81. Der Mönchsstein vor Schaprode.

Unmittelbar vor Schaprode, zur Linken der Landstraße, welche von Schaprode nach Trent führt, steht ein alter Stein, der Mönchsstein genannt, dessen beide platte Seiten mit je einem Kruzifix versehen sind; doch sind dieselben jetzt bereits so verwittert, dass man die Umrisse kaum noch erkennen kann; auch die Inschrift auf der Vorderseite des Steines ist im Laufe der Jahrhunderte völlig unleserlich geworden. Von diesem Stein erzählt man sich, dass einstmals zwei Mönche (Studenten) hier ein Duell ausgefochten hätten, in welchem beide gefallen wären; zum Andenken an dieses Ereignis sei das Steindenkmal errichtet worden. Andere erzählen, der Stein bezeichne die Stelle, wo der erste Bischof von Rügen begraben liege; warum derselbe aber gerade hier beerdigt ist, das wissen sie nicht anzugeben, denn das ist schon zu lange her. — Noch andere wollen wissen, dass unter dem Stein ein angesehener dänischer Bischof, der in Schaprode erschlagen wurde, begraben liege. Endlich wird auch erzählt, dass an der Stelle, wo der Mönchsstein steht, in ganz frühen Zeiten, als es noch keine Kirchen auf Rügen gab, gepredigt worden sei.

Mündlich aus Trent, Schaprode und Gingst. — Vgl. Wackenroder S. 310, der den Stein mit einem Erntegebrauch in Verbindung bringt, Monatsblätter der Ges. für pom. Gesch. V S. 66. und von Haselberg a. a. O. S. 341.