Das Jahr 1847

welches eben zu Ende gegangen ist, verdient mit Recht das schmerzstillende genannt zu werden. Es hat durch eine reiche Ernte Kummer und Not, die sich, ein trauriges Vermächtnis seiner Vorgänger, in immer weitere Kreise verbreitet hatten, glücklich ein Ziel gesetzt, die Sorgen zerstreut und eine drohende Zukunft aufgehellt. Es hat uns mit den Wirkungen des Äthers bekannt gemacht und die Ärzte gelehrt, die Übel zu heilen, ohne zuvor andere geschaffen, den Leidenden zu helfen, ohne sie zuvor gequält zu haben.

Es hat der Menschheit einen reichen Segen gebracht und wir können ihm nichts Besseres nachwünschen, als, dass das Jahr, welches ihm folgt, sich als gleich trefflicher Schmerzstiller, aber in anderem Sinne, erweise, dass es lehren möchte, die Krankheiten der Völker und Staaten zuheilen, ohne die Zuckungen einer vorhergehenden, nur zu oft tödlichen Qual. Gibt es ein Mittel dazu? Wir zweifeln nicht.


Wenn die Anforderungen der fortschreitenden Entwickelung allseitig begriffen werden, wenn der individuelle Egoismus es verlernt, die Mahnungen der Zeit künstlich zu übertäuben und des eigenen Behagens wegen sich dem allgemeinen Besten entgegen zu stellen, wenn alle Versprechungen erfüllt alle Rechte geachtet werden, wenn Gesetze und Verträge nicht gedreht und gedeutet, nicht nach den aus dem lebendigen Zusammenhang gerissenen Worten, sondern nach ihrem Geiste gehandhabt werden: dann werden sich die Verwicklungen lösen, ohne dass wir Qualen zu bemitleiden, Opfer zu beklagen haben. Der Äther des Völkerlebens — er ist die Huldigung vor dem echten, wahren Fortschritt. (Nürnb. Kourier.)
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Der Sammler - Band 17