Warum ein Kind nicht in den Himmel will

Im Himmel ist es nicht, wie einmal ein vierjähriges Mägdlein gemeint hat. Dieses Kind hatte einen bösen jähzornigen Vater, der scharf dem Trinken nachging und auch Tabak schnupfte. Da schickte nun der Vater das Töchterlein manchmal fort zum Krämer, es solle ihm Tabak holen. Wie es aber die Kinder machen und vergesslich sind, so blieb es eben manchmal stehen, um zu schauen, wenn andere Kinder am Weg spielten; so kam es dann oft später mit dem Tabak nach Haus. Da sakramentierte der Vater und gab dem Kind harte Worte und Schläge, und das Kind erschrak und zitterte sehr und getraute sich kaum zu weinen. Nun wurde es einmal krank, und die Mutter, der es auch übel ging, saß am Bett und sagte: „Weißt du was, Theresele, stirb du und bet' dann im Himmel, dass ich auch bald sterb' und zu dir in den Himmel komme.“ Das kranke Kind antwortete: „Ja, ich will es so machen; ich bet' dann im Himmel, dass du bald kommst, und dass der Karl auch kommt.“ Da sagte die Mutter: „Willst du nicht auch für den Vater beten, dass er zu dir in den Himmel komme?“ Da besann sich das arme Kind und sagte: „Nein, ich müsste ihm sonst wieder Schnupftabak holen und bekäm' dann wieder Schläge.“

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Parochus Jovialis