Zweite Fortsetzung
Tausende der rührendesten Züge, der schönsten Szenen hat die jetzige Epoche nicht entwickelt, nein, nur kund getan. Sie waren immer diesem Volke eigen. Den wahren unverfälschten, echten kindlichen Sinn für Religiosität, für grenzenlose, ungekünstelte Ergebenheit gegen den Monarchen, für eine Vaterlandsliebe die jedes Beispiel übertrifft, Gefahren gar nicht kennt, Aufopferungen nicht achtet, die elektrisch Millionen gleich beseelt und jeden Russen in der Heimat unbezwinglich, unbesiegbar macht, – der wahren Größe eines Volkes habt Ihr Fremdlinge! neue Nahrung nur gegeben, Gelegenheit, die starken Kräfte anzuwenden und zu nützen. Bei allen Tugenden die einen Helden zieren, ehrt auch die Menschlichkeit den Russen. Dem Schwerdte gegen über, ist er der Mutige, der Harte; doch mit dem Druck und Spott des Überwundenen hat seinen Ruhm der Russe nie befleckt, sobald die Menschlichkeit die er erwartete er selbst auch fand.
Geleitet von natürlichen Gesetzen und jedem wägend wie er wünscht, dass ihm gewogen werde, gastfreundlich, menschlich, ohne Falsch und Ziererei, einfach in seiner Sphäre, gerecht und wahr und bieder, bescheiden, ehrfurchtsvoll, religiös und patriotisch, ausdauernd, dankbar, mutig, treu; dies sind des unverbildeten und ächten Russischen Soldaten Tugenden, sie sind bis jetzt der vielen Millionen größeren Menge Eigentum.
Und eine solche Nation habt Ihr Franzosen! Ihr Verbündete! bekriegen wollen?
Wenn einst die vielen schönen Handlungen, die herrlichen Züge, wovon die jetzigen Tage Zeugen waren, ein treuer Griffel der Geschichte unvergesslich macht, und viele, viele Beispiele die jetzt geschriebenen Worte Euch bewahrheiten, weit schmerzlicher als alle Wunden die der Russen Schwerdt Euch schlug, muss dann dem Manne von Gefühl und Ehre die Erinnerung sein: Vergebens hat man uns zur Schlachtbank hingeführt, vergebens haben wir unschuldiges Blut vergossen, die Nation, die unser Herz als Freunde anerkennt und deren Tugenden wir ehren, ächten, die haben wir als Feinde verachten und gezwungen auch ihrem stillen Glücke Wunden schlagen müssen.
Die Hunderttausende die jetzt auf Russlands Fluren modern, sie Alle hatten dort im heimischen Lande ihre Teuren, und nur auf Deine Waage, Räuber jedes Erdenglückes! legt der Allmächtige die vielen, vielen Hunderttausend Tränen der Väter, Mütter, Kinder der Entrissenen!
Du! dessen felsenhartes Herz – umschlossen mit dem Panzer tausendfach gehäufter lautgewordener, und weit mehr noch der vielen stillen, unbekannten fürchterlicheren Verbrechen – die Kleinigkeit des Menschenglücks nicht rührt, der du durch gleichgesinnte Gehilfen die Tugend von der Erde völlig zu verbannen, und dein Prinzip als Tugendsinn zu heiligen Dich erkühnst, auch du wardst endlich von dem Strahl getroffen, der jeden Gottesleugner, jeden Frevler gegen Gott, Religion und Menschenwürde blendend, schreckend, endlich niederstürzt.
Du warst einst groß darin, dass, du der Menschen Herz und ihren Geist schlau zu durchspähen verstandest, und jedem seinen angeborenen Wirkungskreis anwiesest, den Sklaven deiner Wünsche an dich fesseltest, den Braven –fort nach jener Ewigkeit versetztest. Durch diese Kunst allein, – im edleren Bilde so hoch gepriesen an den weisen, biedern Fürsten, die dadurch ihres Landes wahres Wohl bereiten, wenn jeder gute Geist, von ihnen anerkannt, auf der bestimmten Bühne seine würdige Rolle spielt; durch dieses große, nützliche Talent wärst du der Genius des Glückes für die Welt die um dich war, geworden, doch, missgebraucht dies göttliche Geschenk, bist du, trotz deiner Geistesstärke und deiner Tapferkeit, die selbst der Feind rechtmäßig in dir ehren muss, vom Gipfel deines hochgeträumten Glückes so tief hinab gesunken.
