Die Verkündigung Mariä

Maria und der Engel knieen. Der Engel hat sich eben vom Flug niedergelassen. Er hat die Flügel noch nicht zusammengeschlagen. Das rechte Knie berührt noch nicht ganz die Erde. In der Linken trägt er das Schriftband mit der üblichen Inschrift, die Rechte ist grüßend erhoben. Maria, auf den Knieen vor dem hölzernen Betpult, neigt das Haupt erschrocken zum Engel und blickt verloren in die Ferne. Den Rücken der Linken hält sie gegen das Blatt des Gebetbuchs, die Rechte legt sie auf die Brust. Ihr goldenes Haar fällt in losen Strähnen über die Schulter und hängt an der Schläfe. Sie trägt blauen Mantel mit brandrotem Futter und karmin Untergewand, das am Hals und an den über die Hand fallenden engen Ärmeln schwarz gesäumt ist. Ihr goldener Heiligenschein — wie der des Engels und der Taube — hat roten Saum. Das Betpult ist aus ungestrichenem Eichenholz.

Der Buchständer zeigt grünen Anstrich. Links neben Maria ein weißes Band mit der Inschrift: Ecce ancilla domini. Fiat mihi . . . Der Engel trägt karmin Mantel. Unterfutter, Untergewand und Flügel sind blau. Der Grund ist schwarz. Oben und unten sind die Stellen sichtbar, auf denen die eisernen Türbänder saßen.


387 Maria


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Meister Bertram tätig in Hamburg 1367-1415