Geistige Ausbildung kontra Gemühts- und Seelenleben.
Ich habe nachgewiesen, wie die Entwicklung der Stellung der Frau in der neueren Zeit in dem Heraustreten aus dem engen häuslichen Kreise bestehe, sowohl gesellschaftlich wie wirtschaftlich, aber sie ist trotzdem weiten und sehr wichtigen Gebieten menschlicher Geistestätigkeit fern geblieben, richtiger ausgedrückt, fern gehalten worden. Daran hat das unbestreitbar neuerdings vielfach vorhandene Bestreben, auch die Frau in höherer Weise geistig auszubilden, nicht viel geändert, weil diese Erziehung eine gänzlich verkehrte ist.
Der Grundzug der geistigen Ausbildung bei dem Manne richtet sich, oder soll sich wenigstens anerkanntermaßen richten, auf die Schärfung und Klärung des Verstandes und des Denkens, auf die Erweiterung des realen Wissens, auf die Festigung der Willenskraft, kurz auf die höchste Ausbildung der Verstandsfunktionen. Bei der Frau hingegen erstreckt sich die Ausbildung vornehmlich auf die Vertiefung des Gemüts und auf die rein formale und schöngeistige Bildung, durch welche hauptsächlich, die Sensibilität (die Nervenreizbarkeit) und die Phantasie erhöht werden, wie durch Musik, Belletristik, Kunst und Poesie. Das ist die allertollste und ungesundeste Richtung, welche eingeschlagen werden konnte, die verrät, dass jene Mächte, welche das Bildungsmaß der Frau zu bestimmen haben, sich nur von ihren eingefleischten Vorurteilen, über das Wesen des weiblichen Charakters und die beschränkte Lebensstellung der Frau, leiten ließen. Was unsern Frauen fehlt ist nicht erhöhtes Gemüts- und Phantasieleben und verstärkte Nervosität, oder formales und schöngeistiges Wissen, nach diesen Richtungen ist der weibliche Charakter seit langem entwickelt und verbildet worden, man hat also das Übel nur vergrößert. Aber wenn die Frau an Stelle des überschüssigen Gemüts, das oft recht ungemütlich wird, eine gute Portion geschärften Verstandes und exakter Denkfähigkeit hätte; statt der Sensibilität und des verschüchterten Wesens, physischen Mut und Nervenstärke, und statt des rein formalen und schöngeistigen Wissens oder des gänzlichen Mangels an Wissen, Kenntnis von Welt und Menschen und natürlichen Kräften, dann würde sie, und unzweifelhaft auch der Mann, sich weit besser dabei befinden.
Im allgemeinen ist das Gemüts- und Seelenleben der Frau bisher ins maßlose genährt, ihre Verstandesentwickelung hingegen schwer vernachlässigt worden. Sie leidet in Folge dessen buchstäblich an einer Hypertrophie des Gemüts- und Seelenlebens, und ist daher jedem Aberglauben und jedem Wunderschwindel zugänglich, ein immer überdankbarer Boden für alle religiösen und sonstigen Charlatanerien, ein gefügiges Werkzeug für jede Reaktion. Die bornierte Männerwelt beklagt das häufig, weil sie selber darunter leidet, aber sie ändert es nicht, weil sie selber noch in der großen Mehrzahl bis über die Ohren in Vorurteilen steckt.
Da die allermeisten Frauen geistig so sind, wie sie hier geschildert werden, so ist die notwendige Folge, dass sie die Welt von einer ganz andern Seite ansehen wie die Männer, und des Liedes Schluss sind fortgesetzte Differenzen zwischen den beiden Geschlechtern.
