47. Der brennende Schatz zu Nadelitz.

Ein Besitzer von Nadelitz sah eines Nachts um 12 Uhr vor dem Torweg seines Gutes ein Feuer glühen. Schnell weckte er einen seiner Knechte, und nachdem dieser einen Spaten genommen hatte, fingen sie an, das Feuer auszugraben, denn sie wussten wohl, dass das glühende Feuer einen in der Erde verborgenen Schatz anzeige, und den wollten sie heben. Bald erschienen allerlei Gestalten, welche die beiden zum Sprechen bringen wollten; sie ließen sich aber nicht dazu verleiten, um nicht das ganze Unternehmen scheitern zu sehen. Endlich war die Arbeit vollendet, und eben wollten sie das Feuer herausheben, da schien es plötzlich, als ob der ganze Hof in Flammen stände. Voller Schrecken rief der Herr aus: „Ach, min Söhn!“ denn sein Sohn befand sich im Wohnhause. Kaum hatte er diese Worte gesprochen, da versank das Feuer mit furchtbarer Wucht in die Erde, sodass ihnen der Schmutz um die Ohren flog.

Mündlich aus Bergen. Mitgeteilt durch Konrektor P. Grützmacher.