Schon an der Wiege beginnt die Fürsorge für das spätere Glück des noch unbewussten Lebenswesens.
Schon an der Wiege beginnt die Fürsorge für das spätere Glück des noch unbewussten Lebenswesens. Wie viele Nachteile der äußeren Erscheinung im späteren Leben, oder des Versagens im Daseinskampf lassen sich auf die unrichtige oder mangelhafte Behandlung in der Frühzeit der Entwicklung zurückführen. Einem weit verbreiteten Irrtum muss hier entgegengetreten werden: dass das Kind bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres ausschließlich mit Milch zu ernähren sei. Schon vom fünften Monat ab kann dazu übergegangen werden, dem Säugling verschiedene Kost in Form von Gemüse und Obst zuzuführen. Voraussetzung ist natürlich, dass sich das Obst und Gemüse in einem gutgekochten und zerkleinerten, beinahe gesiebten Zustand befindet, der die rascheste Verdauung ermöglicht. Zu wählen sind Gemüsesorten, deren Nährgehalt für die Knochen- und Blutbildung des Säuglings wichtig sind. In Betracht kommen hier: Spinat, Rosenkohl, Blumenkohl, gelbe Rüben, Wirsing, geschabte Äpfel, Fruchtsäfte und dergleichen. Krautarten dürfen dagegen unter keinen Umständen gegeben werden. Man kann daraus ersehen, dass nicht nur die landesüblichen “Breie”, die oft mehr einem Mehlpapp ähneln, zur Ernährung des Kindes ausschlaggebend sind. Im Gegenteil, bei dieser einförmigen Kost geraten die Kinder meist in unschöne, aufgequollene Formen, ohne dabei an innerer krankheitswehrender Kraft zu gewinnen. Zu verwerfen ist, dass Mütter vielfach, um die Wärme der Speisen zu erproben, den Löffel mit der Kindlichen Nahrung zuvor selbst in den Mund nehmen. So können Krankheitskeime, die das Erwachsene im täglichen Verkehr durch die Mundhöhle in sich aufnimmt, auf das weniger widerstandsfähige Kind übertragen werden. Auch die Unsitte der Speichelvermengung mit der darzureichenden Speise sei aus gleichen Gründen hier gerügt.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Was Frauen wissen müssen