Textilpflanzen

Was Textilpflanzen anbetrifft, so wurde schon unter der Türkenherrschaft im Teil Baumwollbau betrieben, die erzielte Qualität war eine gute und die französische Regierung begann 1850 in der Provinz Oran mit einer rationellen Kultur, die sie durch Gewährung von beträchtlichen Anbauprämien unterstützte, allerdings ohne nennenswerte Erfolge. Die größte Jahresernte wurde 1866 mit 850 Tons Baumwolle erzielt, aber mit dem starken Preisrückgang des Produkts nach Beendigung des nordamerikanischen Bürgerkrieges und mit der Herabsetzung der Regierungssubvention ging der Baumwollenbau in Algerien mehr und mehr zurück, ergab 1876 nur noch 14 Tons und verschwand dann ganz, da mangels genügenden Bewässerungslandes und billiger Arbeit schließlich andere Kulturen profitabler waren. Erst ganz neuerdings hat man angesichts des Baumwollmangels im Weltmarkt auch in Algerien wieder angefangen, dem Baumwollanbau erneute Aufmerksamkeit zu schenken und 1904 größere Flächen bei Relizane mit Baumwolle bepflanzt. Hanf und Flachs werden in ziemlichen Mengen angebaut, und auch Ramie wird angepflanzt.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Algerien