Haifa, getrocknetes Gras, Pflanzenfasern

Von Haifa kommen in Algerien beide Sorten, die Stipa tenacissima und das Lygeum spartum häufig vor, und die erstere bildet fast die einzige Vegetation der Hochebenen und der sogenannten „Alfa -See“, südlich vom Teil, zwischen Marokko und der Hodna. Im Durchschnitt liefert der Hektar etwa 20 Zentner getrockneten und sortierten Grases, wie es für den Export in Frage kommt, und um unrationellen Betrieb zu verhindern, hat man 1888 eine Verfügung erlassen, welche Schnitt, Verkauf und Ausfuhr von Haifa limitiert. Im Jahre 1890 wurden auf 1 ½ Millionen Hektar 105.000 Tons geerntet und davon 73.000 Tons im Werte von 7 1/4 Millionen Francs ins Ausland, besonders nach England, gesandt, wo die Haifa zur Herstellung von Papier dient, im Jahre 1894 wurden 1.200.000 ha mit Haifa bestandene Flächen ausgenutzt, und davon kam über die Hälfte auf die Provinz Oran. Die Ausfuhr dieser wichtigen Industriepflanze begann von Algerien aus erst im Jahre 1862. jetzt liefert die Kolonie ungefähr die Hälfte der auf den Weltmarkt gebrachten Gesamtmenge, während Spanien, Tunesien und Tripolis sich in den Rest teilen.

Von zunehmender Bedeutung ist auch die Ausfuhr der Fasern der Zwergpalme, des sogenannten crin vegetal oder Pflanzenhaars, welches besonders in Deutschland als Ersatz von Rosshaar zu Polstermaterial und auch zu Papier verwandt wird. Algier exportierte davon im Jahre 1900: 63.600 Zentner.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Algerien