Palästina-Kommission

Die Palästina-Kommission ist zur wissenschaftlichen Erforschung und wirtschaftlichen Erschließung Palästinas durch den VI. Kongress eingesetzt worden. Ihre Mitglieder sind Prof. Dr. O. Warburg, Dr. Franz Oppenheimer, Dr. S. Soskin, sämtlich in Berlin.

Ihre bisherige Tätigkeit bestand:


1. In der Veranlassung wirtschaftlichwissenschaftlicher Forschungs- und Erkundungsreisen in Palästina durch Gelehrte und Fachleute.

2. In der Verbreitung der Palästina-Kenntnis:

a) durch Herausgabe der wissenschaftlichen Monatsschrift „Altneuland“, die seit dem 1. Januar 1907 unter dem Namen „Palästina“ weiter fortgesetzt wird und zu einem Organ der im Orient tätigen jüdischen Kolonisation s Vereine und Auskunftsbureaus erweitert wurde;

b) durch Veranstaltung akademischer Ferienkurse (zwei mal in Köthen und einmal in Basel);

c) durch Abhaltung wöchentlicher akademischer Palästina Kurse in Berlin.

3. Im Organisieren und Verwalten von Institutionen zwecks wirtschaftlicher und kultureller Entwicklung Palästinas.

Im Jahre 1906 war die Palästina-Kommission hauptsächlich beschäftigt:

a) mit der Leitung der europäischen Administration der im Jahre 1905 auf Anregung von Prof. Boris Schatz gegründeten Kunstgewerbeschule „Bezalel“ in Jerusalem (s. d.);

b) mit der Gründung des Palästina-Industrie-Syndikats G.m.b.H.;

c) mit der Gründung des Pflanzungsvereins „Palästina“;

d) mit der Einleitung der Vorarbeiten zur Gründung der landwirtschaftlichen Versuchsstation in Palästina.

4. Ferner übte die Palästina Kommission beratende Tätigkeit dem Aktionskomitee, den Föderationen, den Ortsgruppen und Einzelpersonen gegenüber aus.

5. Schließlich verwaltete die Palästina-Kommission die Ländereien des National Fonds und begann auch in der letzten Zeit die Ölbaumpflanzungen auf den Terrains des National Fonds anzulegen. (S. auch „Palästinaressort“.)


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Zionistisches Abc-Buch