Erste Fortsetzung
Zum letzten Male zerstörten damals die Mongolen diese Kaiserstadt, die Gallier jetzt zum Ersten – und zum letzten Male.
Die Flammen aus dieser heiligen Stadt zu dem gerechten Rächer der Verruchtheit steigend, war Russlands treuen Kindern jedesmal die Oriflamme. Wer Russlands Gottes Tempel niederstürzen will, entgeht, wer er auch sei, der sichern Rache und dem tapferen Schwerdte nicht. Dem Russen ist der martervollste Tod für seinen Gott und seinen Glauben süß. Drum ward ein schneller Untergang den Gotteslästerern bereitet, Ein unaussprechlich, großes Werk! wie leicht gesagt, wie schnell gedacht! und ewig der Geschichte heilig; jedoch zu groß, fast zu unglaublich jeder künftigen Nachwelt. Den ganz Europa nicht bezwingen konnte, und dem so viele Thronen unterlagen,– der Gott der Russen und ihr mächtiger Arm vernichtete in nicht Zweihundert Tagen Ihn!
Die oberwähnte Schlacht am Don, ward auch genannt, die auf dem Kulikower Felde, bekanntlich da, wo sich der kleine Fluss Neprawda (Unwahrheit, Lüge, Falschheit) in den Fluss Méscha ergießt. Schade! dass die neuere Schlacht auf dem Borodiner Felde, an der Moskwa, nicht in der Gegend auf dem Kulikower Felde wiederum vorfiel: so wäre statt eines Prinzen von der Moskwa, den Napoleon jetzt so wunderbar geschaffen, ein Marschall Ney Prince de Neprawda nun kreiert.
Wenn, Teutsche Brüder mit dem Freundesherzen! diese Zeilen zu Euch auch kommen sollten, wenn Ihr sie leset, – dann ist vielleicht die bessere Zeit schon da; wo nicht, ermannet Euch - bald hat die Schreckenszeit den Lauf vollbracht. Was lange Ihr gewollt, doch was Allein Ihr nicht gekonnt, steht dann in Eurer Macht. Voreiligkeit ist Unvorsichtigkeit. Drum sammelt Euch für jetzt noch ruhig - 1 unter jenes Fremden Adlers Fahnen, doch – kommt der wichtige, niemals wiederkehrende Augenblick, dann zeige sich der deutsche Mann, und wende plötzlich das ihm aufgedrungene Schwerdt dem Unterdrücker seiner Freiheit zu. Und wenn die vaterländische Glocke tönt, so sondre sich der teutsche Teutsche von dem gallisch - Deutschen, und opfre den, der treulos seinen vaterländischen Boden mit Bruderblut beflecken will, dem wohlverdienten Tode.
Es hat die Kaiserstadt Moskau seit ihrer uralten Existenz der traurigen Schicksale Viele erfahren müssen, doch immer stieg der Phöbus aus der Asche schöner noch empor, und beständig hat das Opfer, welches Moskau brachte, das gesamte Russland errettet.
Nun sind es gerade Zweihundert Jahre, seit ihr das Glück des Friedens und der segensreichen Ruhe die neuen Räuber wiederum stahlen. Vor ihnen waren der Könige von Polen unruhige Vasallen die Letzten welche mit Schande heimkehrten, nachdem sie unter dem Zar WASSILI IWANOWITSCH SCHUISKO Moskau beraubt, verbrannt, geplündert und Russlands Provinzen zerstört hatten. Da sammelte sich die Nation, einen festen Bund schlossen die Knäsen DMITRI MICHAILOWISCH POSCHARSKOI, DMITRI TIMOFEJEWITSCH TRUBETZKOI, der Bojar FEDOR IWANOWISCH SCHEREMETEW und andere ruhmvollbekannte Patrioten. Mit ihnen vereinigte sich der Stolz der Nischney-Nowgoroder Bürger, der edle KOSMA MININ, befreiten 1612 die Mutterstadt Moskau, und Russlands tapfere Söhne schlugen das neue, gegen ihr Vaterland aufgebrochene Hilfsheer 90 Werste vor Moskau. Noch steht in Eurer Mitte, Bürger Nischney-Nowgorods! das Panier der kühn errungenen Freiheit, die alte, ehrwürdige Fahne die den Sieg erkämpfte Die Heilige ist nun Euch doppelt heilig, denn geht sie selbst auch Euren tapferen Scharen nicht voran: so schwebt ihr Bild vor Euch in jeder blutigen Schlacht, und Minin's und Poscharski's Angedenken ist Euch das Unterpfand des ganz gewissen Sieges.
