Industrie- und Handelspflanzen - Tabak
Sehr viele Industrie- und Handelspflanzen werden in Persien [Iran] gezogen. Unweit Rescht wird Tabak für Papyros, bei Schiras, Isfahan, Kaschan, Tebbes, Kum, Nichawend, Weramin, Semnan und Schahrud eine besondere Sorte für die Wasserpfeifen gebaut.
Im Jahre 1890 erteilte der Schah der Gesellschaft „Imperial Tobacco Corporation of Persia“ eine Konzession auf 50 Jahre zu dem Monopol, alle Sorten Tabak anzukaufen, herzustellen und zu verkaufen. Wenn auch die Gesellschaft ein Grundkapital von 650.000 Pfund Sterling hatte, so war das Unternehmen doch so missglückt, dass sie das ganze Volk gegen sich aufbrachte; andererseits sorgte sie nicht dafür, die Geistlichkeit für sich zu gewinnen, die einen großen Einfluss auf das Volk hat, und es bewog, die Tabakladen zu zerstören und die Gesellschaft überhaupt sehr schädigte. Das Ergebnis war, dass der Schah die Gesellschaft aufheben musste, indem er allerdings die gehabten Verluste ersetzte. Durch die Beseitigung des Tabaksmonopols wurde der Handel mit Tabak schwankend. Die Ausfuhr war folgende:
aus Buschir: 1889 80.000 Pud, 1890 95.000
aus Bender-Abbas: 1889 10.000 Pud, 1890 10.000 Pud, 1891 6.500 Pud, 1892 14.000 Pud.
aus Aserbeidjan nach Trapezunt: 1889 etwa 80.000 Pud, 1890 bis zu 65.000 Pud, 1891 bis zu 70.000, 1892 bis zu 30.000, 1893 bis zu 8.500 Pud.
aus Aserbeidjan nach Transkaspien: 1889 358 Pud, 1890 456 Pud, 1891 436 Pud, 1892 203 Pud,
aus den Häfen des Kaspischen Meeres: 1889 3.003 Pud, 1890 4.291 Pud, 1891 4.126 Pud, 1892 1.672 Pud.
Jedenfalls beträgt die Ausfuhr des Tabaks in das Ausland nur 1/12 des Tabaks, der in Persien [Iran] verbraucht wird. Nach den Angaben von Curzon beziffert sich der jährliche Verbrauch durchschnittlich auf 1.800.000 und die Ausfuhr auf 1.600.000 Batman.*)
*) Batman = 2,6 kg.
Neben dem Tabakbau vermehrt sich auch mit jedem Jahre der Mohnbau zur Gewinnung von Opium, das ausgeführt wird und einen der wichtigsten Artikel der Staatseinnahme bildet. So betrug die Ausfuhr über den persischen Golf im Jahre 1871 870 Kasten im Werte von 1.522.000 Franken, und nach 10 Jahren, im Jahre 1881, fast zehnmal mehr: 7.700 Kasten im Werte von 21.175.000 Franken. Seit 1881 wächst die Ausfuhr von Opium unausgesetzt, so dass in vielen Gegenden ausschließlich Mohn auf Kosten anderer Gewächse gebaut wird. So vermehrt sich der Bau von Mohn in den Provinzen des südlichen Persiens [Iran] in einem solchen Maße, dass man aufhört, Weizen und Reis zu kultivieren; da Getreide nicht zugeführt wird, tritt häufig eine Hungersnot ein. Das Opium wird nur in geringer Menge im Lande verbraucht und hauptsächlich nach China versendet, wo es mit vielem Erfolg in den Wettbewerb mit dem ostindischen tritt und so diese Einnahmequelle Großbritanniens zu zerstören droht. Opium wurde ausgeführt:
aus Buschir: 1889 3.386 Kasten*), 1890 4.817 Kasten, 1891 4.795 Kasten, 1892 5.417 Kasten
aus Bender-Abbas: 1889 1.800 Kasten, 1890 1.383 1/2 Kasten, 1891 1.388 Kasten, 1892 746 Kasten
Außerdem über Bagdad im Jahre 1893 675 Pud.
