Die Woche

Die alten Griechen kannten die Woche nicht. Sie teilten ihren Monat in Dekaden. Die Römer kannten im Gegensatz zu ihnen eine Woche. Aber diese römische Woche umfasste 8 Tage: auf 7 Arbeitstage folgte der achte Markttag: die nundinae.

Bis in das 4. Jahrhundert hat diese 8-tägige Woche sich gehalten. Aber mit ihr konkurriert haben in der römischen Kaiserzeit einerseits die jüdische Woche und andererseits die Planetenwoche. Beide sind 7-tägig; aber während diese die Tage nach den Planeten benennt, pflegt jene sie nur zu zählen. Der staatliche Kalender hat diese 7-tägigen Wochen nicht anerkannt.


Die Christen haben die jüdische trotzdem übernommen: bis ins 4. Jahrhundert werden die Wochentage nicht nach den Planeten genannt, sondern durch Zahlen bezeichnet; der offizielle Brauch der katholischen Kirche, wie er im Messbuch z. B. in die Erscheinung tritt, tut es auch heute noch; für den gleichen Brauch des 1. Jahrhunderts zeugen Paulus, das Marcusevangelium und die Apostelgeschichte.

Das beweist und bedingt starke Abhängigkeit der Kirche von der Synagoge und der kirchlichen Zeitordnung von der synagogalen.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Jüdisches und Heidnisches im Christlichen Kult