Bertram, Zahnwurzel

Frisch ist diese Wurzel nicht so scharf als getrocknet. Wenn man ein Stück derselben in den holen Zahn steckt, oder sie auch mit Wein oder Essig kocht, und mit dieser Abkochung den Mund ausspült, so zieht sie stärk den Speichel, und heilt auf diese Art flüssige Zahnschmerzen. Als Kaumittel in Mund genommen dient sie bei Lähmungen der Zunge.

Vermutlich hat dieses Kraut, welches wichtiger in der Küche als zum Arzneigebrauch ist, daher den Namen, weil man ehemals einfältig genug glaubte, es vertreibe, wenn man es in die Schuhe lege, alle Müdigkeit. Wunder sollten auch die um das Fest Johannis bei der Wurzel sich befindende Kohlen tun, welche nichts anders als Überreste der vorjährigen Pflanze sind.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Hausmittel