[i]*) 1 Kasten wiegt 4 ½ Pud. = 73,71 kg[/b]
Im Jahre 1890 erteilte der Schah der Gesellschaft „Imperial Tobacco Corporation of Persia“ eine Konzession auf 50 Jahre zu dem Monopol, alle Sorten Tabak anzukaufen, herzustellen und zu verkaufen. Wenn auch die Gesellschaft ein Grundkapital von 650.000 Pfund Sterling hatte, so war das Unternehmen doch so missglückt, dass sie das ganze Volk gegen sich aufbrachte; andererseits sorgte sie nicht dafür, die Geistlichkeit für sich zu gewinnen, die einen großen Einfluss auf das Volk hat, und es bewog, die Tabakladen zu zerstören und die Gesellschaft überhaupt sehr schädigte. Das Ergebnis war, dass der Schah die Gesellschaft aufheben musste, indem er allerdings die gehabten Verluste ersetzte. Durch die Beseitigung des Tabaksmonopols wurde der Handel mit Tabak schwankend. Die Ausfuhr war folgende:
aus Buschir: 1889 80.000 Pud, 1890 95.000
aus Bender-Abbas: 1889 10.000 Pud, 1890 10.000 Pud, 1891 6.500 Pud, 1892 14.000 Pud.
aus Aserbeidjan nach Trapezunt: 1889 etwa 80.000 Pud, 1890 bis zu 65.000 Pud, 1891 bis zu 70.000, 1892 bis zu 30.000, 1893 bis zu 8.500 Pud.
aus Aserbeidjan nach Transkaspien: 1889 358 Pud, 1890 456 Pud, 1891 436 Pud, 1892 203 Pud,
aus den Häfen des Kaspischen Meeres: 1889 3.003 Pud, 1890 4.291 Pud, 1891 4.126 Pud, 1892 1.672 Pud.
Jedenfalls beträgt die Ausfuhr des Tabaks in das Ausland nur 1/12 des Tabaks, der in Persien [Iran] verbraucht wird. Nach den Angaben von Curzon beziffert sich der jährliche Verbrauch durchschnittlich auf 1.800.000 und die Ausfuhr auf 1.600.000 Batman.*)
*) Batman = 2,6 kg.
Neben dem Tabakbau vermehrt sich auch mit jedem Jahre der Mohnbau zur Gewinnung von Opium, das ausgeführt wird und einen der wichtigsten Artikel der Staatseinnahme bildet. So betrug die Ausfuhr über den persischen Golf im Jahre 1871 870 Kasten im Werte von 1.522.000 Franken, und nach 10 Jahren, im Jahre 1881, fast zehnmal mehr: 7.700 Kasten im Werte von 21.175.000 Franken. Seit 1881 wächst die Ausfuhr von Opium unausgesetzt, so dass in vielen Gegenden ausschließlich Mohn auf Kosten anderer Gewächse gebaut wird. So vermehrt sich der Bau von Mohn in den Provinzen des südlichen Persiens [Iran] in einem solchen Maße, dass man aufhört, Weizen und Reis zu kultivieren; da Getreide nicht zugeführt wird, tritt häufig eine Hungersnot ein. Das Opium wird nur in geringer Menge im Lande verbraucht und hauptsächlich nach China versendet, wo es mit vielem Erfolg in den Wettbewerb mit dem ostindischen tritt und so diese Einnahmequelle Großbritanniens zu zerstören droht. Opium wurde ausgeführt:
aus Buschir: 1889 3.386 Kasten*), 1890 4.817 Kasten, 1891 4.795 Kasten, 1892 5.417 Kasten
aus Bender-Abbas: 1889 1.800 Kasten, 1890 1.383 1/2 Kasten, 1891 1.388 Kasten, 1892 746 Kasten
Außerdem über Bagdad im Jahre 1893 675 Pud.
[i]*) 1 Kasten wiegt 4 ½ Pud. = 73,71 kg[/b]
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Beziehungen Russlands zu Persien / Iran