Die Beteiligung am öffentlichen Leben ist heute für jeden Mann eine seiner wesentlichsten und heiligsten Pflichten; dass viele Männer das noch nicht begreifen, ändert an der Sache nichts. Aber der Kreis derjenigen, die es einsehen, die erkennen, dass das öffentliche Leben und seine Institutionen mit den sogenannten privaten Beziehungen der Menschen im innigsten Zusammenhange stehen, dass Wohl und Wehe der Person und der Familie oft weit mehr von dem Zustand der öffentlichen und allgemeinen Einrichtungen, als von den persönlichen Eigenschaften und Einrichtungen des Einzelnen abhängen — dessen höchste Kraftanstrengung gegen in der Allgemeinheit fussende Mängel rein machtlos ist — wird immer größer. Da auch der Kampf um die Existenz weit höhere Anstrengungen wie früher erfordert, so beansprucht die Befriedigung dieser beiderseitigen Erfordernisse ein Maß von Zeit von dem Manne, welches das der Frau gewidmete oder zu widmende wesentlich schmälert. Die Frau hingegen kann in Folge ihres Bildungsstandpunkts und ihrer Weltanschauung absolut nicht einsehen, dass die Sorge des Mannes für öffentliche Angelegenheiten etwas anders bezwecke als in Gesellschaft von seines Gleichen zu kommen, Geld und Gesundheit zu verschwenden und dem Manne neue Sorgen zu bereiten, für das Alles sie allein zu büßen habe. So entsteht der häusliche Kampf, und der Mann wird nicht selten vor die Alternative gestellt, entweder auf die Tätigkeit für die Allgemeinheit zu verzichten und sich der Frau zu fügen, was ihn nicht glücklicher macht, oder auf ein Stück des ehelichen Friedens und der häuslichen Annehmlichkeiten Verzicht zu leisten, wenn er die Förderung des allgemeinen Wohls, mit dem er sein eignes und das seiner Angehörigen eng verknüpft weiß, vorzieht. Versteht er es sich mit der Frau zu verständigen und die Frau zu überzeugen, dann ist er über eine schwere Klippe hinweg, aber wie selten kommt dies vor. In der Regel ist der Mann der Ansicht, dass das, was er will, die Frau nichts angehe, dass sie es nicht verstehen könne. Er nimmt sich gar nicht die Mühe sie aufzuklären. ,,Das verstehst du nicht“ ist die stereotype Antwort, wenn die Frau klagt und sich wundert, dass er sie, nach ihrer Auffassung, so ganz und gar hintenansetzen könne. Das Nichtverständnis der Frauen wird durch den Unverstand der meisten Männer nur gefördert. Selbst die Notwendigkeit für den Mann, öffentliche Lokale aus rein geschäftlichen Gründen zu besuchen, findet vielfach Anstoß bei ihnen und sie sind natürlich nicht milder gestimmt, wenn sie dahinter kommen, dass der Mann solche Ausreden nur gebrauchte um seinem Unterhaltungsbedürfnis zu genügen, das allerdings recht häufig nicht grade höheren Anforderungen entspricht, aber zu Hause nicht einmal befriedigt werden kann.
Diese Bildungs- und Anschauungsdifferenzen, die im Anfang der Ehe, wo die heiße Leidenschaft noch vorherrscht, leicht übersehen werden, steigern sich in reiferen Jahren und machen sich dann um so fühlbarer, weil jetzt die geschlechtliche Leidenschaft mehr und mehr erlischt und um so nötiger durch die geistige Übereinstimmung ersetzt werden sollte.
Aber ganz abgesehen davon, ob der Mann einen Begriff von seinen staatsbürgerlichen Pflichten hat und sie ausübt, er kommt schon allein durch seine berufliche Stellung und seinen beständigen Verkehr mit der Außenwelt in fortgesetzte Berührung mit den verschiedensten Elementen und Anschauungen, bei Hunderten von Gelegenheiten, und damit in eine geistige Atmosphäre, die seinen Gesichtskreis, auch ohne sein Zutun, erweitert. Er befindet sich dadurch meist in einer beständigen geistigen Mauserung; wohingegen die Frau durch ihre häusliche Tätigkeit, die sie von früh bis spät in Anspruch nimmt, und selbst ihr die Zeit zur Ausbildung raubt oder verkümmert, wenn sie auch den nötigen Trieb dazu besitzt, versauert und versteinert.
