Abschnitt 2

Erster Abschnitt.
Enthaltend meine Reise von Basel bis Mayden zwei Stunden von Amsterdam.


Am Ende wurde alles überdrüßig und ich stellte der ganzen Gesellschaft vor, daß kein anderes Mittel sey, als sich in dieser Lage an den schweizerischen Herrn Konsul zu wenden, ihm den Akkord vorzuweisen, und ihm das Schicksal dieser unglücklichen Leute bekannt zu machen. Mein Rath wurde sogleich befolgt, und ich wurde ersucht, solches zu übernehmen, worauf ich mich sogleich mit einigen dieser Deputirten zu obigem Herrn Konsul verfügte, welches auch sehr gute Wirkung that, und nothwendig war, indem die Amsterdamer Mäckler (so wie ich auch hierüber genugsame Erkundigung eingezogen habe) gewohnt sind, dergleichen Leute im Elende stecken zu lassen.


Bey dem schweizerischen Konsul, Hrn. v. Planta, wurden wir sehr gut aufgenommen; und nachdem er unsere Klage angehört, den Akkord gelesen, sagte er: es ist ganz gut, ich will mit diesen Herren schon fertig werden, und es ist ganz recht, daß ihr mir euer Anliegen eröffnet; der gleiche Vorfall ist erst mit einem Schiffe von 450 Köpfen begegnet, man hat mir aber nichts davon gesagt und nichts geklagt; folglich, wo kein Kläger, da ist auch kein Richter.
Einer von diesen Mäcklern wurde sogleich berufen, ihm in unserer Gegenwart die drückende Lage der ganzen Gesellschaft vorgestellt, und Herr v. Planta sagte zu ihm, die Schweizer seyen gewohnt, ihr Wort zu halten, hingegen hoffen und erwarten sie auch, daß man einen schriftlichen Akkord nicht brechen werde. – Nachdem er nun dem Mäckler noch tüchtig die Meynung gesagt hatte, so versprach dieser von der abgeredten Zeit an, auf jeden Kopf groß und klein, 12 Stüber holländische Währung, welche 8 4/7 Schweizerbatzen ausmachen, per Tag zu vergüten. Dieses wurde auch sogleich ausbezahlt, und die Freude bey der ganzen Gesellschaft war überaus groß, indem auf einmal eine so ungerechnete Zahlung anlangte.

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