieden finden würden und sich für immer ausruhen könnten. Ahasverus, der Ewige Jude, ist das erschütternde Symbol dieser ewigen Unstätigkeit, die zugleich eine grandiose Zielstrebigkeit darstellt. (Vgl. die beiden Beilagen neben S. 144 und 152.) Diese ewigen Wanderer, die nirgends in der Geschichte die letzte Ruhe fanden, waren zugleich die anpassungsfähigsten von allen Völkern. Sie haben sich allen Völkern der Welt angepasst, in deren Mitte sie sich niedergelassen haben. Sie haben überall die Dinge gemeistert und wurden schließlich überall die Herren der veränderten Situation. Das spätere historische Schicksal der Juden, das nachlegendäre, hat ohne Zweifel auch eine intensive Auslese unter den Juden getroffen, es hat jene Individuen in die Ferne gerissen, in denen der Nomadencharakter am intensivsten wirksam war, und es hat außerdem denen unter ihnen die stärksten Entwicklungsmöglichkeiten geboten, die über die vorhin genannten Eigenschaften in besonderem Maße verfügten. Das letztere deshalb, weil die verschiedenen Kulturen, mit denen die Juden bei ihrem Weg über die Welt in Berührung kamen, bei einem bestimmten Grad der Entwicklung gerade dieser Eigenschaften als Ergänzung bedurften. Aus diesem Grunde haben sich diese spezifischen jüdischen Eigenschaften, ihre geistige Wesenheit, im Laufe der Zeit nicht nur nicht verloren, sondern bis auf den heutigen Tag fortgeerbt. Vielfach in der potenzierten Form, die uns z. B. Charakterköpfe hervorbrachte, wie es ein Karl Marx ist, der an abstrakter Denkkraft kaum seinesgleichen in der gesamten Menschheitsgeschichte hat. Dies alles lässt sich aus dem Ursprung und der Herkunft der Juden, aus dem Nomadencharakter eines Wüstenvolkes und aus ihrem historischen Schicksal herleiten. Genau wie man die nordische Naturalwirtschaft, die in Europa der kapitalistischen Wirtschaftsweise voranging, aus unserem Klima, aus unserem Wald, aus unseren ganz anderen Lebensnotwendigkeiten, wo man nur in langer, zäher Bauernarbeit zu einem Ertrag kommt, herleiten kann und herleiten muss. Der Nomadencharakter der Juden hat natürlich nur für böswillige Ignoranten etwas Verächtliches an sich. Ich glaube, wir Nordländer haben sehr wenig Grund, gerade darauf besonders stolz zu sein, dass unsere Vorfahren mit Vorliebe auf der Bärenhaut herumlungerten und Meth tranken. Erfreulicherweise ist hierdurch nicht allzuviel an den Nachkommen unserer Rasse verdorben worden, und es ist nicht dazu gekommen, dass diese nur in Faulpelzen und Trinkern fortlebt, denn aus ihrem Blute sind immerhin noch eine Anzahl Gestalten hervorgegangen, deren sich die Menschheit nicht gerade zu schämen braucht: ein Rembrandt, ein Beethoven, ein Lessing, ein Kant, ein Schiller usw. Aber das sind auch nicht die Leute, die zwischen den Völkern und Rassen einen dicken Trennungsstrich zogen und anmaßend erklärten: Dort sind die Bösen, und hier, wo wir stehen, sind die Guten, sondern die vielmehr dem einzigen würdigen Lebensziel zustrebten: Alle Menschen, gleich geboren, sind ein adelig Geschlecht — ob Heide, Jude oder Christ . . .

