Luther und seine Mitarbeiter - 10. Veit Dietrich

Aus: Reformations-Album
Autor: Augustus Bendel, Erscheinungsjahr: 1885
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Reformationszeit, Reformatoren, Reformation, Religion, Kirche, Predigt, Messe, Muttersprache, Schrift, Kirchenväter, Priester, Lebenswandel, Inquisition, Fegfeuer, evangelische Lehre, Hussiten, Sakramente, Erbsünde, Kalvinisten, Märtyrer, Kirchenbann
1. Der Prediger. Am 8. Dezember 1506 in Nürnberg geboren, studiert er in Wittenberg Theologie und ist Luthers Tischgenosse. Er macht sich dem Reformator als Schreiber nützlich, zeichnet seine Vorlesungen, Predigten und Gespräche sogfältig und ausführlich auf, begleitet in 1529 zum Marburger Gespräch, ist 1530 bei ihm auf der Feste Koburg während des Augsburger Reichstags und wird bald darauf Prediger an der St. Sebaldus-Kirche seiner Vaterstadt, welches Amt er auch bis zu seinem Tode bekleidet. 1537 unterzeichnet er im Namen Nürnbergs die Schmalkaldischen Artikel und wohnt auch 1546 dem Regensburger Religionsgespräch mit den Römischen bei. Im Auftrag des Rates der Stadt führt er 1542 die Reformation in etlichen pfälzischen Gebieten ein, welche die Stadt erworben hatte. Er hat das Verdienst, die noch immer gebräuchliche Elevation, d. h. das Emporheben der geweihten Elemente vor der Gemeinde, beim heiligen Abendmahl abgeschafft zu haben. Dazu bewog ihn namentlich die während des Wütens der Pest 1543 gemachte Erfahrung, dass das Volk sich haufenweise zum Altar stürzte und die Kirche, sobald es des Brotes und des Weines ansichtig geworden war, wieder verließ, als ob damit schon das Sakrament genossen wäre. Viel Kummer verursacht ihm das sogenannte Augsburger Interim, eine Art Vergleich mit den Römischen, welches der Kaiser mit Gewalt in Nürnberg durchführte (1547-1549). Dietrich überlebte die Einführung nicht lange. Er stirbt am 24. März 1549.



2. Der Schriftsteller. 1543 gibt Dietrich ein „Agendbüchlein“ heraus für die Pfarre auf dem Lande, das aber auch in der Stadt gebraucht wird, vornehmlich aber hat er sich den Dank der Nachwelt erworben durch Herausgabe der Vorlesungen Luthers. Es sind dies die Erklärungen zu einer ganzen Reihe von Psalmen, dem Hohenlied, Micha, dem ersten Buche Mosis, Hosea und Joel; ferner dessen Hauspostille. Wertvoll sind auch seine selbständig verfassten Summarien zur deutschen Bibel, sein Unterricht von der Gerechtigkeit, seine Schrift über des Papstes Gewalt, ein Trostschreiben etc. Er ist ferner der Verfasser etlicher geistlicher Lieder, welche sich aber in den uns bekannten Gesangsbüchern nicht finden.

RA 003 Titel

RA 003 Titel

RA 002 Luther

RA 002 Luther

RA 021

RA 021

RA 022 Luther Martin

RA 022 Luther Martin

RA 024 Melanchthon Philipp

RA 024 Melanchthon Philipp

RA 030 Bugenhagen Johannes

RA 030 Bugenhagen Johannes

RA 041 Camerarius Joachim

RA 041 Camerarius Joachim

RA 043 Eber Paul

RA 043 Eber Paul