Ein Zeugnis von der Auffassung der Stellung der meisten verheirateten Frauen in der Gegenwart liefert die Schrift ,,Randglossen zum Buche des Lebens“ von Gerhard von Amyntor (Sam. Lukas, Elberfeld). Dort heißt es in dem Kapitel ,,Tödliche Mückenstiche“ unter anderem: „Nicht die erschütternden Ereignisse, die für Keinen ausbleiben und hier den Tod des Gatten, dort den moralischen Untergang eines geliebten Kindes bringen, hier in langer schwerer Krankheit, dort in dem Scheitern eines warm gehegten Planes bestehen, untergraben ihre (der Hausfrau) Frische und Kraft, sondern die kleinen, täglich wiederkehrenden, Mark und Knochen auffressenden Sorgen . . . Wie viele Millionen braver Hausmütterchen verkochen und verscheuern ihren Lebensmut, ihre Rosenwangen und Schelmengrübchen, im Dienste der häuslichen Sorgen, bis sie runzliche, vertrocknete, gebrochene Mumien geworden sind. Die ewig neue Frage ,,was heute gekocht werden soll“, die immer wiederkehrende Notwendigkeit des Fegens und Klopfens und Bürstens und Abstäubens, ist der stetig fallende Tropfen, der langsam, aber sicher Geist und Körper verzehrt. Der Kochherd ist der Ort, wo die traurigsten Bilanzen zwischen Einnahme und Ausgabe gezogen, die deprimierendsten Betrachtungen über die steigende Verteuerung der Lebensmittel und die immer schwieriger werdende Beschaffung der nötigen Geldmittel angestellt werden. Auf dem flammenden Altar, wo der Suppentopf brodelt, wird Jugend und Unbefangenheit, Schönheit und frohe Laune geopfert, und wer erkennt in der alten, kummergebeugten, tiefäugigen Köchin die einst blühende, übermütige, züchtig-kokette Braut im Schmucke ihrer Myrtenkrone. — Schon den Alten war der Herd heilig und neben ihm stellten sie ihre Laren und Schutzgötter auf — lasset auch uns den Herd heilig halten, auf dem die pflichttreue deutsche Bürgerfrau einen langsamen Opfertod stirbt, um das Haus behaglich, den Tisch gedeckt und die Familie gesund zu erhalten.“
Das ist der ganze Trost, den die bürgerliche Welt der an der gegenwärtigen Ordnung der Dinge elend zu Grunde gehenden Frau bietet.
Der Grundzug der geistigen Ausbildung bei dem Manne richtet sich, oder soll sich wenigstens anerkanntermaßen richten, auf die Schärfung und Klärung des Verstandes und des Denkens, auf die Erweiterung des realen Wissens, auf die Festigung der Willenskraft, kurz auf die höchste Ausbildung der Verstandsfunktionen. Bei der Frau hingegen erstreckt sich die Ausbildung vornehmlich auf die Vertiefung des Gemüts und auf die rein formale und schöngeistige Bildung, durch welche hauptsächlich, die Sensibilität (die Nervenreizbarkeit) und die Phantasie erhöht werden, wie durch Musik, Belletristik, Kunst und Poesie. Das ist die allertollste und ungesundeste Richtung, welche eingeschlagen werden konnte, die verrät, dass jene Mächte, welche das Bildungsmaß der Frau zu bestimmen haben, sich nur von ihren eingefleischten Vorurteilen, über das Wesen des weiblichen Charakters und die beschränkte Lebensstellung der Frau, leiten ließen. Was unsern Frauen fehlt ist nicht erhöhtes Gemüts- und Phantasieleben und verstärkte Nervosität, oder formales und schöngeistiges Wissen, nach diesen Richtungen ist der weibliche Charakter seit langem entwickelt und verbildet worden, man hat also das Übel nur vergrößert. Aber wenn die Frau an Stelle des überschüssigen Gemüts, das oft recht ungemütlich wird, eine gute Portion geschärften Verstandes und exakter Denkfähigkeit hätte; statt der Sensibilität und des verschüchterten Wesens, physischen Mut und Nervenstärke, und statt des rein formalen und schöngeistigen Wissens oder des gänzlichen Mangels an Wissen, Kenntnis von Welt und Menschen und natürlichen Kräften, dann würde sie, und unzweifelhaft auch der Mann, sich weit besser dabei befinden.
