II. Kongress
Der II Kongress tagte vom 28. — 31. August 1898 in Basel unter dem Präsidium Dr. Herzls.
Wie auf dem L Kongress, hielt Max Nordau ein Referat über die Lage der Juden in den einzelnen Ländern, gedachte insbesondere des Dreyfus-Prozesses und schilderte die Erweckung der jüdischen Massen durch die zionistische Idee.
Im Namen des Aktionskomitees erstattete Dr. Schnirer den Rechenschaftsbericht, der das gewaltige Anwachsen der Bewegung konstatierte. Vor dem ersten Kongress bestanden 117 zionistische Vereine, nun ist ihre Zahl auf 913 gestiegen. Die Schekel-Organisation wurde auf der ganzen Weit durchgeführt, die Agitation durch Wort und Schrift eifrig gefördert Die englischen und amerikanischen Zionisten gliederten sich der Organisation an. Ein neuer Organisationsentwurf, sowie ein vorläufiger Prospekt der Jüdischen Kolonialbank sollen dem Kongreß zur Beschlussfassung vorgelegt werden.
Prof. Mandelstamm setzte sich in seinem Referat über „Die Strömungen im Zionismus“ mit den westeuropäischen Gegnern der zionistischen Idee auseinander. Von den Choveve Zion, den alten Freunden der palästinensischen Kolonisation, erwartet er Verständnis für die Methoden des politischen Zionismus.
L. Motzkin berichtete ausführlich über den gegenwärtigen Zustand Palästinas, Der Kongress nahm die Anträge der Kolonisationskommission, die im wesentlichen der Erforschung des Landes sowie einer planvollen Kolonisation nach erlangter Erlaubnis des Sultans dienen sollen, an.
Herr Wolffsohn berichtete über die vorbereitenden Schritte zur Gründung der Kolonialbank und teilte mit, daß bereits jetzt, vor Veröffentlichung der Statuten, 4.000.000Frcs, gezeichnet worden seien. Dr. Bodenheimer wies auf die große Bedeutung hin, welche eine Bank für Palästina nach Ansicht der Fachleute gewinnen müsse. Der natürliche Reichtum des Landes werde die Investierung größerer Kapitalien sicherlich belohnen. Nach langer Debatte wurden die Resolutionen der Bankkonferenz an genommen, nach denen unter dem Namen „Jüdische Kolonialbank“ eine Bank mit einem Kapital von 2 Millionen Pfund Sterling (40 Millionen Mark) errichtet werden soll, die zur Förderung der Industrie und des Ackerbaus im Orient, insbesondere in Palästina und Syrien, bestimmt ist. Der Sitz der Bank ist London. Eine vom Kongress gewählte Kommission wurde beauftragt, die Gründung vorzubereiten und alle näheren Bestimmungen auszuarbeiten.
Nach einem Referat des Rabbiners Ehrenpreis über die kulturellen Fragen der Bewegung beschloß der Kongress die Gründung des „Allgemeinen hebräischen Sprachvereins“ mit dem Sitze in Wien, die Einsetzung einer fünfzehngliedrigen Kulturkommission, sowie die Förderung der Kulturarbeit in Palästina, insbesondere durch Errichtung von Schulen. Der Kongress verlangte, daß der Zionismus nicht nur die ökonomische und politische, sondern auch die geistige Wiedergeburt des jüdischen Volkes im Auge behalte und nichts unternehme, was dem Religionsgesetz widerspricht. Nach weiteren Referaten der Delegierten Gaster und L. Kahn über kulturelle Fragen beschloß der Kongress die Einsetzung einer Kommission von fünfzehn Fachleuten zur Herstellung eines großen hebräischen Wörterbuchs. Die Resolution des Organisationsausschusses, welche die Bildung zionistischer Arbeiterorganisationen begrüßt und die Leitung der Partei zum Studium der Arbeiterverhältnisse auffordert, wurde angenommen. Die Resolution der amerikanischen Delegierten, einen permanenten Pressausschuss zu schaffen, wurde vom Organisationsausschuss zur Annahme empfohlen. Der Organisationsentwurf wurde dem Aktionskomitee, Anträge auf Errichtung von Musterwirtschaften und Ackerbauschulen dem Kolonisationsausschuss überwiesen. Die Wahlen zum Aktionskomitee wurden in der üblichen Weise vollzogen. In das Engere Aktionskomitee wurden gewählt: Dr. Herzl, Dr. Schnirer, Architekt O. Marmorek, Dr. O. Kokesch, Advokat L. Kahn.
Am 31. August, morgens 5 Uhr, schloß Dr. Herzl den II. Kongress.
Nach Schluß des Kongresses lief ein Danktelegramm des Sultans ein, an den Dr. Herzl als Kongresspräsident ein Glückwunschtelegramm zum Jahrestage seiner Thronbesteigung gerichtet hatte.
