Poniso in Bremen
Was Bremen betraf, so beunruhigte es natürlich die Hamburger, dass Poniso sich, von Holland zurückkehrend, grade nach dort gewandt hatte, obwohl diese örtliche Annäherung an Hamburg hier günstig gedeutet wurde.*) Er wurde in Bremen mit offenen Armen empfangen; dass letzteres aus der Anwesenheit des Spaniers Kapital schlagen wollte, kann man der Stadt so sehr nicht verdenken. Im Wittheitsprotocoll vom 26. Mai heißt es nach der Mitteilung, dass Poniso in Bremen akkreditiert sei: „daher es nicht undienlich sein würde, eine Commission zu ernennen, um bei dessen Ankunft mit demselben zu Konferieren und zu überlegen, ob durch sothanen Aufenthalt des spanischen Konsuls der hiesigen Kaufmannschaft nicht einiger Vorteil zuwachsen könne.“ **) Es scheint aber nichts weiter erfolgt zu sein; die bald darauf eintretende Aussöhnung Hamburgs mit Spanien entzog bremischen Spekulationen dieser Art den Boden. Aber erst am 5. Januar 1753 verabschiedete sich Poniso wieder von Bremen und kehrte nach Hamburg zurück.
Doch ist es Tatsache, dass sich die Fahrt der Bremer nach Cadiz, die bisher nur sehr gering gewesen, in diesem Jahr vermehrte.***) Am 29. Mai drängten die Kommerzdeputierten auf Erledigung des Streites, indem sie bemerkten, dass „man gewisse Nachricht hätte, dass sowohl von Bremen als andern Orten aus schon verschiedene Schiffe dahin abgeladen wären, welches ohne äußersten Nachteil unserer Handlung nicht so continuiren könnte.“
Der Senat sprach es deshalb im Juni offen aus, dass commercielle Gründe ihn zur schleunigen Beilegung des Konflikts bestimmten. Dem Residenten von der Lith machte Syndicus Faber eine solche Mitteilung, und jener schrieb darauf nach Hause:
„Dasjenige, was zu dieser des Magistrats Resolution ein Großes beigetragen hat, ist:
1.) dass in gegenwärtigem Monat Juni die nach Spanien benötigte, und gewöhnliche Hamb. Waren-Provisionen von hier dahin unumgänglich müssen hingeschickt werden, damit sie noch vor dem Monat August als da ankommen und mit denen in nur besagtem Monat nach den spanischen Westindien abgehenden Gallionen dahin geschickt werden können, welches, wann es versäumet oder gar unterlassen, gewiss den gänzlichen Ruin der sehr beträchtlichen und lukrativen hamburgischen Handlung nach Spanien nach sich ziehen würde.
2.) dass den Holländern, Bremern und Altonaern Einhalt getan werden könne , fernerhin von dem Commercio nach Spanien, zum Nachteil der Stadt Hamburg zu profitieren.“ —
*) Mercure a. a. O. S. 600.
**) Brem. St. Arch.
***) V. d. Lith 10. Juni 1752; daselbst auch das Folgende.
Doch ist es Tatsache, dass sich die Fahrt der Bremer nach Cadiz, die bisher nur sehr gering gewesen, in diesem Jahr vermehrte.***) Am 29. Mai drängten die Kommerzdeputierten auf Erledigung des Streites, indem sie bemerkten, dass „man gewisse Nachricht hätte, dass sowohl von Bremen als andern Orten aus schon verschiedene Schiffe dahin abgeladen wären, welches ohne äußersten Nachteil unserer Handlung nicht so continuiren könnte.“
Der Senat sprach es deshalb im Juni offen aus, dass commercielle Gründe ihn zur schleunigen Beilegung des Konflikts bestimmten. Dem Residenten von der Lith machte Syndicus Faber eine solche Mitteilung, und jener schrieb darauf nach Hause:
„Dasjenige, was zu dieser des Magistrats Resolution ein Großes beigetragen hat, ist:
1.) dass in gegenwärtigem Monat Juni die nach Spanien benötigte, und gewöhnliche Hamb. Waren-Provisionen von hier dahin unumgänglich müssen hingeschickt werden, damit sie noch vor dem Monat August als da ankommen und mit denen in nur besagtem Monat nach den spanischen Westindien abgehenden Gallionen dahin geschickt werden können, welches, wann es versäumet oder gar unterlassen, gewiss den gänzlichen Ruin der sehr beträchtlichen und lukrativen hamburgischen Handlung nach Spanien nach sich ziehen würde.
2.) dass den Holländern, Bremern und Altonaern Einhalt getan werden könne , fernerhin von dem Commercio nach Spanien, zum Nachteil der Stadt Hamburg zu profitieren.“ —
*) Mercure a. a. O. S. 600.
**) Brem. St. Arch.
***) V. d. Lith 10. Juni 1752; daselbst auch das Folgende.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Hansestädte und die Barbaresken