Im allgemeinen ist das Gemüts- und Seelenleben der Frau bisher ins maßlose genährt, ihre Verstandesentwickelung hingegen schwer vernachlässigt worden. Sie leidet in Folge dessen buchstäblich an einer Hypertrophie des Gemüts- und Seelenlebens, und ist daher jedem Aberglauben und jedem Wunderschwindel zugänglich, ein immer überdankbarer Boden für alle religiösen und sonstigen Charlatanerien, ein gefügiges Werkzeug für jede Reaktion. Die bornierte Männerwelt beklagt das häufig, weil sie selber darunter leidet, aber sie ändert es nicht, weil sie selber noch in der großen Mehrzahl bis über die Ohren in Vorurteilen steckt.
Da die allermeisten Frauen geistig so sind, wie sie hier geschildert werden, so ist die notwendige Folge, dass sie die Welt von einer ganz andern Seite ansehen wie die Männer, und des Liedes Schluss sind fortgesetzte Differenzen zwischen den beiden Geschlechtern.
Die Beteiligung am öffentlichen Leben ist heute für jeden Mann eine seiner wesentlichsten und heiligsten Pflichten; dass viele Männer das noch nicht begreifen, ändert an der Sache nichts. Aber der Kreis derjenigen, die es einsehen, die erkennen, dass das öffentliche Leben und seine Institutionen mit den sogenannten privaten Beziehungen der Menschen im innigsten Zusammenhange stehen, dass Wohl und Wehe der Person und der Familie oft weit mehr von dem Zustand der öffentlichen und allgemeinen Einrichtungen, als von den persönlichen Eigenschaften und Einrichtungen des Einzelnen abhängen — dessen höchste Kraftanstrengung gegen in der Allgemeinheit fussende Mängel rein machtlos ist — wird immer größer. Da auch der Kampf um die Existenz weit höhere Anstrengungen wie früher erfordert, so beansprucht die Befriedigung dieser beiderseitigen Erfordernisse ein Maß von Zeit von dem Manne, welches das der Frau gewidmete oder zu widmende wesentlich schmälert. Die Frau hingegen kann in Folge ihres Bildungsstandpunkts und ihrer Weltanschauung absolut nicht einsehen, dass die Sorge des Mannes für öffentliche Angelegenheiten etwas anders bezwecke als in Gesellschaft von seines Gleichen zu kommen, Geld und Gesundheit zu verschwenden und dem Manne neue Sorgen zu bereiten, für das Alles sie allein zu büßen habe. So entsteht der häusliche Kampf, und der Mann wird nicht selten vor die Alternative gestellt, entweder auf die Tätigkeit für die Allgemeinheit zu verzichten und sich der Frau zu fügen, was ihn nicht glücklicher macht, oder auf ein Stück des ehelichen Friedens und der häuslichen Annehmlichkeiten Verzicht zu leisten, wenn er die Förderung des allgemeinen Wohls, mit dem er sein eignes und das seiner Angehörigen eng verknüpft weiß, vorzieht. Versteht er es sich mit der Frau zu verständigen und die Frau zu überzeugen, dann ist er über eine schwere Klippe hinweg, aber wie selten kommt dies vor. In der Regel ist der Mann der Ansicht, dass das, was er will, die Frau nichts angehe, dass sie es nicht verstehen könne. Er nimmt sich gar nicht die Mühe sie aufzuklären. ,,Das verstehst du nicht“ ist die stereotype Antwort, wenn die Frau klagt und sich wundert, dass er sie, nach ihrer Auffassung, so ganz und gar hintenansetzen könne. Das Nichtverständnis der Frauen wird durch den Unverstand der meisten Männer nur gefördert. Selbst die Notwendigkeit für den Mann, öffentliche Lokale aus rein geschäftlichen Gründen zu besuchen, findet vielfach Anstoß bei ihnen und sie sind natürlich nicht milder gestimmt, wenn sie dahinter kommen, dass der Mann solche Ausreden nur gebrauchte um seinem Unterhaltungsbedürfnis zu genügen, das allerdings recht häufig nicht grade höheren Anforderungen entspricht, aber zu Hause nicht einmal befriedigt werden kann.