Des Nordens Klima hat den Grundstein deines Glückes nun zerstört, die Säulen wanken, und schneller wird der Tempel deines Ruhms darnieder stürzen als du ihn mühsam aufgebaut. Durch schlaue und unmenschliche Mittel hältst du den Mund der Wahrheit streng verschlossen, erhebt die lügenhaften Worte nur durch eine freche Dreistigkeit zur temporären Wahrheit, und Überzeugung, Glauben, lehren deine Mordgewehre. Noch willst du der Verblendung kurze Zeit benutzen und einen falschen Ruhm und Sieg verkündigen, indes von Fünfmalhunderttausenden nur du Allein, und deiner Offiziere kleine Zahl, dem allgemeinen Untergang und Nichtmehrsein entgingest? Doch ist vergebens dieses Spiel. Die Jagdpartie in Russland, wie du die ziemlich guten Schlachten nanntest, ist vorbei, du schossest fehl, und Beute ward in dieser Löwenjagd dir nicht. Darum genüget dir das jetzt so edle Spiel, in Grois-bois die leichten Hasen zu erlegen!
Dadurch willst du die armen Völker dorten täuschen? Willst eine heitere Ruhe heucheln da hinter dir die halbe Million, die du geführt, verblutet, und rings um dich aufs neue Vernichtung, Schrecken drohen?
Wohlan! so freue dich der letzten heiteren Augenblicke! - denn plötzlich der Vorhang, der dich noch beschützt, zerreißen. Mit dem gewohnten sichern Schritte geht nun des Nordens Heer zu dir, es löst die Binde Allen Völkern deines Bundes und Freiheit seinen Sklavenketten gibt der Russe – jetzt dem Teutschen.
Der Menschheit Plagegeist warst du was du hättest werden können, ein Genius des Heils, – dazu hat sich die Gottheit einen Kaiser, ALEXANDER! ausersehen.
Denn es bestieg nach jener fürchterlichen Zeit vor zweimal hundert Jahren, der Erste Zar von dem er haben ein Stamme der Romanow den heiligen Thron von Russland im Jahre 1613; und 1813 herrscht auf gleichem Kaiserthrone der Höchst verehrte, siegreiche Urenkel des glorreichen Ahnherrn MICHAIL FEODOROWITSCH, DER VATER SEINER MILLIONEN, KAISER ALEXANDER DER ERSTE. An Eurer Spitze tapfere Truppen, siegreiche Scharen Russlands! erlöset Er die tiefgebeugten Völker, und der Eroberer feiert nur im Beglücken und im Segnen überall den schön errungenen Triumpf.
Geleitet von natürlichen Gesetzen und jedem wägend wie er wünscht, dass ihm gewogen werde, gastfreundlich, menschlich, ohne Falsch und Ziererei, einfach in seiner Sphäre, gerecht und wahr und bieder, bescheiden, ehrfurchtsvoll, religiös und patriotisch, ausdauernd, dankbar, mutig, treu; dies sind des unverbildeten und ächten Russischen Soldaten Tugenden, sie sind bis jetzt der vielen Millionen größeren Menge Eigentum.
Und eine solche Nation habt Ihr Franzosen! Ihr Verbündete! bekriegen wollen?
Wenn einst die vielen schönen Handlungen, die herrlichen Züge, wovon die jetzigen Tage Zeugen waren, ein treuer Griffel der Geschichte unvergesslich macht, und viele, viele Beispiele die jetzt geschriebenen Worte Euch bewahrheiten, weit schmerzlicher als alle Wunden die der Russen Schwerdt Euch schlug, muss dann dem Manne von Gefühl und Ehre die Erinnerung sein: Vergebens hat man uns zur Schlachtbank hingeführt, vergebens haben wir unschuldiges Blut vergossen, die Nation, die unser Herz als Freunde anerkennt und deren Tugenden wir ehren, ächten, die haben wir als Feinde verachten und gezwungen auch ihrem stillen Glücke Wunden schlagen müssen.
Die Hunderttausende die jetzt auf Russlands Fluren modern, sie Alle hatten dort im heimischen Lande ihre Teuren, und nur auf Deine Waage, Räuber jedes Erdenglückes! legt der Allmächtige die vielen, vielen Hunderttausend Tränen der Väter, Mütter, Kinder der Entrissenen!
