Freiherr von Reding.
Das heilige römische Reich deutscher Nation ging trotz aller patriotischen Anwandlungen einzelner Fürsten an seiner und seiner Verfassung Unheilbarkeit zu Grunde, Frankreich wurde immer mächtiger und in der Gestalt Napoleon Bonapartes, des Ersten Consuls und ersten Kaisers der Franzosen, stand die Geisel Gottes über den Völkern der Erde. Aus dieser Zeit rührt der wichtigste Teil der Gesandtschaftsberichte aus Darmstadt und aus Cassel.
Adam Friedrich, Freiherr von Reding*) stammte aus einem alten Geschlechte der Schweiz, wurde 1765 geboren, am 14. December 1786 Edelknabe am Hofe des Fürstbischofs zu Bamberg, am 10. Juni 1793 Hofrath und Hofkavalier daselbst, am 2. Mai 1795 Kämmerer und am 14. Mai 1799 Oberamtmann zu Eggolsheim. Als die geistlichen Staaten säkularisiert wurden, suchte er in Bayern um Anstellung nach, wurde 1802 Ministerresident in Darmstadt und am 23. December 1803 zugleich bei dem Magistrate der Reichsstadt Frankfurt; er hatte fünf Jahre nur 1.160 Gulden Gehalt und mit der Mediatisirung Frankfurts hörte seine Stellung daselbst auf. Er bat nun seit 1806 den Kurfürsten um einen anderen Posten, denn der in Darmstadt allein, auf dem er als bayrischer Kämmerer und Ministerresident im Jahre 1804 bestätigt wurde, genügte ihm nicht. Anstatt des Grafen Rechberg wurde er am 30. April 1808 bevollmächtigter Minister bei dem Fürsten-Primas mit 6.000 Gulden Gehalt, legte aber, um würdig auftreten zu können, jährlich 9.000 Gulden zu. Wiederholt bat er Max Joseph und Montgelas um einen anderen Posten, z. B. 1809 um den durch Lerchenfelds Tod erledigten in Cassel und 1810 um den durch den Tod des Freiherrn von Reibeid erledigten in Karlsruhe, doch erhielt er sie nicht und am 23. Oktober 1810 berief Max Joseph ihn ab; sein Nachfolger, der Geheimrat von Zwackh, wurde in Frankfurt und in Nassau-Weilburg zugleich beglaubigt.
*) Acta des auswärtigen geheimen Ministerialdepartements. Kasten schwarz 616/2, 644/5, 645/35-37 und 645/38-40. Bayrisches Geh. St. -Archiv.
Adam Friedrich, Freiherr von Reding*) stammte aus einem alten Geschlechte der Schweiz, wurde 1765 geboren, am 14. December 1786 Edelknabe am Hofe des Fürstbischofs zu Bamberg, am 10. Juni 1793 Hofrath und Hofkavalier daselbst, am 2. Mai 1795 Kämmerer und am 14. Mai 1799 Oberamtmann zu Eggolsheim. Als die geistlichen Staaten säkularisiert wurden, suchte er in Bayern um Anstellung nach, wurde 1802 Ministerresident in Darmstadt und am 23. December 1803 zugleich bei dem Magistrate der Reichsstadt Frankfurt; er hatte fünf Jahre nur 1.160 Gulden Gehalt und mit der Mediatisirung Frankfurts hörte seine Stellung daselbst auf. Er bat nun seit 1806 den Kurfürsten um einen anderen Posten, denn der in Darmstadt allein, auf dem er als bayrischer Kämmerer und Ministerresident im Jahre 1804 bestätigt wurde, genügte ihm nicht. Anstatt des Grafen Rechberg wurde er am 30. April 1808 bevollmächtigter Minister bei dem Fürsten-Primas mit 6.000 Gulden Gehalt, legte aber, um würdig auftreten zu können, jährlich 9.000 Gulden zu. Wiederholt bat er Max Joseph und Montgelas um einen anderen Posten, z. B. 1809 um den durch Lerchenfelds Tod erledigten in Cassel und 1810 um den durch den Tod des Freiherrn von Reibeid erledigten in Karlsruhe, doch erhielt er sie nicht und am 23. Oktober 1810 berief Max Joseph ihn ab; sein Nachfolger, der Geheimrat von Zwackh, wurde in Frankfurt und in Nassau-Weilburg zugleich beglaubigt.
*) Acta des auswärtigen geheimen Ministerialdepartements. Kasten schwarz 616/2, 644/5, 645/35-37 und 645/38-40. Bayrisches Geh. St. -Archiv.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Bayern und Hessen 1799-1816.