F. Ernst, W. Heyse, A. Dräger, H. Schacht, W. Megow
Es konnte nicht fehlen, dass der schöne Lorbeerkranz, den sich W. Bornemann durch seine ansprechenden Lieder erworben hatte, und der sich in dieser Gattung scheinbar ohne viel Mühe erwerben lies, zu vielen weiteren Versuchen anreizen musste. Seine Nachfolger und Nachahmer wurden F. Ernst, W. Heyse, A. Dräger, H. Schacht, W. Megow und mehrere Andere, welche jedoch mehr oder weniger hinter ihrem Vorbilde selbst in der Form zurückblieben. Bei Schachts Gedichten z. B. tritt uns gar oft die Vernachlässigung einer schönen Form, eines reinen gewandten Ausdrucks hart entgegen. Doch wir machen auch keine hohen Ansprüche, wenn wir vom Verfasser wissen, dass er ohne höhere Bildung dem Handwerkerstande angehört. Wenn auch die poetischen Leistungen dieser Männer weniger gelungen zu nennen sind und keinen wesentlichen Einfluss auf die Ausbildung der Sprache ausübten, so bleibt doch ihre Teilnahme an dem Wiederentwickelungsprozess der plattdeutschen Literatur nicht ohne die nachhaltigste Wirkung auf einen glücklicheren Erfolg.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Zur Plattdeutschen Sprache und deren neue Literaturbewegung