Jüdische Rundschau

Die „Jüdische Rundschau“ ist im Jahre 1896 als ein parteiloses Wochenblatt, das den Interessen der Berliner jüdischen Lokalvereine dienen sollte, entstanden. Ge gründet von dem späteren Großsekretär des Ordens Bnei Brith, D. Wolff, erschien es zunächst unter dem Titel: „Der Vereinsbote“ und nahm später unter der Redaktion Dr. Wohlbergs den Namen: „Israelitische Rundschau“ an. Im April 1901 ging das Blatt in den Besitz von S. Hanff über. Dieser stellte die Zeitung der Berliner Zionistischen Vereinigung für Nachrichten über die Partei zur Verfügung, Es kam auch ein Vertrag mit der Zionistischen Vereinigung für Deutschland, deren fünfter Delegiertentag damals gerade in Berlin abgehalten wurde, zustande, auf Grund dessen ein zionistischer Pressausschuss eingesetzt wurde. Das ursprünglich angenehme Verhältnis zwischen diesem Pressausschuss und dem Besitzer der Zeitung wurde bald ein sehr gespanntes. Um den Misshelligkeiten zu entgehen, mußte man sich entschließen, das Blatt anzukaufen. Dies geschah denn auch im Februar 1902, nachdem in Dr. Heinrich Loewe ein geeigneter Redakteur gefunden war, und nachdem die notwendigsten Gelder aufgebracht waren. Die Zeitung wurde von einer Eingetragenen Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht, Verlag Jüdische Rundschau E. G. m. b. H., erworben, deren Statut Fürsorge dafür getroffen hat, daß nur Zionisten Mitglieder der Genossenschaft werden können. Infolgedessen erschien das Blatt vom 1. März 1902 ab als Organ der zionistischen Partei in Deutschland. Am 1. Juli 1902 nahm es den Titel: „Jüdische Rundschau“ an.

Der Erwerb des Blattes hat sich als ein glücklicher Griff der Parteileitung erwiesen. Durch die opferbereite Arbeit einer Reihe Berliner Parteigenossen gelang es, die finanziellen Schwierigkeiten der ersten Jahre zu überwinden. Die Zeitung verbreitete sich bald über alle zionistischen Ortsgruppen Deutschlands, so daß es insbesondere bei dem minimalen Preise des Blattes möglich wurde, die deutschen Zionisten allwöchentlich über den Stand der Bewegung auf dem laufenden zu halten und zwischen den verschiedenen Gruppen eine ständige Fühlung herzustellen. Adresse der Redaktion: Berlin NW. 52, Melanchthonstr. 4, des Verlages: Berlin SW. 68, Zimmerstr. 77.



Dieses Kapitel ist Teil des Buches Zionistisches Abc-Buch