014. Bauer und Städter beim jüdischen Geldverleiher. Nürnberger Holzschnitt 1491
T002 Das große Judenschwein. Deutsche Karikatur auf die Juden. 15. Jahrhundert
015. Satire auf die Juden. Steinskulptur an einer flämischen Kirche 14. Jahrhundert
016 Die Judensau. Wittenberger Spottbild. Holzschnitt. 16. Jahrhundert
017. Titelblatt von Martin Luthers Schrift wider die Juden Satirischer Holzschnitt von Lukas Cranach. Wittenberg 1543
018. Illustriertes Fliegendes Blatt auf die Vertreibung der Juden aus Rothenburg a. d. Tauber 16. Jahrhundert
019. Der Jude. Holzschnitt von Jost Amman. Frankfurt 1568
020. Titelblatt der satirischen Spottschrift „Der Juden Ehrbarkeit“. 1571
021. Messkram vor die Juden oder Jüdischer gelber Ring. Satirischer Kupferstich. 17. Jahrhundert
022. Der Geldnarr. Holzschnitt von Jost Amman. Frankfurt 1568
T003 Der Jud stellt seinen Sinn Nacht und Tag, wie er den Christen verderben mag. Deutscher satirischer Einblattdruck auf den jüdischen Wucher. 15. Jahrhundert
023. Der Jurist, der Jude und die Frau machen die ganze Welt irr. Spottbild von Hans Wandereisen. Nürnberg 1520
024-032. Der Juden Badstub. Satirische Bilderfolge. Kupferstiche aus dem Anfang des 17. Jahrhundert
033-041. Der Juden Badstub. Satirische Bilderfolgc. Fortsetzung. Kupferstiche aus dem Anfang des 17. Jahrhundert
042. Der Juden Synagog. Satirischer Einblattdruck. Kupferstich 17. Jahrhundert
043. Karikatur auf Nathan Hirschl, Vorsteher der Prager Judengemeinde. Kupferstich von Elias Bäck. Anfang 17. Jahrhundert
044. Der jüdische Geiz- und Wucherspiegel. Satirische Allegorie. Fliegendes Blatt. Kupferstich. Anfang 17. Jahrhundert
T004 Wai geschrieen. Humoristisch-satirische Darstellung eines alten Nürnberger Juden Gemälde von Leonhard Strauch. 17. Jahrhundert
045. Karikatur auf den Wiener Juden Jakob Ries aus Prag. Kupferstich von Falk. Ende 17. Jahrhundert
046. Der jüdische Kipper und Wechsler. Satirische Allegorie auf das Betrügen der Juden beim Geldwechseln und durch Beschneiden des Geldes. Kupferstich 1622
047 u. 048. Spottmünze auf den Kornwucher der Juden. 1694
049. Illustriertes Spottgedicht auf den diebischen Juden Amschel. Fliegendes Blatt. 1671
050. Das Schwein als jüdische Nährmutter. Satirischer Einblattdruck. Frankfurt. Anfang 18. Jahrhundert
051 u. 052. Spottmünzen auf den württembergischen Hofjuden Süß Oppenheimer. 1738
T005 Der Korn- und Wein-Jud. Deutsche symbolische Karikatur auf den jüdischen Korn- und Weinwucher. 17. Jahrhundert
053. Stuttgarter Spottflugblatt auf die Hinrichtung des Hofjuden Süß Oppenheimer. Spottgedicht. Typographische Darstellung des Galgens in dem Süß Oppenheimer aufgehängt wurde. 1738
054. Karikatur auf einen alten Handelsjuden. Kupferstich von Jakob Homburg. Frankfurt um 1775
055. Wie ein Jude seinen Schuldner bis aufs Hemd auszieht. Deutsche satirische Spielkarte. 18. Jahrhundert
056. Judenware. Satirischer Kupferstich. 18. Jahrhundert
057. Wiener Spottgedicht auf die Juden als Soldaten. Flugblatt. Kupferstich von Löschenkohl. Um 1780
058. Nürnberger Karikatur 1785
059. „Die kritische Viertelstunde des Rabelais“ Radierung von Reinhard. 1785
060. In der Judenhölle. Satirischer Kupferstich. 18. Jahrhundert
T006 Der jüdische Geizhals. Anonymer satirischer Schabstich. 17. Jahrhundert
061. Der jüdische Geizhals. Englische Karikatur von Bobbins. 1773
062. Ein jüdischer Händler mit Christenfleisch. Englische Karikatur. 18. Jahrhundert
063. Moses errichtet die erzene Schlange in der Wüste. Englische Karikatur. 1787
064. Kleiderjuden. Englische Karikatur von Thomas Rowlandson
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Juden in der Karikatur
014. Bauer und Städter beim jüdischen Geldverleiher. Nürnberger Holzschnitt 1491

014. Bauer und Städter beim jüdischen Geldverleiher. Nürnberger Holzschnitt 1491

015. Satire auf die Juden. Steinskulptur an einer flamischen Kirche 14. Jahrhundert

015. Satire auf die Juden. Steinskulptur an einer flamischen Kirche 14. Jahrhundert

016 Die Judensau. Wittenberger Spottbild. Holzschnitt. 16. Jahrhundert

016 Die Judensau. Wittenberger Spottbild. Holzschnitt. 16. Jahrhundert

017. Titelblatt von Martin Luthers Schrift wider die Juden Satirischer Holzschnitt von Lukas Cranach. Wittenberg 1543

017. Titelblatt von Martin Luthers Schrift wider die Juden Satirischer Holzschnitt von Lukas Cranach. Wittenberg 1543

018. Illustriertes Fliegendes Blatt auf die Vertreibung der Juden aus Rothenburg a. d. Tauber 16. Jahrhundert

018. Illustriertes Fliegendes Blatt auf die Vertreibung der Juden aus Rothenburg a. d. Tauber 16. Jahrhundert

019. Der Jude. Holzschnitt von Jost Amman. Frankfurt 1568

019. Der Jude. Holzschnitt von Jost Amman. Frankfurt 1568

020. Titelblatt der satirischen Spottschrift „Der Juden Ehrbarkeit“. 1571

020. Titelblatt der satirischen Spottschrift „Der Juden Ehrbarkeit“. 1571

021. Messkram vor die Juden oder Jüdischer gelber Ring. Satirischer Kupferstich. 17. Jahrhundert

021. Messkram vor die Juden oder Jüdischer gelber Ring. Satirischer Kupferstich. 17. Jahrhundert

022. Der Geldnarr. Holzschnitt von Jost Amman. Frankfurt 1568

022. Der Geldnarr. Holzschnitt von Jost Amman. Frankfurt 1568

023. Der Jurist, der Jude und die Frau machen die ganze Welt irr. Spottbild von Hans Wandereisen. Nürnberg 1520

023. Der Jurist, der Jude und die Frau machen die ganze Welt irr. Spottbild von Hans Wandereisen. Nürnberg 1520

024-032. Der Juden Badstub. Satirische Bilderfolge. Kupferstiche aus dem Anfang des 17. Jahrhundert

024-032. Der Juden Badstub. Satirische Bilderfolge. Kupferstiche aus dem Anfang des 17. Jahrhundert

033-041. Der Juden Badstub. Satirische Bilderfolgc. Fortsetzung. Kupferstiche aus dem Anfang des 17. Jahrhundert

033-041. Der Juden Badstub. Satirische Bilderfolgc. Fortsetzung. Kupferstiche aus dem Anfang des 17. Jahrhundert

T003 Der Jud stellt seinen Sinn Nacht und Tag, wie er den Christen verderben mag. Deutscher satirischer Einblattdruck auf den jüdischen Wucher. 15. Jahrhundert

T003 Der Jud stellt seinen Sinn Nacht und Tag, wie er den Christen verderben mag. Deutscher satirischer Einblattdruck auf den jüdischen Wucher. 15. Jahrhundert

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