Wie auf dem L Kongress, hielt Max Nordau ein Referat über die Lage der Juden in den einzelnen Ländern, gedachte insbesondere des Dreyfus-Prozesses und schilderte die Erweckung der jüdischen Massen durch die zionistische Idee.
Im Namen des Aktionskomitees erstattete Dr. Schnirer den Rechenschaftsbericht, der das gewaltige Anwachsen der Bewegung konstatierte. Vor dem ersten Kongress bestanden 117 zionistische Vereine, nun ist ihre Zahl auf 913 gestiegen. Die Schekel-Organisation wurde auf der ganzen Weit durchgeführt, die Agitation durch Wort und Schrift eifrig gefördert Die englischen und amerikanischen Zionisten gliederten sich der Organisation an. Ein neuer Organisationsentwurf, sowie ein vorläufiger Prospekt der Jüdischen Kolonialbank sollen dem Kongreß zur Beschlussfassung vorgelegt werden.
Prof. Mandelstamm setzte sich in seinem Referat über „Die Strömungen im Zionismus“ mit den westeuropäischen Gegnern der zionistischen Idee auseinander. Von den Choveve Zion, den alten Freunden der palästinensischen Kolonisation, erwartet er Verständnis für die Methoden des politischen Zionismus.
L. Motzkin berichtete ausführlich über den gegenwärtigen Zustand Palästinas, Der Kongress nahm die Anträge der Kolonisationskommission, die im wesentlichen der Erforschung des Landes sowie einer planvollen Kolonisation nach erlangter Erlaubnis des Sultans dienen sollen, an.
Herr Wolffsohn berichtete über die vorbereitenden Schritte zur Gründung der Kolonialbank und teilte mit, daß bereits jetzt, vor Veröffentlichung der Statuten, 4.000.000Frcs, gezeichnet worden seien. Dr. Bodenheimer wies auf die große Bedeutung hin, welche eine Bank für Palästina nach Ansicht der Fachleute gewinnen müsse. Der natürliche Reichtum des Landes werde die Investierung größerer Kapitalien sicherlich belohnen. Nach langer Debatte wurden die Resolutionen der Bankkonferenz an genommen, nach denen unter dem Namen „Jüdische Kolonialbank“ eine Bank mit einem Kapital von 2 Millionen Pfund Sterling (40 Millionen Mark) errichtet werden soll, die zur Förderung der Industrie und des Ackerbaus im Orient, insbesondere in Palästina und Syrien, bestimmt ist. Der Sitz der Bank ist London. Eine vom Kongress gewählte Kommission wurde beauftragt, die Gründung vorzubereiten und alle näheren Bestimmungen auszuarbeiten.
Nach einem Referat des Rabbiners Ehrenpreis über die kulturellen Fragen der Bewegung beschloß der Kongress die Gründung des „Allgemeinen hebräischen Sprachvereins“ mit dem Sitze in Wien, die Einsetzung einer fünfzehngliedrigen Kulturkommission, sowie die Förderung der Kulturarbeit in Palästina, insbesondere durch Errichtung von Schulen. Der Kongress verlangte, daß der Zionismus nicht nur die ökonomische und politische, sondern auch die geistige Wiedergeburt des jüdischen Volkes im Auge behalte und nichts unternehme, was dem Religionsgesetz widerspricht. Nach weiteren Referaten der Delegierten Gaster und L. Kahn über kulturelle Fragen beschloß der Kongress die Einsetzung einer Kommission von fünfzehn Fachleuten zur Herstellung eines großen hebräischen Wörterbuchs. Die Resolution des Organisationsausschusses, welche die Bildung zionistischer Arbeiterorganisationen begrüßt und die Leitung der Partei zum Studium der Arbeiterverhältnisse auffordert, wurde angenommen. Die Resolution der amerikanischen Delegierten, einen permanenten Pressausschuss zu schaffen, wurde vom Organisationsausschuss zur Annahme empfohlen. Der Organisationsentwurf wurde dem Aktionskomitee, Anträge auf Errichtung von Musterwirtschaften und Ackerbauschulen dem Kolonisationsausschuss überwiesen. Die Wahlen zum Aktionskomitee wurden in der üblichen Weise vollzogen. In das Engere Aktionskomitee wurden gewählt: Dr. Herzl, Dr. Schnirer, Architekt O. Marmorek, Dr. O. Kokesch, Advokat L. Kahn.
Am 31. August, morgens 5 Uhr, schloß Dr. Herzl den II. Kongress.
Nach Schluß des Kongresses lief ein Danktelegramm des Sultans ein, an den Dr. Herzl als Kongresspräsident ein Glückwunschtelegramm zum Jahrestage seiner Thronbesteigung gerichtet hatte.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Zionistisches Abc-Buch