Diese Bildungs- und Anschauungsdifferenzen, die im Anfang der Ehe, wo die heiße Leidenschaft noch vorherrscht, leicht übersehen werden, steigern sich in reiferen Jahren und machen sich dann um so fühlbarer, weil jetzt die geschlechtliche Leidenschaft mehr und mehr erlischt und um so nötiger durch die geistige Übereinstimmung ersetzt werden sollte.
Aber ganz abgesehen davon, ob der Mann einen Begriff von seinen staatsbürgerlichen Pflichten hat und sie ausübt, er kommt schon allein durch seine berufliche Stellung und seinen beständigen Verkehr mit der Außenwelt in fortgesetzte Berührung mit den verschiedensten Elementen und Anschauungen, bei Hunderten von Gelegenheiten, und damit in eine geistige Atmosphäre, die seinen Gesichtskreis, auch ohne sein Zutun, erweitert. Er befindet sich dadurch meist in einer beständigen geistigen Mauserung; wohingegen die Frau durch ihre häusliche Tätigkeit, die sie von früh bis spät in Anspruch nimmt, und selbst ihr die Zeit zur Ausbildung raubt oder verkümmert, wenn sie auch den nötigen Trieb dazu besitzt, versauert und versteinert.
Ein Zeugnis von der Auffassung der Stellung der meisten verheirateten Frauen in der Gegenwart liefert die Schrift ,,Randglossen zum Buche des Lebens“ von Gerhard von Amyntor (Sam. Lukas, Elberfeld). Dort heißt es in dem Kapitel ,,Tödliche Mückenstiche“ unter anderem: „Nicht die erschütternden Ereignisse, die für Keinen ausbleiben und hier den Tod des Gatten, dort den moralischen Untergang eines geliebten Kindes bringen, hier in langer schwerer Krankheit, dort in dem Scheitern eines warm gehegten Planes bestehen, untergraben ihre (der Hausfrau) Frische und Kraft, sondern die kleinen, täglich wiederkehrenden, Mark und Knochen auffressenden Sorgen . . . Wie viele Millionen braver Hausmütterchen verkochen und verscheuern ihren Lebensmut, ihre Rosenwangen und Schelmengrübchen, im Dienste der häuslichen Sorgen, bis sie runzliche, vertrocknete, gebrochene Mumien geworden sind. Die ewig neue Frage ,,was heute gekocht werden soll“, die immer wiederkehrende Notwendigkeit des Fegens und Klopfens und Bürstens und Abstäubens, ist der stetig fallende Tropfen, der langsam, aber sicher Geist und Körper verzehrt. Der Kochherd ist der Ort, wo die traurigsten Bilanzen zwischen Einnahme und Ausgabe gezogen, die deprimierendsten Betrachtungen über die steigende Verteuerung der Lebensmittel und die immer schwieriger werdende Beschaffung der nötigen Geldmittel angestellt werden. Auf dem flammenden Altar, wo der Suppentopf brodelt, wird Jugend und Unbefangenheit, Schönheit und frohe Laune geopfert, und wer erkennt in der alten, kummergebeugten, tiefäugigen Köchin die einst blühende, übermütige, züchtig-kokette Braut im Schmucke ihrer Myrtenkrone. — Schon den Alten war der Herd heilig und neben ihm stellten sie ihre Laren und Schutzgötter auf — lasset auch uns den Herd heilig halten, auf dem die pflichttreue deutsche Bürgerfrau einen langsamen Opfertod stirbt, um das Haus behaglich, den Tisch gedeckt und die Familie gesund zu erhalten.“
Das ist der ganze Trost, den die bürgerliche Welt der an der gegenwärtigen Ordnung der Dinge elend zu Grunde gehenden Frau bietet.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Frau und der Sozialismus.