Peters Rückkehr nach Petersburg. Tod der Prinzessin Maria

Peter achtete indess dienlich, den Verhandlungen zu Stockholm durch einen Baltischen Seezug, der zugleich seine Flotte übe, Nachdruck zu geben. Um ihn vorzubereiten, eilte er, bevor noch der Frühling nahte, (1723 Februar 25.) an die Newa zurück.

Bei seiner Ankunft in Petersburg fand er seine Schwester Maria auf dem Sterbebette. Einst in das Susdalische Ränkegewebe verwickelt, hatte sie einige Jahre zu Schlüsselburg in enger Haft verlebt, nachher aber einen Pallast in der Stadt bewohnt, wo ihr nichts fehlte, als die Freiheit, ihn zu verlassen. Peter fand das Bette der Kranken mit Popen umgeben, die nach altem Brauche, die Manen der Sterbenden zu besänftigen, ihr Trank und Speise brachten und mit dem Tone der Klage sie fragten, ob sie nicht in dieser Welt einen Überfluss an dem, was das Leben erhalte, gehabt hahe? Unwillig, dass man einen lächerlichen Gebrauch, der schon beim Russischen Pöbel nicht mehr galt, noch in seiner Familie dulde, vertrieb Peter die unwissenden Priester vom Sterbebette.


Maria gab in Ruhe ihren Geist auf. Die Leiche wurde mit einer Pracht beerdigt, als hätte die Verschiedene nie des Bruders Wohlwollen verloren gehabt. *)

*) Bassewitz 1. c. p. 253.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Leben Peters des Großen. Bd 3