Das Stadttheater
An der Stelle des jetzigen Stadttheaters hat bis zum Jahre 1828 ein Schauspielhaus gestanden, welches damals den Bedürfnissen Kölns und seiner Größe besondere in räumlicher Hinsicht durchaus nicht mehr entsprach. Eine kleine Zahl von Aktionären unternahmen es deshalb, ein neues Theater aus eignen Mitteln zu erbauen, und wurde durch den Abbruch des alten gleich nach Ostern 1828 mit der Ausführung dieses Planes begonnen. Trotz der störendsten Terrainhindernisse, die sich ganz besonders dem schwierigen Baue in der Erde entgegenstemmten, wurde doch das Unternehmen mit einer solchen Energie gefördert, dass schon am 19. Januar 1829, also nach Verlauf von kaum 9 Monaten die erste Vorstellung in dem neuen Theater erfolgte. So hatte nun das Haus zur Erheiterung und Belehrung des Publikums, unter verschiedenen Direktoren frucht- und unfruchtbare Perioden erlebend, eben 30 volle Jahre bestanden, als ein furchtbarer Brand, wie Köln keinen zweiten gesehen, dasselbe außer den Umfassungsmauern am 22. Juli 1859 vor Mitternacht in einen feuerqualmenden Schutthaufen verwandelte.
Kaum war der Brand gelöscht, als sich die angesehensten Bürger der Stadt unter dem Vorsitze des Oberbürgermeisters Stupp versammelten, um dessen Antrag: „Köln muss ein seiner würdiges Theater haben!“ zum Beschlusse zu erheben, und mit der Ausführung desselben sobald als möglich zu beginnen. Nach sehr vielen und langen Debatten, die zwischen den Vertretern des südlichen und nördlichen Stadtteiles und den Vertretenen selbst den lebhaftesten Parteikampf erzeugten, wurde endlich der Heumarkt durch ;Majorität des Gemeinderats zum Bauplatze des neuen Theaters bestimmt. Dass aber der Bau bis heute nicht zur Ausführung kam und wahrscheinlich auch gar nicht dahin gelangen wird, verschulden Hindernisse, die einesteils die Staatsregierung durch eventuell verlangte Straßenverbreitung in den Weg gelegt, andernteils die zurückhaltende Furcht vor dem übergroßen Kostenpunkte von Seiten der Stadt, hauptsächlich aber die Rührigkeit der Aktionäre des abgebrannten Theaters, die nach erlangter Baukonzession sofort den Wiederaufbau eines neuen, allen nicht zu unbescheidenen Anforderungen entsprechenden Schauspielhauses auf der alten Stelle begannen. So ist denn leider das Aktienunternehmen einem würdigen Stadttheater zuvorgekommen, und wurde das neue Haus am 1. Oktober 1862, mit Goethes Egmont eröffnet.
Kaum war der Brand gelöscht, als sich die angesehensten Bürger der Stadt unter dem Vorsitze des Oberbürgermeisters Stupp versammelten, um dessen Antrag: „Köln muss ein seiner würdiges Theater haben!“ zum Beschlusse zu erheben, und mit der Ausführung desselben sobald als möglich zu beginnen. Nach sehr vielen und langen Debatten, die zwischen den Vertretern des südlichen und nördlichen Stadtteiles und den Vertretenen selbst den lebhaftesten Parteikampf erzeugten, wurde endlich der Heumarkt durch ;Majorität des Gemeinderats zum Bauplatze des neuen Theaters bestimmt. Dass aber der Bau bis heute nicht zur Ausführung kam und wahrscheinlich auch gar nicht dahin gelangen wird, verschulden Hindernisse, die einesteils die Staatsregierung durch eventuell verlangte Straßenverbreitung in den Weg gelegt, andernteils die zurückhaltende Furcht vor dem übergroßen Kostenpunkte von Seiten der Stadt, hauptsächlich aber die Rührigkeit der Aktionäre des abgebrannten Theaters, die nach erlangter Baukonzession sofort den Wiederaufbau eines neuen, allen nicht zu unbescheidenen Anforderungen entsprechenden Schauspielhauses auf der alten Stelle begannen. So ist denn leider das Aktienunternehmen einem würdigen Stadttheater zuvorgekommen, und wurde das neue Haus am 1. Oktober 1862, mit Goethes Egmont eröffnet.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Der Wanderer durch Köln