Der Bau der Arche

Noah spricht links mit dem Engel, der sich aus .Wolken neigt und ein Schriftband trägt mit den Worten: Fac tibi arcam de lignis lenigatis (Bau Dir eine Arche aus glattem Holz).

Er ist ein alter Mann mit kahlem Haupt und hebt erstaunt und abwehrend die Hand. Zwei seiner Söhne sind beim Bau der Arche beschäftigt. Ein bartloser Jüngling, links gewandt, holt mit dem großen hölzernen Schlägel aus, den er mit beiden Händen packt. Es ist der Augenblick gemeint, in dem er das fliehende Gewicht zurückholt. Der andere Sohn, bärtig, bearbeitet ein Stück Holz mit der Axt. Er neigt sich nach rechts. Neben ihm schenkt ein dritter mit spitzem Bart aus einer Kanne in eine Kumme. Von der Arche sind die Gallion, ein Drachenkopf — nach dem Vorbild des Hundekopfes gestaltet — mit offenem Maul, und das Heck mit dem Steuer erhalten. Unten sind die Pflöcke, die die Arche stützen, nicht vergessen. Von der Brust des mit dem Klöpfel Schlagenden abwärts, fehlt ein Stück aus Bertrams Bild. Es war schon nicht mehr vorhanden, als Coignet seine Auferstehung darüber malte. Bei der Restauration ist dies Stück von Coignets Malerei stehen gelassen. — Sehr gut ist die Bewegung des Klopfenden beobachtet, der einen Moment den Schlägel der Flugkraft zu überlassen scheint. Seine Züge drücken die besondere Art der Anstrengung aus. Auch der Blick, mit dem der Einschenkende dem Wasserstrahl folgt, ist sehr gut beobachtet. Im Schiffsraum und in den Gefäßen hat der Künstler das Halbdunkel auszudrücken versucht.


217 Bau der Arche


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Meister Bertram tätig in Hamburg 1367-1415