Erzeugnisse des technischen Erwerbsfleißes
Den bemerkenswertesten Gegenstand der Industrie geben die Tuch-, Fries- und Boyweberei ab, welches indessen lange nicht für den Bedarf des Landes hinreichen. Bedeutende Lohgerbereien finden sich in Rostock, auch wird in den Städten die Fabrikation des Tabaks nicht unbeträchtlich betrieben. Papier wird auf 12 Mühlen verfertigt. In Wismar ist eine Spielkartenfabrik, zu Parchim eine Salmiak- und Braunschweigergrünfabrik, zu Parchim und Rostock Cichorien-, Amidamfabriken, zu Neustadt eine Kupfer- und Messingfabrik, zu Schwerin eine Schleifmühle, worin lauter inländische Steine geschliffen werden. Wachs wird bei Penzlin und Schwerin, auch in Rostock gebleicht, und in letzterer Stadt und Wismar Schiffsbau unterhalten. Stargard zeichnet sich durch seine Töpferwaren aus. In beiden Ländern finden wir noch 9 Glashütten; zirka 50 Teeröfen; im Strelitzischen allein 20 Schneidemühlen, die eine Menge Bretter, Balken und Latten schneiden; in Ratzeburg 7 Kupfermühlen.
Wir vermeiden es, bei diesem Gegenstande unzuverlässige statistische Zahlen zu häufen. Aber wir machen denjenigen, welcher tiefer darin eindringen will, aufmerksam auf eine, im XI. Hefte der von dem seligen Professor Karsten in Rostock redigierten Auszüge aus den Distrikts -Protokollen des Mecklenburgischen patriotischen Vereins enthaltene „Chronologische Übersicht der Fortschritte des technischen Gewerbefleißes in Mecklenburg vom Jahre 1218 bis zum Jahre 1826, mit erläuternden Bemerkungen“ von dem sich mehrfach um die vaterländische Literatur verdient gemachten Herrn Magister, Siemßen in Rostock, deren Vervollständigung und Fortsetzung, zur genaueren Bestimmung des Umfanges unserer Industrie, sehr wünschenswert wäre*).
*) Welche segensreiche Folgen für die Wohlfahrt unseres Landes ein blühenderer, lebhafterer Betrieb der technischen Gewerbe haben würde, wird recht auffallend klar, wenn man erfährt, dass im vorigen Jahre an dem Wert des verarbeiteten rohen Materials vor 111.653 Rthlr. für Wolle und 13.068 Rthlr. für meist inländisches Oel, Lumpen, Seife, Kohlen, Lein, an Arbeitslohn aller Art 79.354 Rthlr. von einer großen Zahl fleißiger Landeseinwohner verdient ist.
Wir vermeiden es, bei diesem Gegenstande unzuverlässige statistische Zahlen zu häufen. Aber wir machen denjenigen, welcher tiefer darin eindringen will, aufmerksam auf eine, im XI. Hefte der von dem seligen Professor Karsten in Rostock redigierten Auszüge aus den Distrikts -Protokollen des Mecklenburgischen patriotischen Vereins enthaltene „Chronologische Übersicht der Fortschritte des technischen Gewerbefleißes in Mecklenburg vom Jahre 1218 bis zum Jahre 1826, mit erläuternden Bemerkungen“ von dem sich mehrfach um die vaterländische Literatur verdient gemachten Herrn Magister, Siemßen in Rostock, deren Vervollständigung und Fortsetzung, zur genaueren Bestimmung des Umfanges unserer Industrie, sehr wünschenswert wäre*).
*) Welche segensreiche Folgen für die Wohlfahrt unseres Landes ein blühenderer, lebhafterer Betrieb der technischen Gewerbe haben würde, wird recht auffallend klar, wenn man erfährt, dass im vorigen Jahre an dem Wert des verarbeiteten rohen Materials vor 111.653 Rthlr. für Wolle und 13.068 Rthlr. für meist inländisches Oel, Lumpen, Seife, Kohlen, Lein, an Arbeitslohn aller Art 79.354 Rthlr. von einer großen Zahl fleißiger Landeseinwohner verdient ist.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Darstellung der Landwirtschaft in den Großherzogtümern Mecklenburg. Band 1