Jüdischnationale Partei in Österreich

Wurde am 1. 7. 1906 begründet. Die Organisation ist noch wenig ausgebaut, die Leitung liegt in der Hand der in Wien residierenden Parteiexekutive. In das Parteiprogramm, das auch noch wenig konkrete Punkte enthält, ist das Baseler Programm aufgenommen.

Bei den Wahlen zum Reichsrat 1907 wurden folgende der Partei angehörende Abgeordnete gewählt: Adolf Stand in Brody, Dr. Gabel in Bucacz-Land, Dr. Mahler in Trembowla-Land, Dr. Straucher in Czernowitz. Unter Leitung des letzteren konstituierten sich die vier Vorgenannten als jüdischer Reichsratsklub mit demokratischjüdischem Programm. Der erste Erfolg desselben war, daß der Ministerpräsident Baron Beck den Wunsch äußerte, die Forderungen des Klubs kennen zu lernen und mit ihm in Verbindung zu bleiben. Der Klub hat sich seitdem tatkräftig der jüdischen Interessen angenommen.


Ohne unerhörte Wahlbeeinflussungen und Wahlfälschungen seitens der in Galizien herrschenden polnischen Clique würde die Zahl der nationaljüdischen Abgeordneten noch wesentlich größer sein.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Zionistisches Abc-Buch