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- Geschrieben von Steffen Herbst
- Kategorie: Vermischtes
- Veröffentlicht: 01. Januar 2014
Über den Sperling sind die Meinungen sehr geteilt. Im 18. Jahrhundert erschollen die Klagen über den Sperling und die Räubereien, die er an Obstgärten und Feldern begehe, so arg, dass in vielen Ländern Verordnungen erschienen, von jedem Morgen Landes eine gewisse Anzahl von Sperlingsköpfen abzuliefern. In Preußen wurde sogar für jeden erlegten ein oder zwei Pfennige Prämie gezahlt. Ebenso in Österreich. Da gab’s nun ein Schlachten und Morden unter den armen Spatzen, und der Staat zahlte binnen wenigen Jahren einige tausend Gulden an Sperlingsprämie. Aber was die Spatzen nicht mehr fressen konnten, da sie tot waren, vernichteten jetzt die Raupen, Maikäfer und ähnliches Gelichter, die nun ungeheurer überhand nahmen, seit sie von den fresslustigen Spatzen nicht mehr aufgepickt wurden. Man erkannte, dass man in dem Vertilgungskrieg gegen die Sperlinge zu weit gegangen war, hob den Befehl und die Spatzenprämien auf und schenkte den übrig gebliebenen Sperlingen das Leben. ....