46. Becher in der Garzer Kirche.

Südlich von der Stadt Garz liegen die Reste des alten Burgwalles, welcher die ehemalige Feste Charenza umgab. In diesem Walle fand sich vor undenklichen Zeiten eine Höhle, in welcher ein Becher aus purem Golde von einem schwarzen Hund mit flammenden Augen bewacht wurde. Niemand konnte den kostbaren Becher von dort heraufholen; endlich fand sich ein beherzter Mann, der Mut genug hatte, in die Höhle einzudringen. Trotz des grimmig knurrenden Ungetüms ging er festen Schrittes auf den hellstrahlenden Becher los und ergriff ihn mit seiner Rechten. Da fuhr der Hund auf ihn los, um ihn zu packen und zu zerreißen. Zum Glück für den Mann hatte der Hund aber einen zu stürmischen Anlauf genommen und verfehlte sein Ziel. So gewann der kühne Eindringling Zeit, mit seiner Beute glücklich zu entkommen. Der Becher wird noch heutigen Tages in der Kirche zu Garz (Wendorf) aufbewahrt und gebraucht.

Mündlich aus Dorf Zudar.