Ihr feiert das Doppelfest, als es der wahren Patrioten würdig ist. Nach zweimal hundert Jahren, seitdem des großen ALEXANDERS majestätisches Kaiserhaus den alten Thron der Reußen siegreich, glorreich schmückt, nachdem zweihundert Jahre lang die Heldenfahne in Eurer Mitte nach den heißen Kämpfen ruhte, zieht Ihr von Neuem aus, nach zweimalhundertjähriger segensvollen Ruhe den Feind des Vaterlandes und der Grenzen zu verfolgen, zu vernichten. Könnt Ihr das hohe Fest wohl schöner feiern? Als tapfere Enkel gleich zu werden Euren tapferen, großen Vorfahren, für neue kommende Jahrhunderte das Vaterland zu sichern, den Glanz des alten Thrones zu verewigen, zieht Nischney-Nowgoroder Ihr nun hin, gesegnet von dem geweihten Bischof und mit dem Heiligenbilde des wundertätigen Sankt Nicolai. Der alten Fahne Eurer tapferen Ahnen wünschtet Ihr zu folgen? – Das war ein heiliger Wunsch und eine schöne Bitte. Doch habt Ihr Tapferen! sie nicht nötig. Lasst sie, die nie ein Feind zerbrechen konnte nur durch den Zahn der Zeit zerstören! Doch ehe sie vergeht, macht dieses Heiligtum zur Ehre jener großen Tat durch ein Gemälde unvergänglich. Ihr aber Enkel! erkämpfet Euch die neue würdige Fahne Eures Ruhmes, und hängt sie, gleich geschmückt mit dem errungenen Lorbeer neben dieser alten Fahne Eurer Ahnen, auf dass durch solche Monumente bis in die spätesten Jahrhunderte die Tapferkeit in jedem der aufblühenden Geschlechter sich immerfort erneuere, und jede neue Zeit auch neuen Mut bewähre.
Wie klein im Buche der Geschichte steht aber Ihr, Ihr Gallier! jetzt da, so unbekannt bisher mit Russlands alten Wie mit seinen neueren Heldentaten. Nie habt von diesen Tapferen jeder Zeiten. Ihr gehört, sonst hätte. Keiner von Euch es gewagt der Russen Fluren zu betreten. Dass jener Sinn der Tapferkeit nicht ausgestorben, das habt Ihr längst erfahren als sie, fern ihren eignen Grenzen, für die gerechte Sache Euer Blut vergossen; und dennoch wolltet Ihr den Löwen in dem eignen Lager schrecken?
Nicht mit dem Schwerdte allein, besorgend, gedachtet Ihr mit Worten auch die Russen zu besiegen, vergebens habt Ihr Euch bemüht, vergebens Eurer Bundesgenossen Blut und Glück geopfert! Was Ihr mit schwarzen Worten einst dem grossen Volke aus Wilkowisk so kühn entgegen riefet , darauf ist Euch mit blutiger Schrift die Antwort nun geworden. –
Wie viel unschuldiges Blut habt Ihr vergossen! und leichter, edler, nur auf ganz andre Art und durch ganz andre Mittel hättet Ihr den Russen kennen lernen können. Ihr nennet Euch „die große Nation,“ weshalb? weil Ihr in großer Anzahl großes Unglück überall hervorgebracht? Jetzt seid Ihr also eine kleine Nation; denn 500.000 Teile weniger an Einem großen Körper, vermindern wohl ein wenig seine Größe. Ihr selbst, Ihr habt durch Euch der Russen wahre Größe jetzt bewährt. Groß war die Nation von jeher, allein Bescheidenheit war ihrer wahren Größe echter Stempel. Die Stunde der Gefahr erprobt den Mann, und herrlicher kann keine Nation in solchen Augenblicken glänzen, als Russlands Söhne, welche ihren Gott, den Kaiser und den Herd verteidigten.
Ihr wolltet Russland abschneiden von Aller Verbindung mit dem übrigen Europa, es Alles Einflusses berauben, den Russen ganz nach Asien versetzen, wo Eure Länderkunde nur von Barbaren träumt? – Der Gott, den IHR verspottet wollt' es anders. Nie ist auf dem ganzen Erdenrunde der Name „Russe“ unzählbar öfterer, nie segensvoller, nie dankbarer und inbrünstiger genannt, als jetzt. Nie hat des Russenwahrer Charakter sich in seinem eignen hellen Lichte schöner gezeigt als in der jetzigen Zeit, nie ward der Russe überall, wo seine Fahnen weh'n, so hoch geschätzt, so herzlich, freundschaftlich geliebt, als in den Augenblicken – wo den Russen Ihr vernichtet habt.
