Luther und seine Mitarbeiter - 15. Luther und seine Gattin

Aus: Reformations-Album
Autor: Augustus Bendel, Erscheinungsjahr: 1885
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Reformationszeit, Reformatoren, Reformation, Religion, Kirche, Predigt, Messe, Muttersprache, Schrift, Kirchenväter, Priester, Lebenswandel, Inquisition, Fegfeuer, evangelische Lehre, Hussiten, Sakramente, Erbsünde, Kalvinisten
1. Die Nonne. Da an anderer Stelle von Luther sonderlich die Rede ist, beschränken wir uns hier auf seine „Käthe“, Ehe etc. – Katharina von Bora, Luthers Gattin, wird am 29. Januar 1499 den Edelleuten von Bora zu Stein-Laußig bei Bitterfeld in Meißen geboren. 1509 wird sie in das Kloster zu Nimitzsch bei Grimma gebracht und 1515 eingesegnet. Sie wünscht, da es nie ihre Wahl gewesen war, in ein Kloster zu gehen, aus demselben befreit zu werden; findet aber bei den Ihrigen keine Hilfe. Mit acht Nonnen verlässt sie in der Nacht des stillen Samstags des Jahres 1523 das Kloster und kommt am Osterdienstag nach Wittenberg. Luther, dessen Schriften sie zum Austritt veranlasst hatten, verwendet sich für sie bei ihren Verwandten und bringt sie, als diese ihr die Aufnahme verweigern, bei dem damaligen Stadtschreiber, Phil. Reichenbach, unter.



2. Die Ehe. Luther will sie an einen Nürnberger Adeligen verehelichen; auch Dr. Glatz wirbt um sie. Zu einer Ehe mit einem von diesen kommt es jedoch nicht. Zu einer Ehe mit einem von diesen kommt es jedoch nicht. Da entschließt sich Luther selbst, in den Stand einzutreten, für dessen Heiligkeit er dem Papsttum gegenüber eingetreten war. Er tut dies einesteils seiner körperlichen Leiden willen; andernteils als einen Akt des Bekenntnisses: da die Römischen ihm vorwarfen, er rate zwar anderen zu heiraten, aber er selbst wage es nicht. Erst am 10. April 1525 tut Luther seine Absicht kund und lässt sich bereits am 13. Juni trauen. Bugenhagen segnet sie im Kloster, wo Luther wohnt, in Gegenwart des Jonas, Dr. Apel, Lukas Kranach und dessen Gemahlin ein. Er selbst spricht das Gebet. Merkwürdig ist, dass der Erzbischof und Kardinal Albrecht, der Pächter des Ablasses unter dem deutschen Volk, dem Paar ein Hochzeitsgeschenk im Betrag von zwanzig Goldgulden übersendet, welches zwar Luther ausschlägt; aber Katharina, der es zugedacht ist, behält, Das römische Volk munkelt, dass aus solcher Ehe gewisslich der Antichrist hervorgehen müsse. Aber nicht der Antichrist, sondern „Hans“ wird ihnen im Jahr darnach geboren. Ihm folgen Elisabeth (die im Alter von 9 Monaten stirbt) Magdalena (die vierzehn Jahre alt wird), Martin, Paul und Margarete. Hans wird Kanzleirat in Weimar. Martin studiert Theologie; stirbt aber früh. Paul ist angesehener Arzt an den Höfen mehrerer Fürsten geworden. Margarete heiratet einen preußischen Adligen. Die Jesuiten haben nicht vermocht, dem Charakter und Wandel der Kinder Luthers einen Makel anzuheften.

3. Die Witwe. Luther hinterlässt ein Vermögen im Betrag von 9.000 Gulden. Sie erhält außerdem Unterstützung vom König von Dänemark, dem Kurfürsten von Sachsen und dem Grafen von Mansfeld. Der Schmalkaldische Religionskrieg bringt die Fürsten und Luthers Witwe in Not. Sie ernährt sich dürftig dadurch, dass sie Kostgänger hält und stirbt in Torgau am 20. Dezember 1557.

RA 003 Titel

RA 003 Titel

RA 002 Luther

RA 002 Luther

RA 021

RA 021

RA 022 Luther Martin

RA 022 Luther Martin

RA 024 Melanchthon Philipp

RA 024 Melanchthon Philipp

RA 031 1 Brenz Johannnes

RA 031 1 Brenz Johannnes

RA 045 Moerlin Joachim Dr.

RA 045 Moerlin Joachim Dr.