Du! dessen felsenhartes Herz – umschlossen mit dem Panzer tausendfach gehäufter lautgewordener, und weit mehr noch der vielen stillen, unbekannten fürchterlicheren Verbrechen – die Kleinigkeit des Menschenglücks nicht rührt, der du durch gleichgesinnte Gehilfen die Tugend von der Erde völlig zu verbannen, und dein Prinzip als Tugendsinn zu heiligen Dich erkühnst, auch du wardst endlich von dem Strahl getroffen, der jeden Gottesleugner, jeden Frevler gegen Gott, Religion und Menschenwürde blendend, schreckend, endlich niederstürzt.
Du warst einst groß darin, dass, du der Menschen Herz und ihren Geist schlau zu durchspähen verstandest, und jedem seinen angeborenen Wirkungskreis anwiesest, den Sklaven deiner Wünsche an dich fesseltest, den Braven –fort nach jener Ewigkeit versetztest. Durch diese Kunst allein, – im edleren Bilde so hoch gepriesen an den weisen, biedern Fürsten, die dadurch ihres Landes wahres Wohl bereiten, wenn jeder gute Geist, von ihnen anerkannt, auf der bestimmten Bühne seine würdige Rolle spielt; durch dieses große, nützliche Talent wärst du der Genius des Glückes für die Welt die um dich war, geworden, doch, missgebraucht dies göttliche Geschenk, bist du, trotz deiner Geistesstärke und deiner Tapferkeit, die selbst der Feind rechtmäßig in dir ehren muss, vom Gipfel deines hochgeträumten Glückes so tief hinab gesunken.
Des Nordens Klima hat den Grundstein deines Glückes nun zerstört, die Säulen wanken, und schneller wird der Tempel deines Ruhms darnieder stürzen als du ihn mühsam aufgebaut. Durch schlaue und unmenschliche Mittel hältst du den Mund der Wahrheit streng verschlossen, erhebt die lügenhaften Worte nur durch eine freche Dreistigkeit zur temporären Wahrheit, und Überzeugung, Glauben, lehren deine Mordgewehre. Noch willst du der Verblendung kurze Zeit benutzen und einen falschen Ruhm und Sieg verkündigen, indes von Fünfmalhunderttausenden nur du Allein, und deiner Offiziere kleine Zahl, dem allgemeinen Untergang und Nichtmehrsein entgingest? Doch ist vergebens dieses Spiel. Die Jagdpartie in Russland, wie du die ziemlich guten Schlachten nanntest, ist vorbei, du schossest fehl, und Beute ward in dieser Löwenjagd dir nicht. Darum genüget dir das jetzt so edle Spiel, in Grois-bois die leichten Hasen zu erlegen!
Dadurch willst du die armen Völker dorten täuschen? Willst eine heitere Ruhe heucheln da hinter dir die halbe Million, die du geführt, verblutet, und rings um dich aufs neue Vernichtung, Schrecken drohen?
Wohlan! so freue dich der letzten heiteren Augenblicke! - denn plötzlich der Vorhang, der dich noch beschützt, zerreißen. Mit dem gewohnten sichern Schritte geht nun des Nordens Heer zu dir, es löst die Binde Allen Völkern deines Bundes und Freiheit seinen Sklavenketten gibt der Russe – jetzt dem Teutschen.
Der Menschheit Plagegeist warst du was du hättest werden können, ein Genius des Heils, – dazu hat sich die Gottheit einen Kaiser, ALEXANDER! ausersehen.
Denn es bestieg nach jener fürchterlichen Zeit vor zweimal hundert Jahren, der Erste Zar von dem er haben ein Stamme der Romanow den heiligen Thron von Russland im Jahre 1613; und 1813 herrscht auf gleichem Kaiserthrone der Höchst verehrte, siegreiche Urenkel des glorreichen Ahnherrn MICHAIL FEODOROWITSCH, DER VATER SEINER MILLIONEN, KAISER ALEXANDER DER ERSTE. An Eurer Spitze tapfere Truppen, siegreiche Scharen Russlands! erlöset Er die tiefgebeugten Völker, und der Eroberer feiert nur im Beglücken und im Segnen überall den schön errungenen Triumpf.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches An die Russen. Zur Feier des großen Nationalfestes im Jahre 1813