Sprichwort 188 bis 213

188. Gott lebt und wir martern uns.

189. Wem Gott Brot gibt, dem geben die Menschen die Butter dazu.


190. Bei Gott ist keiner ein Ben Juchid (einziger Sohn);
(Gott bevorzugt keinen.)

191. Wenn nur Gott so lang’ helfen möcht’, bis Gott helfen wird.

192. Wem Gott den Beichtum nimmt, dem nimmt er auch den Verstand.

193. Wenn Gott will, schießt ein Besen.

194. Wie man sich’s vornimmt, so hilft Gott.

195. Der Mensch fahrt, und Gott hält die Zügel.

196. Die Welt ist mein, sagt der Mensch bei der Geburt
und hält die Fäuste geballt.

197. Ich nehme nichts ins Grab mit, sagt der Sterbende —
und zeigt die geöffneten Hände.

198. Des Einen Tod ist des Andern Brot.

199. Lange Krankheit — sicherer Tod.

200. Einer will leben und kann nicht; ein andrer kann leben
und will nicht.

201. Besser zehnmal krank sein, als einmal sterben.

202. So lange man lebt, darf man nicht reden,
ist man gestorben, kann man nicht reden.

203. Wenn man sagt: Gestorben. Glaub’s!

204. Der Todesengel kümmert sich nicht darum,
ob der Sterbende schon Totenkleider hat.

205. Viererlei Menschen gleichen Gestorbenen:
Ein Aussätziger, ein Armer, ein Blinder und ein Kinderloser.

206. Seitdem der Tod aufgekommen ist,
ist man seines Lebens nicht sicher.

207. Wer sich mit den heiligen Büchern beschäftigt, aber ohne
Barmherzigkeit ist, der ist gleich als wenn er keinen Gott hätte.

208. Gott schlägt mit der einen Hand und heilt mit der andern.

209. O Gott gib mir Brot, solange ich noch Zähne habe!

210. Nach dem Tod hilft keine Buße.

211. Vor dem Tod und vor dem Dalles kann man sich nicht schützen.

212. Zum Sterben hat man noch immer Zeit.

213. Gott sitzt oben und paart unten.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Juedische Sprichwörter