Constantine

Bei der Einverleibung Mauretaniens in das Römische Reich durch Claudius im Jahre 42 nach Chr. und der Teilung in West- und Ost-Mauretanien umfasste das letztere unter dem Namen Mauretania Caesariensis mit der Hauptstadt Jol Caesarea (heute Scherschel) das Gebiet zwischen Muluchat und Ampsaga, während das Land zwischen Ampsaga und Tusca, bis dahin Verwaltungsbezirk der Provinz Africa, unter Septimus Severus um das Jahr 200 nach Chr. als selbständige Provinz Nu midi a eingerichtet wurde und eine solche auch unter der diocletianischen und constantinischen Monarchie blieb. Mauretania Caesariensis dagegen wurde 297 unter Diocletian in die größere westliche Hälfte unter dem bisherigen Namen und mit der Hauptstadt Jol, und in dem östlichen Teil Mauretania Sitifensis mit dem Hafen Saldae (jetzt Bougie) und der Hauptstadt Sitifi (jetzt Setif) getrennt. Unter Kaiser Maxentius wurde Cirta 311 vollständig zerstört, aber schon im folgenden Jahre von Konstantin dem Großen wieder aufgebaut und nach ihm Constantine genannt.

Das Land befand sich während der Kaiserzeit, ebenso wie Africa vetus, im blühendsten Zustand und hatte, als das Christentum eindrang, viele völkerreiche Städte, im 4. Jahrhundert allein 123 Bischofssitze; neben den Residenzen Jol, Sitifi und Constantine waren besonders wichtig Icosium, das heutige Algier, Ruscurium, das heutige Dellis und Hippo regius bei Bone; im Innern Lambesia (Lambessa) und Theveste (Tebessa); die in neuester Zeit vorgenommenen Ausgrabungen in Lambessa und dem nahen Timegad haben prächtige Reste der Römerzeit zutage gefördert, und selbst bis in die Sahara hinein war man vorgedrungen, z. B. nach dem heutigen Biskra.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Algerien