Erstes Kapitel. Meine Geburt.

Erstes Kapitel.

Meine Geburt.


Meine Geburt ging ohne alle Hilfe der Kunst von statten. Zwar hatte mein Wärter, der Großknecht auf dem Gute N. in Mecklenburg–Strelitz weder die Anleitung zu der Geburtshilfe von Herrn Nohlwes, noch von Hartmann studiert, und wusste noch weit weniger von dem theoretischen Grieskram über diesen Gegenstand, welchen der Herr X… in seinem Gänzen der Pferdezucht zum Besten gab; demohnerachtet hatte hatte er aber doch so viel praktische Kenntnisse von Erscheinungen meiner Art, dass ich mich recht wohl unter seinen Händen befand. Meine Mutter leckte mich, mein Wärter leitete mich an das milchreiche Euter derselben, und der Instinkt lehrte mich bald, dort meine Nahrung suchen. Brauche ich mehr zu sagen, um zu beweisen, dass ich glücklich war.

Frohe Tage meines Fohlenalters, da ich die Menschen noch nicht anders als meine Wohltäter kannte, noch keine Ahnung von der Sklaverei hatte, zu welcher sie mich erzogen, – Bilder des Lebens! – In eurer Erinnerung ist der arme, nur notdürftig ernährte von übermäßig aufgelegten Dienstlasten abgemattete, niedergetriebene Gaul selbst in der Karre des Schinderknechts nicht ganz unglücklich.