Ölbaumspende

Um die vom Jüdischen Nationalfonds (s. d.) gepachteten Ländereien in Palästina nutzbringend zu bebauen, wurde auf Vorschlag der Palästina Kommission (s. d.) des Zionisten-Kongresses im Jahre 1905 die Ölbaumspende in Vorschlag gebracht, die auch sofort, namentlich in Deutschland, lebhaften Anklang fand. Gemäß den auf etwa 6 Mark berechneten Kosten für die Anpflanzung eines Ölbaumes wurde eine spezielle Sammlung eröffnet, die nur Beträge von 6 Mark {7,50 Francs, 3 Rubel etc) oder einem Vielfachen zur Anpflanzung eines oder mehrerer Ölbäume entgegennimmt: die Bäume werden auf den Namen des Spenders oder auf einen von ihm gewünschten Namen eingetragen. Jeder Spender erhält eine Bestätigungskarte; wer sechs Bäume oder mehr spendet, erhält ein künstlerisch ausgeführtes Diplom. Einzelne Personen oder Gruppen, die hundert Bäume stiften, können einen „Ölbaumgarten“ benennen; tausend Bäume bilden einen „Ölbaumhain“. Zum Andenken an Dr. Theodor Herzl wird jetzt ein Ölbaumwald von zehntausend Bäumen in Palästina angelegt, für den bereits ein Territorium erworben wurde. — Die Ölbaumspende ist schon deshalb von großer Bedeutung, weil die Anpflanzung und Unterhaltung dieser Ölbaumwälder einer großen Zahl jüdischer Arbeiter und ihren Familien einen lohnenden und gesunden Erwerb bieten wird. Ein Ölbaumwald von hunderttausend Bäumen würde bereits nach zehn Jahren eine dauernde, Jahrhunderte währende Rente von etwa einer halben Million Franks jährlich ergeben, die beispielsweise zur Bestreitung der Unterhaltungskosten einer jüdischen Hochschule in Palästina vollkommen ausreichen würde. Auch der klimatische Wert dieser Anpflanzungen ist nicht zu unter schätzen. — Die Ölbaumspende ist als Eingetragener Verein nach deutschem Recht mit dem Sitze in Berlin konstituiert. Adresse: Berlin W. 15, Uhlandstraße 175.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Zionistisches Abc-Buch