Die Flammen aus dieser heiligen Stadt zu dem gerechten Rächer der Verruchtheit steigend, war Russlands treuen Kindern jedesmal die Oriflamme. Wer Russlands Gottes Tempel niederstürzen will, entgeht, wer er auch sei, der sichern Rache und dem tapferen Schwerdte nicht. Dem Russen ist der martervollste Tod für seinen Gott und seinen Glauben süß. Drum ward ein schneller Untergang den Gotteslästerern bereitet, Ein unaussprechlich, großes Werk! wie leicht gesagt, wie schnell gedacht! und ewig der Geschichte heilig; jedoch zu groß, fast zu unglaublich jeder künftigen Nachwelt. Den ganz Europa nicht bezwingen konnte, und dem so viele Thronen unterlagen,– der Gott der Russen und ihr mächtiger Arm vernichtete in nicht Zweihundert Tagen Ihn!
Die oberwähnte Schlacht am Don, ward auch genannt, die auf dem Kulikower Felde, bekanntlich da, wo sich der kleine Fluss Neprawda (Unwahrheit, Lüge, Falschheit) in den Fluss Méscha ergießt. Schade! dass die neuere Schlacht auf dem Borodiner Felde, an der Moskwa, nicht in der Gegend auf dem Kulikower Felde wiederum vorfiel: so wäre statt eines Prinzen von der Moskwa, den Napoleon jetzt so wunderbar geschaffen, ein Marschall Ney Prince de Neprawda nun kreiert.
Wenn, Teutsche Brüder mit dem Freundesherzen! diese Zeilen zu Euch auch kommen sollten, wenn Ihr sie leset, – dann ist vielleicht die bessere Zeit schon da; wo nicht, ermannet Euch - bald hat die Schreckenszeit den Lauf vollbracht. Was lange Ihr gewollt, doch was Allein Ihr nicht gekonnt, steht dann in Eurer Macht. Voreiligkeit ist Unvorsichtigkeit. Drum sammelt Euch für jetzt noch ruhig - 1 unter jenes Fremden Adlers Fahnen, doch – kommt der wichtige, niemals wiederkehrende Augenblick, dann zeige sich der deutsche Mann, und wende plötzlich das ihm aufgedrungene Schwerdt dem Unterdrücker seiner Freiheit zu. Und wenn die vaterländische Glocke tönt, so sondre sich der teutsche Teutsche von dem gallisch - Deutschen, und opfre den, der treulos seinen vaterländischen Boden mit Bruderblut beflecken will, dem wohlverdienten Tode.
Es hat die Kaiserstadt Moskau seit ihrer uralten Existenz der traurigen Schicksale Viele erfahren müssen, doch immer stieg der Phöbus aus der Asche schöner noch empor, und beständig hat das Opfer, welches Moskau brachte, das gesamte Russland errettet.
Nun sind es gerade Zweihundert Jahre, seit ihr das Glück des Friedens und der segensreichen Ruhe die neuen Räuber wiederum stahlen. Vor ihnen waren der Könige von Polen unruhige Vasallen die Letzten welche mit Schande heimkehrten, nachdem sie unter dem Zar WASSILI IWANOWITSCH SCHUISKO Moskau beraubt, verbrannt, geplündert und Russlands Provinzen zerstört hatten. Da sammelte sich die Nation, einen festen Bund schlossen die Knäsen DMITRI MICHAILOWISCH POSCHARSKOI, DMITRI TIMOFEJEWITSCH TRUBETZKOI, der Bojar FEDOR IWANOWISCH SCHEREMETEW und andere ruhmvollbekannte Patrioten. Mit ihnen vereinigte sich der Stolz der Nischney-Nowgoroder Bürger, der edle KOSMA MININ, befreiten 1612 die Mutterstadt Moskau, und Russlands tapfere Söhne schlugen das neue, gegen ihr Vaterland aufgebrochene Hilfsheer 90 Werste vor Moskau. Noch steht in Eurer Mitte, Bürger Nischney-Nowgorods! das Panier der kühn errungenen Freiheit, die alte, ehrwürdige Fahne die den Sieg erkämpfte Die Heilige ist nun Euch doppelt heilig, denn geht sie selbst auch Euren tapferen Scharen nicht voran: so schwebt ihr Bild vor Euch in jeder blutigen Schlacht, und Minin's und Poscharski's Angedenken ist Euch das Unterpfand des ganz gewissen Sieges.
