Luther und seine Mitarbeiter - 08. Kaspar Cruciger.

Aus: Reformations-Album
Autor: Augustus Bendel, Erscheinungsjahr: 1885
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Reformationszeit, Reformatoren, Reformation, Religion, Kirche, Predigt, Messe, Muttersprache, Schrift, Kirchenväter, Priester, Lebenswandel, Inquisition, Fegfeuer, evangelische Lehre, Hussiten, Sakramente, Erbsünde, Kalvinisten
1. Der geschickte Schreiber. Am Neujahrstag 1504 wird dieser Gehilfe am Werk der Reformation in Leipzig geboren. Sein Name erscheint bald als Cruciger, bald als Creutziger, bald wiederum als Creutzinger. Er lernt griechisch und hebräisch und wird 1519 durch die Leipziger Disputation, der er beiwohnt, für das Werk der Reformation gewonnen. 1521 ziehen seine Eltern nach Wittenberg und hier wird ihm die Gelegenheit, näher mit der lutherischen Lehre bekannt zu werden. Cruciger zeigt besonderes Geschick am Nachschreiben und Protokollführen. Auf dem Wormser Konvent 1540 rühmt des Kaisers Kanzler Granvella von ihm: „Die Lutheraner haben einen gewandteren und gelehrteren Schriftführer als alle Päpstlichen.“ Mit großer Fertigkeit schreibt derselbe Luthers Predigten und Vorlesungen nach, gibt die Sommerpostille heraus und erhält von Luther der Auftrag, zusammen mit Rörer die erste Veröffentlichung seiner gesammelten Werke zu besorgen.



2. Sonstige Tätigkeit. 1524 wird Cruziger Rektor der St. Johannis-Schule in Magdeburg, woselbst er auch predigt. Aber 1528 kehrt er wiederum nach Wittenberg zurück, studiert Medizin und Naturwissenschaft, predigt in der Schlosskirche und hält biblische Vorlesungen an der Universität. Er ist Luther wegen seiner naturwissenschaftlichen Kenntnisse ein brauchbarer Gehilfe an der Bibelübersetzung, wird 1535 Doktor der Theologie und wohnt vielen Religionsgesprächen bei. 1539 wird er nach Leipzig berufen, vom Kurfürsten aber auf Luthers Rat in Wittenberg festgehalten, der von ihm rühmt, er sei „ein Fürbund der Theologie, auf den er es nach seinem Tode abgesehen habe“. Cruzinger stirbt am 16. November 1548 nach vielfachen Leiden infolge allzu großer Anstrengung. Seine erste Gattin Elisabeth, verfasste das im „Kirchenbuch“ stehende Lied: „Herr Christ, der einig’ Gottes Sohn.“ Seine Tochter Elisabeth aus zweiter Ehe verehelichte sich hernach mit Luthers ältestem Sohn Hans. Mit Bugenhagen und Melanchthon hat er auch Luthers Testament unterschrieben.

RA 003 Titel

RA 003 Titel

RA 002 Luther

RA 002 Luther

RA 022 Luther Martin

RA 022 Luther Martin

RA 024 Melanchthon Philipp

RA 024 Melanchthon Philipp

RA 030 Bugenhagen Johannes

RA 030 Bugenhagen Johannes

RA 033 Myconius Friedrich

RA 033 Myconius Friedrich

RA 035 Cruziger Caspar

RA 035 Cruziger Caspar

RA 037 Mathesius Johann

RA 037 Mathesius Johann