Credenzen

Credenzen

Man weiß, dass das Amt der Mundschenke bei großen Herren ursprünglich eine praktische Bedeutung hatte. Der die Speise darreichende hatte nämlich das Amt, von derselben, ehe er sie dem Herrn reichte, selbst zu kosten, um diesen zu überzeugen, dass nichts Schädliches in ihr sei, etwa Gift, mit dem man früher gleich bei der Hand war. Es stammt aus dem lateinischen Credere, glauben, daherCredenza, gleichsam die Beglaubigung der Anstandslosigkeit der Speise. Nach und nach wendete man das Wort auf den Begriff des Darreichens von Speisen überhaupt an, obwohl die Sitte des Vorkostens nicht mehr damit verbunden war.



Dieses Kapitel ist Teil des Buches Glimpf und Schimpf in Spruch und Wort Teil 2