Ihr feiert das Doppelfest, als es der wahren Patrioten würdig ist. Nach zweimal hundert Jahren, seitdem des großen ALEXANDERS majestätisches Kaiserhaus den alten Thron der Reußen siegreich, glorreich schmückt, nachdem zweihundert Jahre lang die Heldenfahne in Eurer Mitte nach den heißen Kämpfen ruhte, zieht Ihr von Neuem aus, nach zweimalhundertjähriger segensvollen Ruhe den Feind des Vaterlandes und der Grenzen zu verfolgen, zu vernichten. Könnt Ihr das hohe Fest wohl schöner feiern? Als tapfere Enkel gleich zu werden Euren tapferen, großen Vorfahren, für neue kommende Jahrhunderte das Vaterland zu sichern, den Glanz des alten Thrones zu verewigen, zieht Nischney-Nowgoroder Ihr nun hin, gesegnet von dem geweihten Bischof und mit dem Heiligenbilde des wundertätigen Sankt Nicolai. Der alten Fahne Eurer tapferen Ahnen wünschtet Ihr zu folgen? – Das war ein heiliger Wunsch und eine schöne Bitte. Doch habt Ihr Tapferen! sie nicht nötig. Lasst sie, die nie ein Feind zerbrechen konnte nur durch den Zahn der Zeit zerstören! Doch ehe sie vergeht, macht dieses Heiligtum zur Ehre jener großen Tat durch ein Gemälde unvergänglich. Ihr aber Enkel! erkämpfet Euch die neue würdige Fahne Eures Ruhmes, und hängt sie, gleich geschmückt mit dem errungenen Lorbeer neben dieser alten Fahne Eurer Ahnen, auf dass durch solche Monumente bis in die spätesten Jahrhunderte die Tapferkeit in jedem der aufblühenden Geschlechter sich immerfort erneuere, und jede neue Zeit auch neuen Mut bewähre.
Wie klein im Buche der Geschichte steht aber Ihr, Ihr Gallier! jetzt da, so unbekannt bisher mit Russlands alten Wie mit seinen neueren Heldentaten. Nie habt von diesen Tapferen jeder Zeiten. Ihr gehört, sonst hätte. Keiner von Euch es gewagt der Russen Fluren zu betreten. Dass jener Sinn der Tapferkeit nicht ausgestorben, das habt Ihr längst erfahren als sie, fern ihren eignen Grenzen, für die gerechte Sache Euer Blut vergossen; und dennoch wolltet Ihr den Löwen in dem eignen Lager schrecken?
Nicht mit dem Schwerdte allein, besorgend, gedachtet Ihr mit Worten auch die Russen zu besiegen, vergebens habt Ihr Euch bemüht, vergebens Eurer Bundesgenossen Blut und Glück geopfert! Was Ihr mit schwarzen Worten einst dem grossen Volke aus Wilkowisk so kühn entgegen riefet , darauf ist Euch mit blutiger Schrift die Antwort nun geworden. –
Wie viel unschuldiges Blut habt Ihr vergossen! und leichter, edler, nur auf ganz andre Art und durch ganz andre Mittel hättet Ihr den Russen kennen lernen können. Ihr nennet Euch „die große Nation,“ weshalb? weil Ihr in großer Anzahl großes Unglück überall hervorgebracht? Jetzt seid Ihr also eine kleine Nation; denn 500.000 Teile weniger an Einem großen Körper, vermindern wohl ein wenig seine Größe. Ihr selbst, Ihr habt durch Euch der Russen wahre Größe jetzt bewährt. Groß war die Nation von jeher, allein Bescheidenheit war ihrer wahren Größe echter Stempel. Die Stunde der Gefahr erprobt den Mann, und herrlicher kann keine Nation in solchen Augenblicken glänzen, als Russlands Söhne, welche ihren Gott, den Kaiser und den Herd verteidigten.
Ihr wolltet Russland abschneiden von Aller Verbindung mit dem übrigen Europa, es Alles Einflusses berauben, den Russen ganz nach Asien versetzen, wo Eure Länderkunde nur von Barbaren träumt? – Der Gott, den IHR verspottet wollt' es anders. Nie ist auf dem ganzen Erdenrunde der Name „Russe“ unzählbar öfterer, nie segensvoller, nie dankbarer und inbrünstiger genannt, als jetzt. Nie hat des Russenwahrer Charakter sich in seinem eignen hellen Lichte schöner gezeigt als in der jetzigen Zeit, nie ward der Russe überall, wo seine Fahnen weh'n, so hoch geschätzt, so herzlich, freundschaftlich geliebt, als in den Augenblicken – wo den Russen Ihr vernichtet habt.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches An die Russen. Zur Feier des großen Nationalfestes im Jahre 1813