Bedienten-Rache

Bedienten-Rache. Ein reicher Marquis, der im Sommer auf dem Lande lebte, hatte einem nichtswürdigen Bedienten den Abschied gegeben. Der Schelm sucht sich dafür zu rächen; er geht umher und bittet dem Marquis eine große Menge Gäste, wobei er auch nicht Einen übersah, den er einmal im Hause seines ehemaligen Herrn bemerkt hatte. Am bestimmten Tage rollte eine Equipage nach der andern in den Hof. Der Marquis war erstaunt über die vielen Besuche, dachte aber bei sich selbst, es geschehe aus bloßer Höflichkeit, und ließ daher sein Befremden nicht merken. Anstatt aber, dass sich die ersteren Gäste entfernen, füllt sich der Saal immer mehr. Man wundert sich sehr, den Wirt noch im Neglige zu finden; der Marquis rechnet noch immer auf das Fortgehen der unzeitigen Besucher; diese hingegen erwarten sehnlichst, ins Speisezimmer eingeführt zu werden. Endlich argwohnt man von beiden Seiten einen Irrtum, aber Keiner wagt es, den Anfang zu einer Aufklärung zu machen, die sich aber doch zuletzt nicht mehr vermeiden lässt. Da es nicht möglich ist, die große Zahl der Gäste ohne Vorbereitung zu bewirten, so sehen sich der Marquis und seine Frau gezwungen, dieselben, um sie wieder zu versöhnen, auf einen andern Tag zur Tafel zu laden.