04. Die Steinprobe. II.

Auf dem Opferstein bei Herthaburg sieht man die Eindrücke von einem gewöhnlichen Menschenfuß, einem Kinderfuß und einem Hasenfuß. Damit verhält es sich folgendermaßen. Einst sollte hier eine Jungfrau geopfert werden, welche in dem Verdachte stand, mit dem Schwarzen Umgang gepflogen zu haben. Sie aber beteuerte ihre Unschuld, und die Priester verlangten ein Zeichen, dass sie rein vor Gott sei und mit dem Bösen nichts zu tun habe. Da erschien ein fremdes Kind, das war ein Engel; und zugleich zeigte sich ein Hase, das war der Böse. Und das Kind nahm die Jungfrau bei der Hand und ging mit ihr über den Stein; der Hase aber folgte ihnen nach. Von allen dreien sind die Eindrücke ihrer Füße auf dem Stein zurückgeblieben, und daran hat man die Unschuld des Mädchens erkannt.

Sundine 1837 S. 388. — Der Eindruck des Hasenfußes wird auch als Spur von dem Fuße eines Hundes gedeutet.