Stiftung des Katharina-Ordens

Unter allen Glückwünschen, die dem Zaren dargebracht wurden, waren keine, die das Herz Peters des Großen so warm und innig trafen, als die seiner geliebten Katharina.

Schon seit seiner Rettung am Pruth hatte er sich mit dem Gedanken getragen, ihr Verdienst um seine Rettung und den ehrenvollen Frieden durch eine Ordensstiftung öffentlich zu ehren. So feierte er denn am 25. November ihren Namenstag, indem er ihr die Stiftungsurkunde und die Insignien des Ordens in feierlicher Audienz überreichte. „Ohne Dich,“ sprach er dabei, „wäre ich vielleicht noch heute Gefangener der Türken. Ich stifte daher diesen Orden, den Dein Mann tragen wird, zum Andenken Deiner Gegenwart bei der Schlacht mit den Türken am Pruth, wo Du bei den gefährlichsten Umständen Dich nicht als ein Weib, sondern mit männlicher Unerschrockenheit gezeigt hast.“


Diese Anerkennung war in die Stiftungsurkunde geschrieben. Die Dekoration des Katharina-Ordens besteht in einem blau emaillierten Oval, worauf man die heilige Katharina, gekrönt, auf einem halben Rade sitzend und ein weiß emailliertes Kreuz vor sich haltend erblickt, mit den vier verstreuten goldenen Buchstaben: „ROSE“ in den vier Winkeln auf dem Stück eines silbernen Rades. Ringsum stehen in russischer Sprache die Worte: „Aus Liebe und Treue.“ Das Ordensband ist dunkelrot, an beiden Enden mit einer schmalen silbernen Einfassung.

Der durch Katharinas Klugheit geschlossene Frieden am Pruth war nun endlich vom Sultan ratifiziert worden. Die Botschafter bei der Pforte, Tolstoi und Schafftroff, kehrten mit dieser wichtigen Urkunde zurück.

Der Frieden Rußlands schien für längere Zeit gesichert zu sein, und Peter der Große konnte nun um so energischer an der Befestigung und Entwicklung der inneren Angelegenheiten wirken.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Peter der Große. Seine Zeit und sein Hof. III.