Was ein Pfarrer kann

In einem Dorfe in Frankreich hatten die Bauern gerechte Beschwerden gegen ihren Gutsherrn. Eine Revolution stand auf dem Punkte, auszubrechen; da trat der Pfarrer auf die Kanzel und sprach: „Liebe Freunde, der Tag der Freiheit und der Rache ist angebrochen. Euer Gutsherr ist bisher Euer Tyrann gewesen; er muss also bestraft werden. Bei so einem gerechten Vorhaben kann ich meine Gemeinde nicht verlassen. Erlaubt mir also, Euer Anführer zu sein und schwört Alle, meinem Beispiele zu folgen. Wollt Ihr das?“ Die Bauern erklärten sich willig, seinen Rat anzunehmen. Da fuhr der Pfarrer fort: „Nun so schwöre ich feierlich — dem Beleidiger zu verzeihen!“ Dem Beispiele ihres Hirten und dem geleisteten Eide konnten die Bauern nicht widerstehen, versöhnten sich mit ihrem Gutsherrn und dieser behandelte sie dafür in der Folge mit größerer Billigkeit.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Parochus Jovialis