Verband der deutschen Juden

Der Verband der deutschen Juden wurde am 29. April 1904 auf Anregung des Zentralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens (s. d.) nach Überwindung zahlreicher Widerstände gegründet. Er wähnt sei, daß sich auch die Zionisten sehr um das Zustandekommen des Verbandes bemühten; besonders waren es Dr. Friedemann und Dr. Bodenheimer, die in zahlreichen Volksversammlungen dafür eintraten.

Der Verband will auf autonomer Grundlage ein Organ schaffen, welches alle Juden Deutschlands zusammenfasst, und will den neutralen Boden herstellen, auf welchem Rabbiner und Laien, Orthodoxe und Reformer, Konservative und Liberale, Zentralvereinler und Zionisten einträchtig zusammen arbeiten können, um im Gesamtinteresse der deutschen Judenheit alle die Aufgaben zu erfüllen, die von den Sonderorganisationen nicht erfüllt werden, damit die Gleichberechtigung zur Wahrheit werde und doch das Judentum keinen Schaden erleide.


Der Verband will die weltlichen Interessen des Judentums vertreten und die religiösen nur insoweit, daß er alle Angriffe gegen unsere Religion und unseren Kultus geziemend abwehrt (Aus der Rede des Geh. Justizrats Fuchs bei der ersten Hauptversammlung am 30, Oktober 1905).

In dem Ausschuss sitzen ex officio zwei Delegierte des Rabbinerverbandes, des D. J. G. B. und des Zentralvereins, von Gesinnungsgenossen gehört Dr. Klee demselben an.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Zionistisches Abc-Buch