Gesellschaftliches Leben.

Der Fremde, der sich, ohne besondere Empfehlungen zu haben, bei längerem Aufenthalte in Dresden an dem feineren gesellschaftlichen Leben beteiligen will, findet dazu durch bessere Familienpensionen Gelegenheit, ferner durch festliche Veranstaltungen (Presseball, Bühnengenossenschaftsfest, Gauklerfest, Veranstaltungen der Kunstgenossenschaft und des Kunstgewerbevereins, Alpenball usw.), die im Zentraltheater, Ausstellungspalast oder Gewerbehaus stattfinden. Dazu die Wintervergnügungen der großen Geselligkeitsvereine. Durch Vermittlung der Gesandten oder der diplomatischen Geschäftsträger ist es Reichsausländern von distinguierter Stellung möglich, auch am Königlichen Hofe vorgestellt und zu den Festlichkeiten eingeladen zu werden.

Weitere Volkskreise kennen zu lernen, gelingt am besten, wenn man sich an schönen Sonntagen unter die Ausflügler mischt, die von Dresden aus in Scharen in die prächtige Landschaft ziehen, und wer Ende Juli oder Anfang August in Dresden ist, versäume nicht, das große, acht Tage währende allgemeine Volksfest der Dresdner, die Vogelwiese, zu besuchen.


Nicht unerwähnt sei, daß Dresden Gelegenheit zu aktiver und passiver Beteiligung an vielerlei Sport bietet, vor allem am Golfsport, wofür im Laufe des Winters 1906/07 ein herrlicher Platz auf Dresdens berühmtem Rennplatze hergerichtet worden ist. Es bietet sich aber auch Gelegenheit zur Beteiligung an jedem andern Sport, an Lawn Tennis und Fußball, am Baden, Schwimmen und Eislauf, am Reiten und Fahren, am Rad-, Motor- und Automobilsport, Ruder-, Segel- und Rennsport. Auch der Wintersport hat Eingang in Sachsen gefunden, und die Verwaltung der Staatseisenbahnen fördert ihn durch Sonderfahrten nach Geising - Altenberg und Kipsdorf im östlichen und Oberwiesental im westlichen Erzgebirge.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Führer durch Dresden und das Elbgelände