Altwasser - zwischen Obersalzbrunn und Charlottenbrunn

Altwasser, zwischen Obersalzbrunn und Charlottenbrunn, an der Breslau-Waldenburger Bahn und von letzterer Stadt eine halbe Stunde entfernt, ist 1157' ü. M. in einem freundlichen Thale an der Polsnitz gelegen, dessen Höhenzüge aus grob- und feinkörnigem Sandstein mit bedeutenden Steinkohlenflötzen bestehen.

Die Quellen von Altwasser (7° R.) unter dem Namen „Aqua antiqua“, als Besitzung des Herzogs Bolko von Schweidnitz bereits 1357 in einer alten Urkunde erwähnt, kamen um die Mitte des 17. Jahrhunderts in Ruf, wurden 1689 durch den Landeshauptmann Moritz von Rohr gefasst, endlich 1751, wo die Familie von Mutius Altwasser kaufte, mit besseren Einrichtungen versehen: 1796,1802,1833. Die stärkste und hauptsächlich zum Trinken benützte Quelle, der Georgbrunnen (benannt nach dem Medizinalrath Georg Mogalla), ward erst 1824 aufgefunden: kohlensaures Eisenoxydul (0,370 Gran), schwefelsaures Natron (0,890), kohlensaures Natron (1,210) und kohlensaure Kalkerde (2,880). Die anderen, zumal an Eisengehalt schwächeren und meist zum Baden verwendeten, heißen der Ober- oder Mühlbrunnen (1664), der Friedrichs- oder Niederbrunnen (1771), der Mittelbrunnen oder die neue Quelle (1830) und die drei Wiesenquellen (1798, 1801 und 1838); endlich die im Jahre 1857 erbohrte Luisenquelle. Der Aufenthalt ist ländlich, die Lage des Dorfes anmuthig.


Die Mineralquellen von Altwasser zeichnen sich als schwächere erdigalkalische Eisenwässer namentlich durch die Verschiedenheit des Gehaltes an kohlensaurem Eisenoxydul und freier Kohlensäure aus, so dass sie durch entsprechende Adaption eine gar motivirte Anwendung finden. Bare Wirkung auf den Darmkanal wird durch Honigkuchen unterstützt. Zu den Indikationen gehören:

l)allgemeine Schwäche nach akuten Krankheiten, nach Säfteverlusten, auch als Nachkur nach dem Gebrauch lösender und schwächender Mineralwässer.

2) Chlorosis, sparsame Menstruation, Fluor albus.

3) Die Bäder ergänzen die Trinkkur des nahen Salzbrunn, das mittelst Omnibusfahrt von einer Stunde seine Gäste sendet; und auch nach Salzbrunn (wie es vor 50 Jahren nach Warmbrunn allgemein beliebte) bringen diese den Spätsommer in Altwasser zu: ein passender Regulator, ähnlich wie in den geeigneten Fällen Bocklet nach Kissingen.


Die Zahl der Gäste wird 1830 auf 300 angegeben, 1860 auf 600. Also scheint Altwasser die schönere Zeit wiederzukehren.