36. Puk besorgt ein Mittagessen.

Eine Bäuerin, welche einen Puk in ihren Diensten hatte, mochte eines Tages kein Mittagessen kochen. Da erinnerte sie sich, gehört zu haben, dass viele Frauen sich das Mittagsbrot durch ihren Puk besorgen ließen. Das wollte die Bäuerin nun auch einmal versuchen. Sie rief also ihren Puk und sagte zu ihm: „Puk, kak mi Meddag!“ Als der Puk darauf fragte, was für ein Mittagessen sie haben wolle, antwortete sie: „Schwartsuer“. Da sprach der Puk: „Kumm un holl de Schöddel unner'n Schodsteen!“ Die Bäuerin tat es auch, und alsbald fiel das schönste Schwarzsauer in die Schüssel. Dies stellte die Bäuerin mittags auf den Tisch. Da fragte der Bauer, wo sie das schöne Schwarzsauer herbekommen hätte; sie erwiderte, sie hätte es von einem Schlächter gekauft. Der Mann langte nun zu, aber als er das Schwarzsauer auf den Teller gebracht hatte, waren es lauter Ratten- und Mäuseschwänze.

Mündlich aus Trent.