Peter holt seine auswärtigen Gesandten feierlich ein

Indem Peter so unausgesetzt die Vertilgung des Aberglaubens sich angelegen sein ließ, gab er bald darauf öffentlich zu erkennen, wie sehr er die Früchte der im Auslande gewonnenen Kultur zu würdigen wisse. Der Fürst Dolghoruki und der Graf Gholowkin, des Großkanzlers Sohn, kehrten von ihren Gesandtschafts -Posten zurück, die sie fünfzehn Jahre lang an den Höfen von Kopenhagen und Berlin mit Ruhm verwaltet hatten. Sie kehrten zurück, um einen ehrenvollen Platz im Senate einzunehmen. Der Kaiser, den man gewöhnlich nur in einem zweirädrigen Wäglein in Begleitung eines Denschtschiks, welcher neben ihm saß, und eines zweiten, der ihm zu Pferde folgte, durch die Gassen fahren sah, fuhr an dem Tage, da die Gesandten zurück erwartet wurden, reich gekleidet, in einem prächtigen sechsspännigen Phaeton in Begleitung der Garden ihnen einige Werste vor Petersburg entgegen, nahm die Angekommenen in seinen Wagen und führte sie mit Umwegen durch die vorzüglichsten Straßen der Stadt nach seinem Pallast, wo eine zusammenberufene große Versammlung der Heimkehrenden harrte. ,,Es war billig,“ sagte er, indem er die beiden gebildeten Männer in ihre Mitte brachte, ,,dass ich diese edlen Russen feierlich einführte; denn mit ihnen führte ich mannigfaltige Schätze des Wissens und der Kultur, die sie im Auslande sammelten, ins Vaterland ein.“*)

*) Bassewitz 1. c. p. 353.



Dieses Kapitel ist Teil des Buches Leben Peters des Großen. Bd 3